SC Freiburg mit Saisonpremiere gegen Mainz 05
Das ging schneller, als Verein und Spieler es prognostiziert hatten: Nur neun Tage nach seiner Verletzung im Spiel gegen Borussia Mönchengladbach stand Jonathan Burkardt am Sonntagnachmittag schon wieder in der Anfangsformation. Mehr Hoffnung auf einen Sieg des FSV Mainz 05 beim SC Freiburg hätte Trainer Bo Henriksen den rund 2200 mitgereisten Fans nicht machen können.
Zur zweiten Halbzeit kehrte der Stürmer nicht aufs Feld zurück. „Planmäßig“, wie Pressesprecherin Silke Bannick versicherte, „kein Grund zur Beunruhigung.“ Ohne den Neu-Nationalspieler aber fehlte den Rheinhessen insbesondere in ihrer druckvollen Schlussphase ein Akteur im Strafraum mit verlässlicher Verwertungsquote. Und so riss die Mainzer Siegesserie in fremden Stadien. Nach drei Auswärtserfolgen mit jeweils drei Treffern aber ergatterten sie mit dem 0:0 zumindest einen Punkt.
„Über das gesamte Spiel betrachtet, ist das ein gerechtes Ergebnis“, sagte 05-Angreifer Paul Nebel am Dazn-Mikrofon. „In der zweiten Halbzeit hatten wir gute Ballbesitzphasen, aber wir müssen noch brutaler in der Box werden, um Tore zu machen.“ Ohne Burkardt ändere sich an den Abläufen nicht, eins zu eins ersetzen könne man den Torjäger jedoch nicht.
Der war denn auch an der einzigen Mainzer Torchance vor der Pause beteiligt: Nach einer von Jae-sung Lee per Kopf verlängerten Ecke rutschte er am langen Pfosten in den Ball. Lukas Kübler kam einen Tick eher ran, klärte ins Toraus, dennoch gab es Abstoß (28.). Während Noah Atubolu im Freiburger Tor im ersten Durchgang nicht einmal ernsthaft eingreifen musste, bedurfte es auf der anderen Seite einer Großtat Robin Zentners, um einen Rückstand zu verhindern: Nach einem nicht geahndeten Foul an Burkardt konterten die Freiburger, vorne legte Eren Dinkci für Junior Adamu vor, und dessen Abschluss mit dem rechten Außenrist wehrte der 05-Keeper mit dem Fuß ab.
Ein typisches 0:0-Spiel
Viel mehr hochkarätige Torszenen ließen sich auch nach dem Seitenwechsel nicht ausmachen. Die beste Gelegenheit erkämpften sich die Mainzer dank hohen Pressings: Jae-sung Lee eroberte den Ball gegen Dinkci, bediente Nadiem Amiri, und dessen abgefälschten Schuss durch Maximilian Eggesteins Beine wehrte Atubolu mit Mühe zur Ecke ab (59.). Nach einer Serie ungenauer Pässe im Aufbau fingen sich die Rheinhessen wieder, versuchten die SC-Defensive mit mehreren Seitenverlagerungen auseinanderzureißen, kombinierten bis vor den Sechzehnmeterraum gut, ließen jedoch den Punch vermissen.
„Von den Chancen her war das nicht sehr unterhaltsam, aber es war sehr intensiv“, kommentierte Stefan Bell, anstelle des verletzten Moritz Jenz in die Anfangself gerückt die 90 Minuten. „Beide Mannschaften sind sehr diszipliniert, alle Spieler stehen immer unter Strom.“ Der Abwehrchef selbst behielt auch in brenzligen Szenen die Ruhe, gewann fast alle seine Zweikämpfe und hielt die Hintermannschaft zusammen.
Im letzten Mainzer Angriff verpasste Hong eine Hereingabe von Silvan Widmer knapp, der Freiburger Gegenzug endete mit einer Dinkci-Flanke ins Nichts. Danach war Schluss in diesem, wie 05-Trainer Bo Henriksen festhielt, „typischen 0:0-Spiel“.