Paralympics: Sandra Mikolaschek gewinnt Gold im Tischtennis

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Kurz vor Schluss der Paralympics gingen weitere Medaillen an das deutsche Team. Zwei Goldgewinner werden bei der Abschlussfeier die deutsche Fahne tragen.

Sandra Mikolaschek - Figure 1
Foto ZEIT ONLINE

Aktualisiert am 7. September 2024, 18:53 Uhr Quelle: ZEIT ONLINE, dpa, SID, ps , ces , lk

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Sandra Mikolaschek hat im Tischtennisfinale überraschend die Serbin Borislava Perić-Ranković bezwungen. © Maria Abranches/​Reuters

Die Tischtennisspielerin Sandra Mikolaschek darf die Paralympischen Spiele in Paris mit einer Goldmedaille verlassen. Im Finale der Startklasse WS4 gewann die 27-Jährige gegen die Serbin Borislava Perić-Ranković überraschend mit 3:1 – der bisher größte Erfolg ihrer Karriere.

Mikolaschek zeigte vor 6.800 Zuschauern in der Arena Sud 4 einen fast fehlerfreien Auftritt, immer wieder überraschte sie die Rio-Siegerin Perić-Ranković mit ihrem variablen Spiel. Auch vom verlorenen dritten Satz ließ sich Mikolaschek nicht beirren. Stattdessen verwandelte sie kurze Zeit später ihren ersten Matchball und belohnte sich bei ihrer dritten Paralympics-Teilnahme nach zuvor zwei fünften Plätzen mit der ersten Medaille. Die Silbermedaille hatte Mikolaschek nach ihrem Halbfinalsieg gegen die querschnittgelähmte Chinesin Gu Xiaodan schon vorher sicher. Auch dieses Spiel endete mit 3:1.

Deutsche Dressurreiterinnen gewinnen Medaillen

Auch die deutschen Dressurreiterinnen waren zum Abschluss der Reitwettbewerbe bei den Paralympics erfolgreich. Anna-Lena Niehues und Regine Mispelkamp gewannen in ihren Klassen jeweils die Silbermedaille. Heidemarie Dresing gewann Bronze.

In der Kür erhielt die 40-jährige Niehues auf ihrem Pferd Quimbaya im Schlossgarten von Versailles 80,900 Punkte und landete hinter der Niederländerin Demi Haerkens auf Platz zwei. Mispelkamp holte auf Highlander Delight's ebenfalls Silber, Gold ging an die Belgierin Michèle George.

Für Mispelkamp war es nach Bronze in der Mannschaft bereits die zweite Einzelsilbermedaille in Versailles. Niehues durfte sich in ihrer Klasse nach Bronze im Einzel- und der Teamwertung über die dritte Medaille bei den Spielen in Paris freuen. Die mit 69 Jahren älteste deutsche Para-Teilnehmerin Dresing kam mit Dooloop zu ihrer zweiten Bronzemedaille bei den Spielen in und um Paris.

Bronze für Rollstuhlbasketballer

Ebenfalls Bronze sicherten sich die Rollstuhlbasketballer durch einen 75:62-Erfolg gegen Kanada. Dabei krönte das deutsche Team eine Aufholjagd und beschenkte ihren Coach Michael Engel, der seinen 40. Geburtstag in der Bercy Arena verbrachte, mit dem dritten Platz.

Pech für die Radsportler

Die Radsportler Maximilian Jäger und Jana Majunke verpassten dagegen im Straßenrennen in Clichy-sous-Bois jeweils knapp eine Medaille. Jäger wurde im Zielsprint nur Vierter, Majunke belegte ebenfalls Rang vier. Maike Hausberger kam nach ihrem Zeitfahrerfolg mit einem Rückstand von knapp sechseinhalb Minuten als Neunte ins Ziel. Michael Teuber wurde nach Silber im Einzelzeitfahren Elfter.

Semechin und Schmidt tragen Fahne bei Abschlussfeier

Bei der Schlussfeier der Spiele am Sonntagabend dürfen zwei Goldmedaillengewinner die deutsche Fahne tragen: Schwimmerin Elena Semechin und Fechter Maurice Schmidt. Das bestätigte der Deutsche Behindertensportverband im Anschluss an seine Bilanz-Pressekonferenz. Die Zeremonie im Stade de France beginnt am Sonntag um 20.30 Uhr.

Fechter Schmidt war bei seiner zweiten Teilnahme mit dem Säbel nicht zu bezwingen. Die sehbehinderte Semechin, die aus Sponsoringgründen noch unter dem Namen Krawzow schwimmt, sicherte sich im Becken Gold über 100 Meter Brust.

"Herausragende Vorbilder für den deutschen Parasport"

"Elena und Maurice haben stellvertretend für das gesamte Team Deutschland Paralympics mit ihren Leistungen Millionen von Menschen begeistert", sagte Delegationsleiter Karl Quade. "Sie sind würdige Fahnenträger – und nicht zuletzt aufgrund ihrer glänzenden sportlichen Erfolge und ihrer beeindruckenden Persönlichkeiten herausragende Vorbilder für den deutschen Parasport."

Bei der Eröffnungsfeier auf der Avenue des Champs-Élysées in Richtung der Place de la Concorde waren Triathlet Martin Schulz, der Bronze gewann, und die Kanutin Edina Müller die deutschen Fahnenträger gewesen. Müller ist am Sonntag noch im Einsatz und kämpft zunächst um den Einzug ins Finale.

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