Erfolgreicher Weltraumspaziergang bei »Polaris Dawn«: Rund 740 ...

13 Sep 2024
SpaceX

Rund 740 Kilometer über der Erde hat die Crew der privaten Mission »Polaris Dawn« ihren risikoreichen Weltraumspaziergang absolviert. Auf Livebildern des privaten Raumfahrtunternehmens SpaceX war zu sehen, wie sich zunächst Jared Isaacman und dann Sarah Gillis im Raumanzug für einige Minuten aus der Luke des Crew Dragon streckten. »Es ist herrlich«, sagte der 41-jährige US-Milliardär Isaacman, während er sich an der Außenseite der Kapsel an einer Metallstruktur namens »Skywalker« festhielt und die Erde unter ihm vorbeizog.

Wenig später wurde die Luke des Raumschiffs wieder geschlossen und der Druck in der Kabine wieder aufgebaut.

Der Ausstieg hatte sich um einige Stunden verzögert. Ein Grund dafür wurde von SpaceX zunächst nicht genannt. Zuvor hatte sich schon der Start der gesamten Mission aus technischen Gründen verzögert.

Der milliardenschwere Unternehmer Isaacman führt die Mission in Abstimmung mit SpaceX-Gründer Elon Musk, der am Boden bleibt. Mit Isaacman waren Gillis, Kidd Poteet und Anna Menon an Bord des Crew Dragon mit einer Falcon-9-Rakete vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral an der Westküste Floridas aus ins All gestartet.

Tief im All

Wenige Stunden nach dem Start am Dienstag hatte die privat finanzierte Weltraummission ihre maximale Höhe von 1400 Kilometern über der Erde erreicht, wie SpaceX bei X mitteilte. Das sei die größte Entfernung von Menschen zur Erde seit den letzten Apollo-Missionen zum Mond in den frühen Siebzigerjahren. Die ISS befindet sich in etwa 400 Kilometern Höhe.

Die Crewmitglieder schwebten bei ihrem Weltraumspaziergang nicht frei im Weltraum, sondern blieben über Fußschlaufen an einer Art Leiter befestigt. Mit Atemluft wurden sie über einen Schlauch aus dem Raumfahrzeug versorgt – nicht wie bei Außeneinsätzen an der Raumstation ISS aus einem in eine Art Rucksack integrierten Tank.

Anders als die ISS besitzt die Crew Dragon keine Schleuse für Ausstiege. Für die in der Kapsel bleibenden Astronauten bedeutet das, dass sie ebenfalls in ihre von SpaceX entwickelten Raumanzüge schlüpfen mussten, weil sie bei offener Luke dem Vakuum des Weltraums ausgesetzt waren und es keine Atemluft mehr in der Kabine gab.

Vorbereitend durchlief die Besatzung bereits einen sogenannten Pre-Breathe-Prozess. Dabei wird dem Blut langsam Stickstoff entzogen, damit das Gas keine Bläschen in Gewebe und Blutkreislauf bildet, wenn sich der Druck ändert.

SpaceX wollte bei dem Weltraumspaziergang auch einen neuen Weltraumanzug ausprobieren, der größere Mobilität gewährleisten soll. In den Helm ist ein Display integriert und eine Kamera, außerdem testet SpaceX Materialien, die die Wärme im Anzug im eiskalten All besser regulieren sollen.

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