Riesiges Raketensystem: Starship nach Testflug wieder in ...

6 Jun 2024
SpaceX

Testflug Nummer vier für Starship: Die Rakete ist nach dem Start in Texas wieder in die Erdatmosphäre eingetreten und in den Indischen Ozean gestürzt.

Nach der Trennung von Booster und oberer Raketenstufe stürzte der Booster kontrolliert und wie geplant in den Golf von Mexiko. Die obere Raketenstufe schaffte es ins All, flog dort rund eine halbe Stunde lang, wurde beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre sichtbar beschädigt und setzte dann auch erstmals zu einer Landungszündung an, bevor sie in den Indischen Ozean platschte. Insgesamt dauerte der Test rund eine Stunde – und wurde immer wieder von Jubel und Klatschen im SpaceX-Kontrollzentrum begleitet, wie Live-Bilder zeigten.

»Splashdown bestätigt! Herzlichen Glückwunsch an das gesamte SpaceX-Team zu einem aufregenden vierten Flugtest von Starship!« – so heißt auf dem X-Account des Unternehmens SpaceX von Tech-Milliardär Elon Musk.

Auf X teilte das Unternehmen unter anderem ein Video des Starts:

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Die ersten drei Testflüge hatten jeweils mit dem Verlust der 120 Meter langen Rakete geendet. Nach Angaben von SpaceX wurden bei den Tests aber wertvolle Daten gesammelt. »Beim vierten Flug verlegen wir unseren Fokus vom Erreichen des Orbits zur Demonstration der Fähigkeit, zurückzukehren« und die Starship-Rakete »wieder zu verwenden«, erklärte SpaceX.

Das Starship-Raketensystem besteht aus einer 70 Meter hohen ersten Antriebsstufe namens Super Heavy und einer 50 Meter langen Raumfähre namens Starship mit zusätzlichen Antrieben. SpaceX verfolgt mit Starship das Ziel, eine vollständig wiederverwendbare Rakete für anspruchsvolle Raumfahrtmissionen zu bauen.

Bei ihrem ersten Testflug im April 2023 war die Starship-Rakete ins Taumeln geraten und in der Luft gesprengt worden. Beim zweiten Versuch im November 2023 war die Rakete nach einem erfolgreichen Start nach der Trennung von der Antriebsstufe explodiert. Der dritte Testflug fand Mitte März statt. Dabei legte die Rakete einen deutlich längeren Weg zurück als bei den ersten beiden Testflügen, bevor SpaceX 49 Minuten nach dem Start ihren »Verlust« meldete.

Seitdem nahm SpaceX nach eigenen Angaben mehrere Veränderungen an der Hardware und Software der Rakete vor. Die Strategie des privaten Raumfahrtunternehmens, unter realen Bedingungen Tests mit Prototypen statt Laborversuche vorzunehmen, hat sich in der Vergangenheit bewährt. Die Falcon-9-Raketen von SpaceX kommen mittlerweile regelmäßig bei Missionen der US-Raumfahrtbehörde Nasa und in der kommerziellen Raumfahrt zum Einsatz.

Beim Starship steht SpaceX allerdings unter Zeitdruck. Im Jahr 2026 will die Nasa mit einem entsprechend angepassten Starship erstmals seit mehr als 50 Jahren wieder Astronauten auf den Mond bringen. Für die Mission namens Artemis 3 muss die neue Rakete in der Lage sein, in den Orbit gebracht und dann mit mehreren »Starship-Tankern« für ihre lange Reise aufgetankt zu werden.

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