Nach Tötung von Yahya Sinwar: Türkischer Außenminister bekundet ...

8 Stunden vor
Sinwar

Nach der Tötung von Hamas-Chef Yahya Sinwar hat der türkische Außenminister Vertreter der radikalislamischen Palästinenserorganisation empfangen. Hakan Fidan habe am Freitag den Präsidenten des Schura-Rates der Hamas, Ismail Darwisch, sowie Hamas-Politbüro-Mitglieder getroffen, denen er »sein Beileid für den Märtyrer Yahya Sinwar« aussprach, erklärte das Außenministerium.

Es handelt sich um die erste Reaktion der türkischen Behörden zum Tod Sinwars. Bei dem Treffen sei auch der »Stand der jüngsten Verhandlungen über ein Waffenstillstandsabkommen, dass den Austausch von Geiseln und Gefangenen ermöglicht«, erörtert worden, hieß es weiter. »Fidan bekräftigt, dass die Türkei alle diplomatischen Mittel nutzen werde, um die internationale Gemeinschaft gegen die humanitäre Katastrophe im Gazastreifen zu mobilisieren.«

Noch im April hatte Erdoğan den Chef der Terrororganisation in Istanbul empfangen . Vor laufenden Kameras tauschte der türkische Präsident mit Haniyyeh Umarmungen und Küsschen aus. Hinter verschlossenen Türen wurde dann offiziellen Angaben zufolge über humanitäre Hilfen für den Gazastreifen und eine mögliche Waffenruhe gesprochen.

Erdoğan unterstützt die Hamas offen. Anders als in vielen westlichen Ländern werden die Islamisten in der Türkei nicht als Terrororganisation eingestuft. In Ankara unterhält die Hamas sogar ein Verbindungsbüro.

Von Erdoğan stammen auch einige der schrillsten Kommentare zum Gazakrieg: Ende Juli nannte er das Vorgehen Israels in Gaza eine »Barbarei, die Hitler überflügelt«. Das israelische Militär gehe unangemessen hart vor.

Die türkisch-israelischen Beziehungen sind seit dem Jahr 2010 gestört. Damals hatte Israel Schiffe mit Hilfsgütern für Gaza gestürmt, neun Türken starben bei dem Einsatz.

Israel hatte den Gazastreifen nach Machtübernahme der Hamas nahezu vollständig von der Außenwelt abgeriegelt und den Aktivisten angeboten, die Hilfsgüter im Hafen von Aschdod zu löschen.

Die sechs Boote der Flottille mit Hunderten Aktivisten an Bord hatten sich auf den direkten Weg zum Gazastreifen gemacht – obwohl Israel damit gedroht hatte, die Flottille notfalls mit Gewalt zu stoppen.

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