Sturz statt Rekord - Shiffrin verpasst neuen Meilenstein

19 Stunden vor
Shiffrin
Riesenslalom in Killington Entwarnung bei Shiffrin nach Sturz

Stand: 01.12.2024 11:17 Uhr

Skirennfahrerin Mikaela Shiffrin hat die erste Chance auf ihren 100. Weltcup-Sieg verpasst. Beim Riesenslalom in Killington stürzte die Ausnahmeläuferin im Finale. Lena Dürr hatte mit der Piste zu kämpfen und war im Finale nur Zuschauerin.

Von Jonas Schlott & Sanny Stephan

Alles war bereit für die große Shiffrin-Party. Die 29 Jahre alte Ausnahmeathletin hatte den 100. Weltcup-Sieg vor Augen, führte zur Halbzeit und hatte alle Trümpfe in der Hand. Im entscheidenden Finaldurchgang lief zunächst alles nach Plan, doch im Mittelteil verlor die US-Amerikanerin die Kontrolle und flog in den Fangzaun.

"Es gibt zurzeit keinen Grund zu großer Sorge", sagte Shiffrin später in einem über soziale Medien veröffentlichten Video. "Ich kann mich nur nicht bewegen. Ich habe eine große Abschürfung und etwas hat mich aufgespießt", berichtete sie und zeigte dabei, wie sie medizinisch behandelt wurde.

Shiffrin muss auf 100. Sieg noch warten

Im Slalom am Sonntag nimmt sie nicht teil. Um ihr Meisterwerk zu vollenden und 100 Siege im alpinen Weltcup zu feiern -  diese Marke erreichte bisher auch kein Mann - muss sie weiter warten.

"Ich werde von draußen anfeuern", schrieb sie zu dem Video. Shiffrin bedankte sich zudem für die Anfeuerungen und entschuldigte sich für alle Sorgen, die sie mit ihrem Sturz bereitet habe - gefolgt von einer vorsichtigen Entwarnung: "Es sieht so aus, als seien alle Scans in Ordnung."

Egal wann, der Rekord wird fallen, darin sind sich alle Experten einig. Am Samstag jubelte aber Sara Hector aus Schweden. Sie lag nach dem ersten Durchgang als Zweite hinter Shiffrin, verteidigte mit einer starken Fahrt den Platz und profitierte von Shiffrins Sturzpech. Zrinka Ljutic aus Kroatien schob sich vom fünften Platz noch auf Rang zwei, Camille Rast aus der Schweiz wurde Dritte.

Brignone scheidet aus

Federica Brignone, die den ersten Riesenslalom dieser Saison in Sölden gewonnen hatte, war indes stinksauer. Nach einem Schlag kam sie im Finale aus dem Rhythmus und fuhr an einem Tor vorbei. Dabei hatte die Italienerin nach dem siebten Platz im ersten Durchgang noch das Podest im Visier. Auch die beste Riesenslalomfahrerin des vergangenen Winters, Lara Gut-Behrami, erwischte einen gebrauchten Tag, baute im Steilhang in beiden Läufen zu viele Rutschphasen ein verpasste sogar die Top Ten.

Aicher ist mit einem Skistock schneller als Dürr

Wie man Shiffrin ärgern kann, weiß Lena Dürr, die im Januar 2023 bei ihrem Weltcup-Sieg in Spindlermühle vor der besten Skirennfahrerinnen aller Zeiten gelandet war. Das war allerdings im Slalom, Dürrs Parade-Disziplin. In den Riesenslalom tastet sich die 33-Jährige vom SV Germering aktuell rein, konnte beim Auftakt in Sölden mit Platz zehn aber bereits ein starkes Ergebnis erzielen.

In Killington hatte Dürr allerdings einige Probleme. Schon früh verlor sie die Ideallinie und mühte sich mehr schlecht als recht im Steilhang, den sie zu defensiv angefahren war. Im Ziel hatte sie 3,59 Sekunden Rückstand und verpasste als 34. den zweiten Durchgang. Das galt auch für Fabiana Dorigo (49./+5,53).

Besser lief es für Emma Aicher. Das deutsche Talent beendete das Rennen als 19. und sammelte erstmals in dieser Saison Weltcuppunkte. Aicher, 25. im ersten Durchgang, fuhr im Finale etwas verhalten und hat bereits bei der zweiten Zwischenzeit ihren gesamten Vorsprung verspielt. Im ersten Durchgang hatte sie nach einem Stockbruch viel Zeit verloren, war aber mit einem Stock schneller als viele Kontrahentinnen mit zwei.

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