Französische Oscars: Sandra Hüller gewinnt César-Filmpreis

Das Justizdrama »Anatomie eines Falls« hat bei der Vergabe der französischen César-Filmpreise am Freitagabend abgeräumt. Der Film der französischen Regisseurin Justine Triet wurde mit insgesamt sechs Preisen ausgezeichnet, unter anderem für die beste Regie, das beste Originaldrehbuch und die beste Schauspielerin.

Sandra Hüller spielt in dem Film eine Schriftstellerin, die verdächtigt wird, ihren Mann ermordet zu haben. Sie fühle sich sehr geehrt, als Deutsche diesen Preis zu gewinnen, sagte Hüller bei der Zeremonie in der Pariser Konzerthalle Olympia. Die 45-Jährige gilt auch als Favoritin für den Oscar als beste Darstellerin. Die Oscars werden am 10. März in Hollywood vergeben.

Den Ehren-César erhielt der mehrfach prämierte britisch-amerikanische Regisseur Christopher Nolan. Ihn habe schon immer die Liebe Frankreichs zum Kino beeindruckt, sagte er. Bei der Vergabe war auch seine Frau Emma Thomas dabei, Produzentin vieler seiner Filme.

Einen weiteren Ehren-César nahm die französische Schauspielerin und Filmemacherin Agnès Jaoui entgegen, die mit sechs Trophäen bislang die meisten César-Preise gewann.

Die Vergabe der französischen Filmpreise fand vor dem Hintergrund neuer »MeToo«-Skandale statt. Die Schauspielerin Judith Godrèche hat zwei Regisseure angeklagt, sie als Minderjährige missbraucht zu haben . Bei der Césars-Gala warnte sie in einer bewegenden Rede vor den Exzessen des Kinos. Regisseurin Justine Triet widmete ihre Auszeichnung »allen Frauen«, vor allem »diejenigen, die man verletzt hat«.