Ukraine News: Putin sieht „globalen Charakter“ des Krieges erreicht

8 Stunden vor
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Stand: 22.11.2024, 07:48 Uhr

Von: Paula Völkner, Bedrettin Bölükbasi

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Aktuelle News zum Ukraine-Krieg: Nach dem Einsatz westlicher Waffen auf Ziele in Russland droht Putin dem Westen und der Ukraine. Der Ticker.

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Foto Frankfurter Rundschau
Das Wichtigste in diesem News-TickerRussland setzt neue Mittelstreckenrakete ein  – US-Regierung: Russland nutzt neue Rakete zur Einschüchterung.Ukraine setzt Storm-Shadow-Flugkörper gegen Russland ein – Die Raketen wurden erstmals auf Wladimir Putins Soldaten auf russischem Boden abgefeuert.Interaktive Karten zur Front im Ukraine-Krieg – Der Frontverlauf im Ukraine-Krieg zwischen Russland und der Ukraine im Überblick.

Update vom 22. November, 7.05 Uhr: Die Nacht auf Freitag begann für Teile der Ukraine mit russischen Drohnenangriffen, wie Monitoringkanäle meldeten. Die ukrainische Flugabwehr erfasste mehrere Drohnenschwärme bei Charkiw und Sumy im Osten des Landes. Russische Behörden berichteten ihrerseits von ukrainischen Kampfdrohnen über den Gebieten Brjansk und Tula. Über eventuelle Auswirkungen der Drohneneinflüge machten die beiden Kriegsparteien keine Angaben. Bei den Bodengefechten in der Ostukraine waren die Verteidiger weiter unter Druck. Der ukrainische Militärblog DeepState meldete, russische Truppen hätten das Dorf Dalne bei der bedrängten Stadt Kurachowe erobert.

Transparenzhinweis

Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien im Ukraine-Krieg. Die Angaben zum Krieg in der Ukraine lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Update vom 22. November, 5.15 Uhr: Nach dem russischen Angriff mit einer neuartigen Rakete hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die internationale Gemeinschaft zu einer Reaktion aufgerufen. Es handele sich um eine „offensichtliche und ernsthafte Steigerung des Ausmaßes und der Brutalität dieses Krieges“, gab Selenskyj an. Dies sei der „endgültige Beweis dafür, dass Russland definitiv keinen Frieden will“, sagte Selenskyj. Es sei notwendig, Russland „zu einem echten Frieden zu drängen“.

Russland soll eine Interkontinentalrakete auf die Ukraine geschossen haben. (Archivbild) © Uncredited/Russian Defense Ministry Press via AP/dpa

Der russische Präsident Wladimir Putin hatte bei einer Ansprache mit Blick auf die zuvor auf die Ukraine abgefeuerte Rakete des neuartigen Typs Oreschnik bestätigt, dass sein Land „eines der neuesten russischen Mittelstrecken-Raketensysteme unter Kampfbedingungen getestet“ habe.

Russland setzt neue Mittelstreckenrakete ein 

Update vom 21. November, 22.16 Uhr: Die US-Regierung ist von Russland kurz vor dem Einsatz einer neuen Mittelstreckenrakete gegen die Ukraine informiert worden. Dazu seien die zwischen Washington und Moskau vorhandenen „Kanäle zur Verringerung nuklearer Risiken“ genutzt worden, sagte die stellvertretende Sprecherin des US-Verteidigungsministeriums, Sabrina Singh. 

Es habe sich um eine ballistische Mittelstreckenrakete gehandelt, die auf dem Modell einer russischen Interkontinentalrakete vom Typ RS-26 basiere. Nach US-Erkenntnissen kam die neue Rakete erstmals auf dem Schlachtfeld in der Ukraine zum Einsatz. Russischen Angaben zufolge war sie nicht mit nuklearen Sprengköpfen bestückt - was technisch aber vermutlich möglich wäre. 

Update vom 21. November, 21.07 Uhr: Bei dem Einsatz einer experimentellen Mittelstreckenrakete gegen die Ukraine handelt es sich nach Darstellung eines Vertreters der US-Regierung lediglich um einen russischen Einschüchterungsversuch. Russland verfüge „wahrscheinlich nur über eine Handvoll“ dieser Raketen, sagte ein US-Regierungsvertreter der Deutschen Presse-Agentur in Washington. 

Russland versuche mit dem Einsatz dieser Rakete nur Aufmerksamkeit zu erregen, in diesem Konflikt werde sie aber keine entscheidende Rolle spielen. Die USA hätten die Ukraine und enge Verbündete in den vergangenen Tagen über einen möglichen Einsatz der neuen Waffe informiert. 

