2. Liga: Schalke 04 zeigt beim SC Paderborn ungeahnte Klasse

20 Tage vor
Beste Saisonleistung in Paderborn Schalke zeigt beim Tabellenführer ungeahnte Klasse

Stand: 06.12.2024 20:47 Uhr

SC Paderborn – Schalke - Figure 1
Foto Sportschau

War da was mit Krise? Schalke 04 hat die perfekte Antwort auf seine eigene Schwächeperiode gegeben. Bei Spitzenreiter SC Paderborn gab es einen hochverdienten 4:2 (2:1)-Sieg. Kenan Karaman war mit einem Doppelpack (43./69.) der entscheidende Mann, außerdem trafen Moussa Sylla (23.) und Janik Bachmann (88.). Die Tore von Koen Kostons (11.) und Felix Götze (52.) waren zu wenig für den SCP, der dennoch Erster bleiben wird.

Nachdem auf Schalke im Vorfeld von mehreren Verantwortlichen betont worden war, dass die Mannschaft mitten im Abstiegskampf stecke, nahm die es offenbar wörtlich. Von der ersten Sekunde an gingen die Gäste äußerst robust vor, in den ersten vier Minuten mussten drei Paderborner nach (über)harten Zweikämpfen behandelt werden.

Paderborn überrumpelt S04, aber lässt sich auch überrumpeln

Und tatsächlich schaffte es Königsblau so, sich ins Spiel zu fuchsen und machte einen ganz guten Eindruck - aber dann verteidigte Schalke mal wieder wie Schalke. Ein langer Ball von Götze reichte, um die gesamte Defensive auszuhebeln und Kostons hatte völlig freistehend keinerlei Probleme, Paderborn in Führung zu bringen (11.). Es war bereits das 30. Gegentor für Schalke, nur Schlusslicht Jahn Regensburg (33) hat noch mehr kassiert.

Doch das Team von Trainer Kees van Wonderen zeigte sich davon unbeeindruckt und spielte weiter ordentlich - und es belohnte sich für einen den guten Auftritt. Amin Younes öffnete mit einem Traumpass auf Mehmet Aydin das Spiel und dessen Vorlage verwertete Sylla im zweiten Versuch zum Ausgleich (23.).

Karaman belohnt die wohl beste Schalke-Halbzeit der Saison

23 Minuten lange spielte Schalke gut - und wurde danach noch viel stärker. Marcin Kaminski (28.), Derry Murkin (33./Latte), Karaman (35.) und Ron Schallenberg (39.) vergaben richtig gute Chancen auf die Führung, die sich die Gäste mit jeder Minute mehr verdienten. Paderborn wirkte überrumpelt von der Stärke des Gegners, der in der Vorwoche gegen den 1. FC Kaiserslautern (0:3) abermals die eigenen Fans entsetzt hatte.

Bei diesem Gastspiel machte Schalke ihnen dagegen aber Freude, und kurz vor dem Halbzeitpfiff dann erst recht. Karaman ließ mit seinem Dribbling Götze ganz alt aussehen und verwandelte eiskalt ins lange Eck (43.). Er krönte damit die Leistung, die eigentlich mehr als ein 2:1 verdient hatte. Die eindrucksvollen Statistiken: 58 Prozent Ballbesitz, 15:2 Torschüsse, 6:0 Ecken.

Das Hin und Her geht im zweiten Durchgang weiter

Das Schalker Problem war allerdings, dass sie nicht so weitermachten und der Tabellenführer mit Beginn des zweiten Durchgangs das Kommando übernehmen konnte. Und dabei offenbarten sich recht schnell wieder die Schwächen in der Defensive. Nach einer Flanke von Robin Zehnter standen gleich zwei Paderborner fünf Metern vorm Schalker Tor völlig frei und Götze köpfte den Ausgleich (52.).

Schalke schaffte es allerdings erneut, gut auf diesen Rückschlag zu reagieren und war nach dem Gegentreffer erst wieder ebenbürtig und dann das bessere Team. Und das konnte sich auf ihren Kapitän verlassen, Karaman erzielte nach einem lang geschlagenen Freistoß per Kopf die erneute S04-Führung (69.). Die hätte aber beinahe nur vier Minuten gehalten, weil Götze nach einer Ecke nur ganz knapp über das Gehäuse köpfte (73.), kurz danach fehlte Sylla allerdings auch nicht viel, um zu erhöhen (75.).

Bachmann macht den Deckel drauf

Nur sechs Punkte hatten die Schalker in den vorigen sieben Partien geholt und nun deutete vieles darauf hin, dass es einen Dreier geben würde, der nicht nur unverhofft kommt, sondern auch noch aufgrund der Art und Weise noch viel mehr bewirken könnte als eine verbesserte tabellarische Situation. Und die krönte Bachmann mit dem vierten S04-Treffer des Abends, der die Partie endgültig entschied (88.).

Kleines Trostpflaster für Paderborn: Die Mannschaft von Lukas Kwasniok wird zwar einen großen Teil ihres Polsters auf die Konkurrenz verlieren, die Tabellenführung aber erstmal nicht. Der Hamburger SV und Co. können höchstens auf einen Punkt herankommen. Schalke konnte sich dagegen erstmal ein wenig von den Abstiegsplätzen entfernen.

Paderborn in Magdeburg, Schalke gegen Düsseldorf

Für Paderborn geht es kommende Woche nach Magdeburg (14.12., 13.00 Uhr). Zeitgleich hat Schalke die Mannschaft aus Düsseldorf zu Gast.

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