Es ist bekannt, dass George Lucas bereits seine eigenen Pläne für „Star Wars 7“ bis „Star Wars 9“ entwickelte, bevor er sein Unternehmen Lucasfilm an Disney verkaufte. Dort entschied man sich erst einmal, die Pläne des Saga-Erfinders zu verwerfen und mehr auf Nostalgie zu setzen. Doch es scheint, dass Lucas‛ Ideen nicht ganz vergessen wurden. Gerade in „Skeleton Crew“ sind nämlich einige Spuren davon zu finden.
Das Gros der bisherigen „Star Wars“-Serien auf Disney+ spielt in der Zeit zwischen dem Fall des Imperiums am Ende von „Star Wars: Episode VI - Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ und der neuen Kinotrilogie ab „Star Wars: Episode VII - Das Erwachen der Macht“. Diese Serien wie „The Mandalorian“ und „Ahsoka“ konzentrieren sich auf eine Sache, die auch bei George Lucas sehr zentral gewesen wäre: die Instabilität der Neuen Republik.
Piraten – so wie es George Lucas planteBereits in den vorherigen Serien haben wir gesehen, dass die Neue Republik überfordert ist. Der immense Bürokratie-Apparat schafft es nicht, die weiterhin vorhandenen imperialen Umtriebe auszumerzen. Das wird irgendwann zum Aufstieg der Ersten Ordnung und ihrer Schreckensherrschaft führen (siehe neue Trilogie). Doch das riesige galaktische Machtvakuum füllen auch noch andere Gruppen, was nun eine zentrale Rolle bei „Skeleton Crew“ einnimmt.
"Skeleton Crew" auf Disney+*
Bereits in „The Mandalorian“ spielten Piraten kurz eine Rolle. Mit dem zur Alien-Rasse Vikto gehörenden Vane (Marti Matulis) sehen wir eine der damals eingeführten Nebenfiguren sogar in „Skeleton Crew“ wieder. Die Serie beginnt damit, dass Piraten unter Führung des mysteriösen Captain Silvo (Darsteller noch unbekannt, doch wir haben da einen Verdacht) ein Raumschiff überfallen. Die zweite Episode spielt dann zu großen Teilen in einem Raumhafen, der komplett von Piraten bevölkert zu sein scheint. Schon jetzt ist also zu erahnen, dass Piraten eine richtig große Rolle in „Skeleton Crew“ bekleiden werden ...
... und da sind wir bei George Lucas und seinen ursprünglichen Plänen für „Star Wars 7 – 9“. Bei ihm waren Piraten nämlich ebenfalls ein zentrales Element. Der „Star Wars“-Erfinder wollte zeigen, wie Piraten und andere kriminelle Organisationen in der von Krieg und Chaos zerrütteten Galaxis ihre Macht ausbauten und die Neue Republik nicht fähig war, diese Bedrohung zu kontrollieren.
Diese Piraten waren in Lucas‛ Konzept eine Metapher für die anarchischen Zustände nach dem Zusammenbruch des Imperiums. Sie stellten nicht nur eine physische Bedrohung für die Republik dar, sondern symbolisierten auch die Unfähigkeit der neuen Regierung, Stabilität und Sicherheit zu gewährleisten. Bereits Lucas wollte eine postimperiale Galaxis zeigen, in der das politische Machtvakuum neue Gefahren entstehen ließ ...
... und genau das scheinen jetzt die „Star Wars“-Serien auf Disney+ sowie womöglich auch der kommende Kinofilm „The Mandalorian & Grogu“ in den Fokus der Erzählung zu rücken. Doch wenn sich Disney nun doch noch auf so wichtige Elemente aus den Ideen von George Lucas konzentriert, stellt sich vielen Fans natürlich eine Frage: Bringen sie auch den von Lucas für diese Erzählung eingeplanten Bösewicht zurück?
Feiert Darth Maul noch sein großes Comeback?Wir wissen bereits, dass der einstige imperiale Groß-Admrial Thrawn (Lars Mikkelsen) so etwas wie der zentrale Bösewicht jener Ära ist. Er bedroht die Neue Republik, wie das Ende der ersten Staffel „Ashoka“ deutlich machte. Doch die komplette bisherige Erzählung erweckt für uns den Eindruck, dass man hier zweigleisig fährt, Gefahr von gleich zwei Seiten droht. Und das eröffnet die Möglichkeit, dass neben Thrawn auch Darth Maul zurückkehrt.
In Lucas‛ Plänen sollte Maul der zentrale Bösewicht für die neue Trilogie sein. In dessen Vision ist der einstige Sith-Schüler nämlich zum Oberhaupt eines weitreichenden Netzwerks aus Piraten und Verbrecherbanden aufgestiegen. Die einzelnen Piraten sollten – ähnlich wie es nun in „Skeleton Crew“ – den Anschein hat, recht unabhängig agieren, am Ende steckt aber Maul hinter ihnen allen. Er wäre bei Lucas eine Art Symbol für die zerstörerischen Kräfte gewesen, die in einer post-imperialen Welt ungehindert wuchern konnten. Und es ist ja bekannt, dass der einst von Obi-Wan Kenobi zerteilte Machtnutzer überlebt hat. Dass er sich bereits zu einem früheren Zeitpunkt als eine Art Verbrecher-Netzwerk-Strippenzieher etabliert hat, wissen wir zudem vom Ende von „Solo: A Star Wars Story“. Warum soll er nicht in den rund 25 Jahren, die zwischen den Ereignissen im Prequel-Film und der Serie „Skeleton Crew“ liegen, seinen Einfluss weiter vorangetrieben haben?
Ob am Ende die ganze aktuelle Erzählung mit Serien auf Disney+, die bekanntlich auch in einem großen Crossover-Kinofilm gipfeln wird, noch zu Darth Maul führt, kann aktuell nur spekuliert werden. George Lucas dürfte sich aber womöglich freuen, dass einige seiner Ideen noch umgesetzt werden – auch wenn ihn die Figur des das Kommando von Captain Silvo übernehmenden Piraten Brutus (Stimme im Original: Fred Tatasciore) weniger begeistern dürfte. Dabei ist das sogar ein wunderbarer Verweis auf die Originalversion des allerersten, heute als „Episode IV - Eine neue Hoffnung“ bekannten „Star Wars“-Films. Doch das ist eine Geschichte für einen anderen Artikel.
Die ersten zwei Episoden von „Star Wars: Skeleton Crew“ könnt ihr ab sofort auf Disney+ streamen. Wöchentlich erscheint dann jeweils am Mittwoch eine neue Folge. Und im nachfolgenden Artikel gibt es alles, was ihr zur Timeline der Saga wissen müsst:
Die komplette "Star Wars"-Timeline: Alle Filme, Serien etc. in der richtigen Reihenfolge
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