Quartalszahlen: SAP erhöht Prognose für 2024

2 Tage vor
SAP

Die Geschäfte laufen gut für SAP. Der wertvollste deutsche Börsenkonzern präsentierte am Montagabend nach US-Börsenschluss starke Zahlen für das dritte Quartal und hob gleichzeitig die Prognose für das Gesamtjahr an. Das Umsatzwachstum habe sich im Cloudgeschäft gut entwickelt, insbesondere mit den großen Programmen für Unternehmenskunden, erklärte CEO Christian Klein (44). Noch bedeutender seien sogar die Fortschritte im KI-Segment. Dort hatte sich SAP zunächst schwergetan. „Ein signifikanter Anteil unserer Cloud-Deals im dritten Quartal haben KI-Anwendungsfälle enthalten“, sagte nun Klein.

Klein und sein Finanzchef Dominik Asam (55) hatten nun noch mehr erfreuliche Zahlen für die Investoren. SAP hat im dritten Quartal trotz angespannter Wirtschaftslage in vielen Regionen deutlich mehr verdient. Der Umsatz mit Cloudangeboten zog im dritten Quartal um ein Viertel an, auch die vorliegenden Buchungen für die kommenden zwölf Monate stiegen weiter spürbar auf nun mehr als 15 Milliarden Euro.

Insbesondere legten dabei die Cloudumsätze mit der sogenannten ERP-Software zu. Mit diesen Programmen steuern Unternehmen zentrale Prozesse wie in Personalwesen, Fertigung oder Logistik. Seit Jahren versuchen CEO Klein und seine Kollegen die Unternehmen zum Umstieg auf die Cloud zu bewegen. Mit 3,6 Milliarden Euro konnte SAP dort nun im dritten Quartal 36 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum umsetzen; das machte damit einen Großteil der gesamten Cloudumsätze von knapp 4,4 Milliarden Euro aus.

SAP übertrifft Analysten-Erwartungen

In den drei Monaten Juli bis September legte der Konzernumsatz insgesamt um 9 Prozent auf 8,47 Milliarden Euro. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern kletterte im Jahresvergleich unerwartet kräftig um 27 Prozent auf 2,24 Milliarden Euro. Das war mehr als von Analysten zuvor erwartet. Der Nettogewinn lag mit 1,44 Milliarden Euro 13 Prozent höher als im Vorjahresquartal.

SAP-Chef Klein und sein Finanzchef Asam nehmen sich für 2024 nun mehr vor als bislang. Die Prognose wurde erhöht. Die Cloud- und Software-Erlöse sollen demnach zwischen 29,5 bis 29,8 Milliarden Euro liegen, statt wie bisher bei 29 bis 29,5 Milliarden Euro. Das Betriebsergebnis werde voraussichtlich bei 7,8 bis 8 Milliarden Euro liegen (bislang: 7,6 bis 7,9 Milliarden Euro). Für den Barmittel-Zufluss sagte das Unternehmen einen Wert von 3,5 bis 4 statt bisher rund 3,5 Milliarden Euro voraus.

SAP will Hunderte Millionen Euro sparen

Finanzchef Asam machte in einer Telefonkonferenz deutlich, dass der Konzern im vierten Quartal bei den Neueinstellungen etwas schneller werden möchte. Das Anfang des Jahres angekündigte und im Sommer noch einmal verschärfte Umbauprogramm sieht vor, dass bis zu 10.000 bisher bestehende Stellen im Konzern wegfallen . Viele Mitarbeiter können sich auf neue Positionen im Konzern bewerben, aber ein großer Teil verlässt den Konzern auch. Durch Neueinstellungen und den jüngsten milliardenschweren Zukauf des israelischen Softwarespezialisten WalkMe dürfte am Ende des Jahres die Mitarbeiterzahl aber sogar etwas zunehmen.

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