Nach torlosen 90 Minuten gegen Schalke 04 waren sich die Ulmer einig: "Es wäre mehr drin gewesen", fand sowohl Trainer Thomas Wörle als auch Maurice Krattenmacher. "Ich bin froh, dass wir einen Punkt geholt haben", sagte der offensive Mittelfeldspieler, "es hätten aber auch drei sein können".
Ulm-Trainer Wörle: "Waren insgesamt die bessere Mannschaft"Denn über weite Strecken war der SSV Ulm im Heimspiel gegen den kriselnden Tabellennachbarn die bessere Mannschaft: In einer unterhaltsamen Anfangsphase hatten die Ulmer nach 15 Minuten die große Chance zur Führung, aber Krattenmacher traf mit seinem wuchtigen Schuss aus rund 20 Metern nur die Latte. "Wir haben in der ersten Halbzeit mehr vom Spiel gehabt und waren drauf und dran, das Tor zu machen", sagte Wörle im Interview mit SWR Sport, "aber entweder hat das letzte Glück gefehlt oder der letzte Pass kam nicht ganz sauber".
Und auch im zweiten Durchgang zeigten die Schwaben vor 17.400 Zuschauern im ausverkauften Donaustadion eine kämpferische Leistung und bestimmten zu großen Teilen das Spielgeschehen. Aber immer wieder scheiterten die Spatzen um den auffälligen Krattenmacher am gut aufgelegten Schalker Torhüter Justin Heekeren. "Es ärgert mich, dass wir den Ball nicht über die Linie bekommen haben", sagte Krattenmacher, "aber: wir haben als Team sehr gut gespielt und nehmen mit, dass wir gegen jeden Gegner punkten können."
Wörle lobt "reife Leistung" seines TeamsBesonders wertvoll sei der Punkt für die Ulmer, weil Schalke nicht irgendein Gegner ist. "Schalke ist ein großer Verein mit einem starken Kader", betonte Wörle, der vor zwei Jahren mit den Spatzen noch in der Regionalliga spielte, während S04 in der Bundesliga kickte. "Jetzt gegeneinander zu spielen, ist Wahnsinn", hatte der 42-Jährige schon vor der Partie gesagt. Dass sein Team gegen den Favoriten nun die Chance hatte, das Spiel zu gewinnen, mache ihn total stolz. "Das war ein reifer Auftritt von uns".
Nach dem 1:1 in der Vorwoche gegen Darmstadt und dem 0:0 gegen Schalke steht der Aufsteiger mit neun Punkten nun auf Tabellenrang 15 - einen Platz vor den Knappen auf dem Abstiegsplatz. "Wir sind immer mehr in der Saison drin", findet Wörle. Die guten und die schlechten Erfahrungen bislang hätten geholfen, als Mannschaft zu reifen. Auf die "Top-Leistung" gegen Schalke wolle er mit seinem Team nun aufbauen und am liebsten schon nächste Woche in Magdeburg (9.11./13 Uhr) den dritten Saisonsieg einfahren.