Putins Waffen im Ukraine-Krieg: UN besorgt nach Ankündigung des Kreml-Chefs

Update vom 21. November, 20.03 Uhr: Nach der Ankündigung des russischen Präsidenten Wladimir Putin, eine neue experimentelle Mittelstreckenrakete gegen die Ukraine einzusetzen, sprechen die Vereinten Nationen von einer „besorgniserregenden Entwicklung“. „All das geht in die falsche Richtung. Was wir sehen wollen, ist, dass alle Parteien dringend Schritte unternehmen, um die Situation zu deeskalieren“, sagte UN-Sprecher Stéphane Dujarric in New York. Dujarric war nach Putins Aussagen zu einer neuen Mittelstreckenrakete und möglichen Angriffen auf Drittstaaten gefragt worden.

News im Ukraine-Krieg: Putin spricht von „Elemente eines globalen Charakters“

Update vom 21. November, 18.47 Uhr: Der russische Präsident Wladimir Putin soll laut Bericht der Nachrichtenagentur AFP erklärt haben, dass der Ukraine-Krieg mit Einsatz von westlichen Raketen in Russland „Elemente eines globalen Charakters“ bekommen habe. Putin hat laut dpa den jüngsten Raketenschlag gegen die Ukraine außerdem bestätigt und mit weiteren Angriffen gedroht. In einer Videoansprache sprach der Kremlchef von einer neuen experimentellen Mittelstreckenrakete mit dem Namen Oreschnik.

Russische Angriffe im Ukraine-Krieg: Untersuchungen über möglichen Einsatz einer Interkontinentalrakete

Update vom 21. November, 17.28 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat am Donnerstag angekündigt, dass untersucht werden soll, ob Russland die Ukraine mit einer Interkontinentalrakete angegriffen hat. Auf Facebook erklärte Selenskyj, „alle Eigenschaften – Geschwindigkeit, Höhe“ würden darauf hindeuten.

Gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters haben zwei westliche Beamte unterdessen mitgeteilt, dass vorläufige Beweise darauf hindeuten, dass es sich nicht um eine Interkontinentalrakete gehandelt haben soll. Diese Einschätzung beruhe, so die Quellen, auf „einer ersten Analyse“. Die ukrainische Luftwaffe hatte zuvor mitgeteilt, dass Wladimir Putins Armee die Interkontinentalrakete bei Angriffen auf die ukrainische Stadt Dnipro eingesetzt haben soll.

Lage im Ukraine-Krieg: Botschafter spricht von „sehr klarer Eskalation“ durch Putins Streitkräfte

Update vom 21. November, 14.20 Uhr: Großbritanniens Verteidigungsminister John Healey wirft Russlands Präsidenten Wladimir Putin eine Eskalation in der Ukraine vor. „Wir haben in den vergangenen Wochen eine sehr klare Eskalation von Putin und seinen Streitkräften gesehen“, sagte Healey im Parlament in London. Sie hätten ihre Angriffe auf die ukrainische Energieversorgung vor dem Winter sowie auf zivile Zentren ausgeweitet.

„Sie haben mindestens 10.000 nordkoreanische Soldaten an die Front geschickt. Und es gibt heute unbestätigte Medienberichte, dass Russland eine neue ballistische Rakete auf die Ukraine gefeuert hat, was sie unseres Wissens nach seit Monaten vorbereitet haben“, sagte Healey im Verteidigungsausschuss. Er sprach von einem ernsten Moment - die Frontlinie sei weniger stabil als zu jedem anderen Zeitpunkt seit Beginn der umfassenden Invasion.

Bedeckt hielt er sich zu Medienberichten, wonach die Ukraine erstmals aus Großbritannien gelieferte Marschflugkörper vom Typ Storm Shadow auf Russland abgefeuert haben soll. Russland fing nach eigenen Angaben zwei dieser Marschflugkörper ab.

„Ich werde mich nicht zu den operativen Details des Konflikts äußern“, sagte Healey. Das gefährde die operative Sicherheit und von einer solchen öffentlichen Debatte profitiere nur Putin. Healey sagte auch, man solle keine Zweifel haben, dass die britische Regierung ihre Unterstützung für die Ukraine verstärke. Darüber habe er auch mit seinen Amtskollegen in der Ukraine und den USA gesprochen.

Russland attackiert wohl mit Interkontinentalrakete: Flugkörper hatte keinen Atomsprengkopf

Update vom 21. November, 13.05 Uhr: Die mutmaßlich von Russland bei einem Angriff eingesetzte Interkontinentalrakete war laut ukrainischen Angaben nicht mit einem Atomsprengkopf bestückt. Es sei „offensichtlich“, dass die Rakete keinen nuklearen Sprengkopf gehabt habe, verlautete aus Kreisen der ukrainischen Luftwaffe gegenüber der Nachrichtenagentur AFP.

Die Interkontinentalrakete war nach vorherigen ukrainischen Angaben am Morgen während eines Angriffs auf die Stadt Dnipro eingesetzt worden. Es war das erste Mal seit Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar 2022, dass Russland eine solche Rakete gegen das Nachbarland einsetzte, wie aus ukrainischen Armeekreisen verlautete. Laut der ukrainischen Luftwaffe war die Interkontinentalrakete aus der russischen Region Astrachan gestartet worden.

