Ukraine-Liveblog: ++ Borrell: EU-Waffen auch für Angriffe in ...

2 Stunden vor
Russland

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Stand: 18.11.2024 10:47 Uhr

Der EU-Außenbeauftragte spricht sich dafür aus, der Ukraine den Einsatz von Waffen für Angriffe in Russland zu erlauben. Russland sieht in der Freigabe von US-Raketen für Angriffe in Russland eine Eskalation. Die Entwicklungen im Liveblog.

Borrell: EU sollte Einsatz von Waffen in Russland gestatten Baerbock: Ukraine muss Abschussanlagen treffen können Opferzahl nach Angriff auf Wohnhaus in Sumy steigt Gouverneur: 26 ukrainische Drohnen über russischer Region Brjansk abgefangen

12:14 Uhr

Ukraine meldet Angriff auf Odessa

Bei einem russischen Raketenangriff in der ukrainischen Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer wurden mindestens acht Menschen getötet und 18 verletzt, wie der örtliche Gouverneur Oleh Kiper mitteilte. Ein Kind ist unter den Opfern, vier Personen befinden sich in einem ernsten Zustand, sagte Kiper im Telegram-Messenger.

12:14 Uhr

Scholz bleibt bei Nein zur Freigabe von weitreichenden Waffen

Bundeskanzler Olaf Scholz sieht nach Berichten über die Freigabe von US-Raketen auf Ziele in russischem Gebiet keinen Anlass, seine Haltung zu überdenken. Das betont ein Regierungssprecher in Berlin. Die Bundesregierung sei aber von dem Schritt der USA vorab informiert worden, sagt der Sprecher. Eine Sprecherin des Bundesverteidigungsministeriums ergänzt, es gebe in der Ukraine keine von Deutschland gelieferten Waffen, die in die Kategorie der weitreichenden Waffen fielen. Scholz lehnt eine Freigabe grundsätzlich ab und will auch keine deutschen Marschflugkörper vom Typ Taurus mit einer Reichweite bis zu 500 Kilometern zu liefern.

12:14 Uhr

Ukraine meldet elf Tote nach Angriff mit Streumunition

Eine russische Rakete mit Streumunition hat in einem Wohngebiet der nordukrainischen Stadt Sumy elf Menschen das Leben gekostet. Unter den Todesopfern seien zwei Kinder, ein neun Jahre alter Junge und ein 14-jähriges Mädchen, teilte das Gouverneursbüro mit. 84 weitere Menschen seien verletzt worden, darunter sechs Kinder in kritischem Zustand.

Der Angriff von gestern Abend beschädigte 15 Gebäude, unter anderem zwei Bildungseinrichtungen, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. Die Such- und Rettungsaktion wird heute fortgesetzt. Sumy liegt etwa 40 Kilometer von der russischen Grenze entfernt.

12:14 Uhr

Kim Jong Un kritisiert Rolle der USA und des Westens

Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un hat die Rolle der USA und des Westens im Ukraine-Krieg scharf kritisiert. Die USA und der Westen nutzten den Konflikt in der Ukraine, um "den Umfang ihrer militärischen Interventionen weltweit auszuweiten", zitierte die staatliche Nachrichtenagentur KCNA Kim. Sie würden die ukrainischen Soldaten als "Stoßtrupp" benutzen, um Erfahrungen im Kampf gegen Russland zu sammeln. Kim warnte den Angaben zufolge, dass Washingtons andauernde militärische Unterstützung der Ukraine "Besorgnis über einen dritten Weltkrieg" wecke.

Der nordkoreanische Machthaber kündigte zugleich an, sein Land werde seine Atomwaffenverteidigung "ohne Einschränkungen" stärken. Südkorea und die USA werfen Nordkorea vor, mehr als 10.000 Soldaten entsandt zu haben, um Russland im Krieg gegen die Ukraine zu helfen. Seoul meldete vergangene Woche, nordkoreanische Soldaten seien bereits aktiv an Kampfhandlungen nahe der Grenze zur Ukraine beteiligt. Pjöngjang hat die Entsendung abgestritten. 

