Kriegsrecht in Südkorea: Ein Präsident verliert die Nerven
Z+ (abopflichtiger Inhalt); Kriegsrecht in Südkorea: Ein Präsident verliert die Nerven
Südkorea fällt nicht in die Militärdiktatur zurück, das Kriegsrecht wurde wieder aufgehoben. Für Nordkoreas Präsident Kim Jong Un ist es dennoch ein kleiner Sieg.
Aktualisiert am 3. Dezember 2024, 21:58 Uhr
Ein Präsident, der das Kriegsrecht ausruft, weil das Parlament gelähmt sei, weil es zum "Monster" geworden sei, "das liberale demokratische System des Landes zum Einsturz gebracht" habe. Ein General und Kriegsrechtskommandeur, der daraufhin alle politischen Aktivitäten verbietet, das Versammlungsrecht aufhebt und die Medien unter Regierungskontrolle stellt: Es schien, als seien in Südkorea die Zeiger der Geschichtsuhr mit den Bajonetten der Militärs um fast vierzig Jahre zurückgedreht worden.
Doch das Südkorea von heute ist nicht mehr die Militärdiktatur, die 1987 in einer gewaltlosen Erhebung des Volkes endete. Die Generale mussten damals die Macht abgeben, ihre Soldaten zogen sich in die Kasernen zurück. Im Land, dessen Wirtschaft schon vorher aufgeblüht war, begann nun auch politisch die Moderne. Südkorea entwickelte sich zu einer vorbildlichen Demokratie, in der sich Liberale und Konservative friedlich in der Regierung ablösten.