Vierschanzentournee: Wind-Frust in Innsbruck! Wellinger enttäuscht
Andreas Wellinger wackelt erstmals bei der Vierschanzentournee ein wenig. In Innsbruck verpasst er in der Qualifikation eine Top-Platzierung. Noch schlimmer verläuft es für Karl Geiger.
Skispringer Andreas Wellinger hat auf der dritten Station der 72. Vierschanzentournee erstmals leicht Nerven gezeigt und eine Top-Platzierung in der Qualifikation verpasst.
Der Führende der Tourneewertung schaffte am Dienstag bei widrigen Windbedingungen in Innsbruck nur verhältnismäßig schwache und landete auf dem 15. Rang. Er lag damit zwölf Plätze hinter seinem ärgsten Konkurrenten um den Gesamtsieg, dem Japaner Ryoyu Kobayashi.
Der zweimalige Tourneesieger, mit nur 1,8 Punkten Rückstand Wellingers erster Verfolger, kam mit einem Sprung auf 129,0 m auf den dritten Platz.
Den Quali-Sieg sicherte sich vor 7500 Zuschauern an der legendären Bergiselschanze wie schon auf der zweiten Tournee-Station in Garmisch-Partenkirchen der Slowene Anze Lanisek (134,0 m) vor dem Weltcup-Führenden Stefan Kraft.
Vierschanzentournee in Innsbruck: Wellinger trotzig
Aus der Ruhe bringen will Wellinger sich von dem Rückschlag nicht: „Ich bin relativ entspannt“, sagte er: „Ich bin überzeugt davon, dass ich morgen mehr Glück habe.“
Sein Sprung sei den Umständen entsprechend „auf einem guten Niveau“ gewesen, sagte Wellinger, der dementsprechend guter Dinge für den Wettbewerb am Mittwoch (13.30 Uhr LIVETICKER) war: „Ich bin jetzt nicht der Glücklichste, aber das Q steht - und das ist heute das Wichtigste.“
Wellinger hat am Mittwoch auch eine psychologische Hürde zu meistern: Seit Jahren platzen auf der traditionsreichen Bergiselschanze regelmäßig die Tournee-Träume der DSV-Adler. Wellinger selbst ist noch immer der letzte Deutsche, der bei der dritten Tournee-Station das Podest erreichte, 2018 war das mit Rang drei. Severin Freund stürzte dort 2016 ebenso wie zwei Jahre später Richard Freitag. Markus Eisenbichler (2019) und Karl Geiger (2020 und 2021) patzten jeweils als Gesamt-Zweite.
Vierschanzentournee in Innsbruck: Geiger und Paschke enttäuschen
Einen ganz schlechten Tag erwischte in der Qualifikation erneut Karl Geiger (Oberstdorf). Der Tourneezweite von 2020/21 blieb als 33. genauso hinter seinen Möglichkeiten wie Pius Paschke (Kiefersfelden).
Der Oldie des deutschen Teams, als Zehnter zweitbester Deutscher in der Tournee-Wertung, landete als schwächster Athlet des Deutschen Skiverbands (DSV) auf dem 35. Platz.
„Der Wind dreht sehr schnell“, zeigte sich Geiger frustriert: „An so einem Tag musst du glücklich sein, wenn du durch kommst.“
Philipp Raimund (Oberstdorf) war als 20. zweitbester Deutscher hinter Wellinger, Stephan Leyhe (Willingen) landete auf Rang 30.