12:14 Uhr

Frankreich: Offen bezüglich Einsatz weitreichender Waffen

Nach Berichten über eine US-Erlaubnis zum Einsatz weitreichender Waffen gegen Russland hat Frankreich seine offene Haltung in der Frage bekräftigt. "Wir haben offen gesagt, dass dies eine Option ist, die wir in Betracht ziehen würden, wenn es darum ginge, Ziele zu treffen, von denen aus Russland derzeit das ukrainische Territorium angreift", sagte der französische Außenminister Jean-Noël Barrot beim Treffen mit seinen EU-Kollegen in Brüssel.  "Also nichts Neues unter der Sonne", fügte er hinzu.

Barrot verwies auf eine frühere Äußerung von Präsident Emmanuel Macron bei einem Treffen mit Bundeskanzler Olaf Scholz im Mai in Meseberg. Macron hatte damals als erster Staatschef eines führenden NATO-Staats den Einsatz westlicher Waffen gegen Stellungen in Russland öffentlich befürwortet. "Wir müssen ihnen erlauben, militärische Stützpunkte zu neutralisieren, von denen aus Raketen abgeschossen werden", hatte Macron damals mit Blick auf die Ukraine gesagt.

11:29 Uhr

Deutschland geht von Drohnenhilfe Chinas für Russland aus

Die Bundesregierung geht davon aus, dass China Drohnenhilfe für Russland leistet. "Das muss und wird Konsequenzen haben", sagte Außenministerin Annalena Baerbock am Rande eines EU-Treffens in Brüssel. Der Angriffskrieg von Russlands Präsident Wladimir Putin gegen die Ukraine sei auch ein Angriff auf die Freiheit in Europa und betreffe die Kerninteressen aller europäischen Staaten. Der Auswärtige Dienst der EU hatte zuvor bestätigt, dass derzeit Hinweise darauf geprüft werden, dass in China Drohnen für den russischen Angriffskrieg produziert werden. "Wir haben Berichte von Geheimdienstquellen über die Existenz einer Fabrik in China erhalten, die Drohnen herstellt, die nach Russland geliefert und im Krieg gegen die Ukraine eingesetzt werden", sagte ein EU-Beamter.  Man arbeite derzeit daran, herauszufinden, ob es eine direkte Zusammenarbeit zwischen China und Russland im Bereich militärischer Ausrüstung gebe. Sollte sich dies bestätigen, könnten Sanktionen verhängt werden

Bei der Drohnenproduktion in China soll es sich nach Angaben von Diplomaten um ein Gemeinschaftsprojekt von Russland, China und dem Iran handeln. China weist die Vorwürfe bislang zurück. Im Hinblick auf Rüstungsexporte habe China stets eine verantwortungsvolle Haltung eingenommen und den Konfliktparteien niemals tödliche Waffen bereitgestellt, sagte Außenamtssprecher Lin Jian in Peking kurz vor dem EU-Außenministertreffen. China habe Drohnen für militärische Zwecke und solche, die zivil und militärisch einsetzbar seien, streng nach dem Gesetz kontrolliert. Peking hoffe, dass gewisse Länder und Personen keine haltlosen Spekulationen gegen China vorbrächten und die Volksrepublik nicht ohne Faktengrundlage anschwärzten, sagte Lin. Gegen den Iran verhängte die EU wegen der Lieferung von Drohnen und ballistischen Raketen an Russland bereits Sanktionen. Betroffen ist unter anderem die staatliche iranische Fluggesellschaft Iran Air. Bei dem Außenministertreffen am Montag sollte ein weiteres Paket mit Strafmaßnahmen gegen den Iran beschlossen werden.

