Trotz tapferem Kampf in Hälfte zwei: Schalke verliert auch in Augsburg

Aktuell oben auf: Augsburgs Alexis Claude-Maurice (#20). IMAGO/ZUMA Press Wire

Der Mann der Stunde hieß beim FC Augsburg Alexis Claude-Maurice. Der neue Angreifer der Fuggerstädter trumpft seit seinem Debüt nach langwieriger Verletzung in der Bundesliga groß auf, am Wochenende hatte er doppelt gegen den BVB getroffen. Natürlich spielte er auch gegen Schalke von Beginn an, Augsburgs Trainer Jess Thorup verzichtete gegenüber dem 2:1 gegen Borussia Dortmund generell auf Veränderungen, lediglich Torhüter Dahmen ersetzte Labrovic (Bank).

Drastischer waren da schon die personellen Wechsel bei S04-Coach Kees van Wonderen. Der Niederländer musste nach dem 3:4 gegen Fürth gleich viermal verletzungsbedingt in der Startelf tauschen, da Schallenberg, Tempelmann, Younes und Sylla den Weg in die Fuggerstadt gar nicht erst angetreten hatten. Insgesamt setzte van Wonderen auf sieben frische Kräfte, Keeper Heekeren durfte für Hoffmann ran, davor begannen Aydin, Kaminski, Bachmann, Donkor, Mohr und Kapitän Karaman neu.

Bei Königsblau war alles auf dem Prüfstand, auch van Wonderen konnte mit S04 in seinen ersten beiden Spielen überhaupt nicht überzeugen und stand mit seinem Team nun gegen den Bundesligisten durchaus unter Druck.

Beide Mannschaften gingen mit etwas Zurückhaltung in die Begegnung, ehe die Fuggerstädter das Zepter in die Hand nahmen. Schalke begann im 4-3-2-1, vorne war Karaman ziemlich auf sich gestellt. Auf der anderen Seite kam der FCA immer besser ins Rollen, verlagerte gut und schnell und kombinierte sich immer wieder ansehnlich nach vorne.

Wenig überraschend gingen die Gastgeber dann auch in ihrer besten Phase in Führung. Claude-Maurice hatte erst einen langen Ball festgemacht, bei der zweiten Welle stand der Franzose im Strafraum frei und zog sofort ab. Torhüter Heekeren sah bei Schalke unglücklich aus, der Ball hüpfte wegen eines Platzfehlers in recht hohem Bogen über ihn hinweg zur Augsburger Führung in den Kasten (26.). Es war das vierte Tor im vierten Pflichtspiel für Claude-Maurice, der auch sonst in der ersten Hälfte der auffälligste Spieler war.

Auch im Anschluss war der Bundesligist am Drücker, ohne sich die ganz großen Gelegenheiten zu erspielen. Schalke war bis zur Pause in der Offensive nahezu komplett abgemeldet.

Das sollte sich im zweiten Durchgang grundlegend ändern. Schon zu Beginn war Schalke plötzlich deutlich engagierter, spätestens nach der Einwechslung von Wasinski, Sanchez und Seguin nach einer Stunde war Königsblau am Drücker. Den Anfang machte Murkin, dessen Schuss Dahmen über die Latte lenkte (61.), rund zehn Minuten später jubelte Karaman kurz, stand bei der Seguin-Flanke aber doch klar im Abseits und die Fahne ging hoch (70.).

Dennoch war S04 jetzt voll drin, Augsburg wurde passiv, fand offensiv gar nicht mehr statt und verlor sich in Ungenauigkeiten. Hinten aber blieb die Dreierkette tadellos. Daran ändert sich auch in der Schlussphase nichts. Schalke kämpfte tapfer, machte Druck, zeigte vollen Einsatz und rannte pausenlos an, im Strafraum aber wollte die Kugel keinem Angreifer vor die Füße fallen, auch nicht Debütant Schmidt, der aus der U 23 erstmals eingesetzt wurde.

Stattdessen wurde es auf der anderen Seite ganz bitter für die Gäste. Felipe Sanchez fälschte einen Maier-Freistoß unhaltbar genau ins Tordreieck ab und sorgte so unfreiwillig für die Entscheidung (87.), wenig später erhöhte Joker Essende aus einer Abseitsposition, die das Schiedsrichtergespann nicht erkannte, sogar noch auf 3:0 (90.).

Der FC Augsburg ist am Samstag um 15.30 Uhr (LIVE! bei kicker) beim VfL Wolfsburg gefordert. Schalke 04 spielt schon am Freitag wieder. Um 18.30 Uhr treffen die Knappen auswärts auf Ulm.