Ein westlicher Beamter sagte jedoch gegenüber britischen Medien wie The Guardian und Sky News, es habe sich bei der Rakete nicht um eine interkontinentale, sondern ganz normale ballistische Rakete gehandelt.

Erstmeldung: Moskau – Russland hat nach eigenen Angaben zwei von der Ukraine abgefeuerte Marschflugkörper vom Typ Storm Shadow abgefangen. Das teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Es wäre der erste Einsatz solcher aus Großbritannien gelieferten Marschflugkörper über Russland seit Kriegsbeginn. Moskau hatte jüngst den Einsatz der Waffen als Eskalation des Konflikts bezeichnet und in seiner eigenen Atomdoktrin die Schwelle für den Einsatz von Kernwaffen gesenkt.

Ukraine setzt Storm-Shadow-Flugkörper gegen Russland ein

„Von der Flugabwehr wurden 2 Marschflugkörper Storm Shadow aus britischer Produktion, 6 reaktive Geschosse des Typs Himars aus US-Produktion und 67 Drohnen abgeschossen“, heißt es in der Mitteilung des russischen Militärs. Zu Einschlägen und Schäden machte das Verteidigungsministerium keine Angaben.

Neue Entwicklung im Ukraine-Krieg: Weitreichende Raketen werden auf Russland abgefeuert

Schon am Dienstag hatte die Behörde den ersten Einsatz von weitreichenden Raketen über russischem Boden gemeldet, die von den USA geliefert worden waren, sogenannte ATACMS-Raketen. Von den sechs Raketen seien fünf von der Flugabwehr abgefangen worden. Die sechste Rakete sei beschädigt worden, teilte das Ministerium auf seinem Telegramkanal mit. Ihre Trümmer seien auf ein Militärgelände im grenznahen Gebiet Brjansk gefallen. Ein Brand sei gelöscht worden. „Es gibt keine Opfer oder Zerstörungen“, hieß es damals.

Moskau sieht durch Einsatz der Waffen Beteiligung der Lieferländer

ATACMS und Storm Shadow sind weitreichende Waffen. Vor deren Einsatz über russischem Gebiet hat der Kreml gewarnt. Diese Raketen könnten nur von westlichen Militärs bedient werden, hatte Kremlchef Wladimir Putin im Oktober behauptet. Dementsprechend würde ein Einsatz dieser Waffen von Moskau als direkte Beteiligung der entsprechenden Staaten an dem Krieg gewertet werden.

Zuletzt hatte Russland in dem Zusammenhang seine Atomdoktrin aufgeweicht. So könne Russland Kernwaffen auch einsetzen, wenn das Land von einem Staat ohne Atomwaffen angegriffen werde, der seinerseits von einer Atommacht unterstützt wird. Kremlsprecher Dmitri Peskow nannte einmal mehr das Verhalten der US-Regierung wegen der Raketenschläge verantwortungslos. Den Schlag mit den Storm-Shadow-Marschflugkörpern wollte er nicht kommentieren. Zugleich betonte er, dass Russland danach strebe, einen Atomkrieg zu vermeiden. „Wir rechnen darauf, dass andere Länder eine ebenso verantwortungsvolle Position einnehmen“, fügte er hinzu.

Die Briten halten sich bisher zum Einsatz ihrer Marschflugkörper bedeckt. Britische Medien hatten Mittwoch berichtet, die Ukraine habe erstmals mit Storm Shadow Ziele in Russland angegriffen. Erst kürzlich hatten die USA der Ukraine nach Medienberichten gestattet, Raketen mit größerer Reichweite aus US-Produktion gegen Ziele in Russland einzusetzen. 

Britische Storm-Shadow-Raketen gegen Ziele in Russland

Der britische Storm Shadow ist ein luftgestützter Marschflugkörper mit einer Reichweite von mehr als 250 Kilometern für Präzisionsangriffe auf Ziele wie Bunker oder kritische Infrastrukturen. Sie sind baugleich mit den französischen Scalp-Raketen.

Präsident Wolodymyr Selenskyj bat seit längerem darum, weitreichendere Waffen von westlichen Partnern auf russischem Territorium einsetzen zu können. Als Begründung wurde angeführt, dass dies für den Kriegsverlauf entscheidend sei. Die US-Freigabe gilt als Antwort auf den vermuteten Einsatz nordkoreanischer Soldaten aufseiten Moskaus. Russland wiederum betrachtet die US-Waffen als eine Eskalation und eine Verwickelung der USA und anderer westlicher Staaten in den Krieg.

Interaktive Karten zur Front im Ukraine-Krieg

Unsere aktuellen Karten zum Frontverlauf im Ukraine-Krieg geben einen Einblick in die neuesten Entwicklungen im Krieg Russlands gegen die Ukraine. (bb/dpa)

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