11:26 Uhr

Litauen: Kiews Raketenbestand für Angriffe auf Russland unklar

Nach Berichten über grünes Licht aus den USA für den Einsatz weitreichender Waffen für Angriffe innerhalb Russlands äußert der litauische Außenminister Bedenken hinsichtlich des Raketen-Bestands der Ukraine. "Ich öffne den Champagner noch nicht, denn wir kennen nicht die genauen Zahlen der Raketen, die die Ukraine im Bestand hat", sagt Gabrielius Landsbergis vor einem Treffen der EU-Außenminister in Brüssel. "Es stellt sich also die Frage, ob sie mit genügend Raketen ausgestattet sind, um einen Unterschied auf dem Schlachtfeld zu machen."

11:13 Uhr

Amnesty International wirft Russland Kriegsverbrechen gegen Kinder vor.

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International wirft Russland Kriegsverbrechen gegen Kinder in der Ukraine vor. Amnesty habe mit 120 Videos 17 Vorfälle allein im Jahr 2024 verifizieren können, bei denen Kinder zu Schaden gekommen seien. Zudem hätten Vor-Ort-Recherchen ergeben, dass russische Kräfte absichtlich Zivilisten und zivile Infrastruktur angegriffen hätten, teilte die Organisation mit. Genaue Angaben über die Zahl ziviler Opfer und getöteter Kinder in der Ukraine seien derzeit nicht möglich. Es gebe aber Konsens unter den in der Ukraine tätigen Hilfsorganisationen, dass die Zahlen 2024 deutlich nach oben gegangen seien. "In jeder Gesellschaft gehören Kinder zu den anfälligsten Gruppen, die unter internationalem Recht speziellen Schutz genießen", sagte Amnesty-Experte Patrick Thompson. "Wir sehen weiterhin, dass Kinder in Gegenden getötet und verletzt werden, die weit von der Front entfernt sind, auch in Gegenden, in denen es Null militärische Ziele gibt", sagte er.

Die Genfer Konvention ächtet absichtliche Angriffe auf Zivilisten, Mitarbeiter von Hilfsorganisationen, Krankenhäuser, Bildungseinrichtungen und religiöse Einrichtungen als Kriegsverbrechen.  Zu den von Amnesty dokumentierten Vorfällen gehört ein Angriff auf die größte ukrainische Kinderklinik in Kiew. Ein Arzt berichtete, wie sein Krankenhaus getroffen und er selbst verletzt wurde, während er ein Kind operierte. Daten des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte wiesen darauf hin, dass der Sommer 2024 ein tödlicher für Kinder in der Ukraine gewesen sei. "Rechtswidrige Angriffe, besonders gegen Kinder, sollen Terror und Panik in der Zivilbevölkerung verbreiten", sagte Thompson. Die Angreifer dürften nicht weiter in dem sicheren Gefühl gelassen werden, nicht belangt werden zu können. Die internationale Gemeinschaft müsse sicherstellen, dass sie zur Verantwortung gezogen werden.

11:10 Uhr

Verteidigungsministerium: 4.000 Drohnen werden an Ukraine geliefert

Die Bundesregierung bereitet die Lieferung von 4.000 bewaffneten Drohnen an die Ukraine vor. Dies teilte ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums in Berlin mit. Nach Informationen der "Bild"-Zeitung handelt es sich dabei um Angriffsdrohnen, die nicht von Menschen, sondern von künstlicher Intelligenz gesteuert werden. Diese Hightech-Drohnen hätten eine bis zu vier Mal höhere Reichweite als herkömmliche Kamikaze-Drohnen der ukrainischen Armee. Der Ministeriumssprecher wollte diese Angaben nicht dementieren, lehnte genauere Angaben zu den Drohen für die Ukraine aber mit Verweis auf die "militärische Sicherheit" ab.

Nach Informationen der "Bild" hatte das deutsche Software-Unternehmen Helsing im September einen Vertrag über 4.000 so genannte Strike-Drohnen mit dem ukrainischen Verteidigungsministerium abgeschlossen. Finanziert werde das Projekt durch die Ertüchtigungsinitiative der Bundesregierung. Die KI-gesteuerten Drohnen tragen demnach auch den Spitznamen "Mini-Taurus". Der Name ist ein Verweis auf den Taurus-Marschflugkörper mit einer Reichweite von mehr als 500 Kilometern, um dessen Lieferung die ukrainische Regierung wiederholt gebeten hat. Die Bundesregierung lehnt die Lieferung der Marschflugkörper an Kiew jedoch ab.

Verteidigungsminister Boris Pistorius hatte im Juni die Lieferung tausender Kampfdrohnen an die Ukraine angekündigt, ohne weitere Details zu nennen. Laut "Bild" verfügen die Helsing-Drohnen über eine Software, die sie gegen Störsender und ähnliche Maßnahmen weitgehend unanfällig macht. Die Drohne könne "auch bei widrigen Wetterbedingungen oder in zerbombten Gebieten weiter Kurs" halten, zitierte die Zeitung einen Rüstungsexperten. Demnach können die Drohnen sogar dann noch Ziele anfliegen, "wenn die Funkverbindung gestört wird". Dadurch sei ihre Trefferquote deutlich höher als "bei rein manuell gesteuerten Kampfdrohnen".  Die Zeitung zitierte Pistorius, wonach die ukrainischen Streitkräfte die Strike-Drohnen gegen "russische militärische Hochwertziele wirken" könnten, "zum Beispiel russische Gefechtsstände oder logistische Einrichtungen". Er sei angesichts der massiven russischen Luftangriffe "sehr froh, dass gerade jetzt die Auslieferung dieser KI-gestützten Strike-Drohnen beginnt".

10:57 Uhr

Kreml: Freigabe von US-Waffen zieht USA tiefer in Konflikt

Der mögliche Einsatz von US-Waffen längerer Reichweite gegen Ziele tief im russischen Staatsgebiet würde nach Ansicht Russlands zu einer Zunahme der Spannungen führen und die USA tiefer in den Konflikt hineinziehen. Die scheidende Regierung von Präsident Joe Biden gieße Öl ins Feuer und suche eine Eskalation des Krieges in der Ukraine, sagt der Sprecher des russischen Präsidialamtes, Dmitri Peskow

10:47 Uhr

Weiter Stromausfälle nach russischem Großangriff

Auch einen Tag nach den massiven russischen Angriffen auf die Energieinfrastruktur der Ukraine sind zahlreiche Gegenden des Landes noch immer ohne Strom. "Die Lage in und um Odessa ist am schwierigsten", teilt der größte private ukrainische Energieversorger DTEK auf dem Kurznachrichtendienst Telegram am. Die Hafenstadt am Schwarzen Meer sei in den Morgenstunden seit 24 Stunden von der Stromversorgung abgeschnitten gewesen. Es sei technisch noch nicht möglich, die kritische Infrastruktur in einigen Stadtteilen mit Strom zu versorgen. Den Behörden zufolge müssen die meisten Regionen der Ukraine heute mit Stromausfällen von bis zu acht Stunden rechnen, einschließlich der Hauptstadt Kiew. Russland hatte in der Nacht zum Sonntag den größten Luftangriff auf die Ukraine seit August gestartet.

10:47 Uhr

Wüst unterstützt Raketen-Entscheidung von Biden

Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst hat mit Zustimmung auf US-Berichte reagiert, wonach Präsident Joe Biden der Ukraine die Nutzung von Raketen mit größerer Reichweite zugesteht. "Joe Biden hat jetzt entschieden, und ich finde die Entscheidung richtig", sagte Wüst in einer Pressekonferenz vor Beginn einer Ukraine-Konferenz in Köln. Das Ziel müsse sein, Russland an den Verhandlungstisch zu zwingen, indem die Ukraine das Blatt auf dem Schlachtfeld wende.

Unter Bezugnahme auf das jüngste Telefongespräch von Bundeskanzler Olaf Scholz mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin sagte Wüst, er wolle eine rhetorische Frage in den Raum stellen: "Russlands Marionetten, ob BSW oder AfD, rufen ständig nach diesen Gesprächen, in der Annahme, dass dann dieser Krieg endet. Wie bewerten denn AfD und BSW die Reaktion Putins? Der deutsche Bundeskanzler spricht mit Putin und die Folge ist die stärksten Angriffe auf zivile Infrastruktur, die man lange gesehen hat." Das russische Militär hatte am Wochenende einen der schwersten Luftangriffe auf die Ukraine seit Kriegsbeginn vor mehr als zweieinhalb Jahren verübt.

09:55 Uhr

Borrell: EU sollte Einsatz von Waffen in Russland gestatten

Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell will die EU-Mitgliedstaaten dazu auffordern, der Ukraine den Einsatz von Waffen für Angriffe innerhalb Russlands zu gestatten. "Immer wieder habe ich gesagt, dass die Ukraine in der Lage sein sollte, die von uns gelieferten Waffen zu nutzen, nicht nur um die Pfeile zu stoppen, sondern auch um die Bogenschützen zu treffen", sagte Borrell vor dem Treffen der EU-Außenministertreffen in Brüssel. "Ich glaube weiterhin, dass dies getan werden muss. Ich bin sicher, wir werden erneut darüber diskutieren. Ich hoffe, die Mitgliedstaaten werden dem zustimmen."

09:54 Uhr

Niederländischer Außenminister begrüßt Freigabe von US-Raketen

Der niederländische Außenminister Caspar Veldkamp sieht die Freigabe für einen Einsatz von US-Waffen gegen Ziele auf russischem Gebiet als folgerichtige Antwort darauf, dass jetzt auch nordkoreanische Soldaten in dem Krieg gegen die Ukraine eingesetzt werden. Das sagte Veldkamp vor Beratungen der EU-Außenministerinnen und Außenminister in Brüssel.

09:41 Uhr

Moskau warnt vor Eskalation nach Freigabe von US-Raketen

Der russische Außenpolitiker Leonid Sluzki hat vor einer Eskalation im Ukraine-Krieg gewarnt. Hintergrund ist die Freigabe von reichweitenstarken US-Raketen für Schläge gegen russisches Staatsgebiet, über die US-Medien übereinstimmend berichten. "US-Raketenangriffe tief in russischen Gebieten werden unweigerlich zu einer größeren Eskalation führen, die droht, noch weitaus ernstere Folgen nach sich zu ziehen", sagte der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses der Staatsduma im Gespräch mit der staatlichen Moskauer Nachrichtenagentur TASS. 

Sollte sich die Information bestätigen, sagte Sluzki, dann werde Russland aufs Schärfste reagieren. US-Präsident Joe Biden habe entschieden, sich als "Blutiger Joe" aus dem Amt zu verabschieden und so in die Geschichte einzugehen. Biden mache es seinem designierten Nachfolger Donald Trump nicht nur schwerer, den Krieg in der Ukraine zu beenden, sondern auch eine globale Konfrontation zu verhindern. 

09:41 Uhr

Ukrainischer Botschafter begrüßt Erlaubnis von Waffen mit großer Reichweite

Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, hat die mögliche Erlaubnis der USA für den Einsatz weitreichender Waffen begrüßt und das Ende alle bestehenden Beschränkungen für den Waffeneinsatz gefordert. Russische Flughäfen und Munitionsdepots, wo Bomben und Raketen gelagert werden, "müssen, können und dürfen nach Völkerrecht angegriffen werden", sagte Makeiev im ARD-Morgenmagazin. Es sei sehr wichtig, "dass alle Begrenzungen heute aufgehoben werden, damit wir diesen Terror stoppen können."  Die Menschen in der Ukraine kämpften seit 1.000 Tagen für Freiheit, Demokratie und Unabhängigkeit, betonte Makeiev. "Viele sagen hier im Westen, wir wollen keinen dritten Weltkrieg, aber der dritte Weltkrieg ist für uns Ukrainer schon lange im Gange." 

09:22 Uhr

Strack-Zimmermann befürwortet US-Entscheidung zu Waffen

Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im EU-Parlament, Strack-Zimmermann, hält die Entscheidung der USA für überfällig, der Ukraine den Einsatz von Waffen mit großer Reichweite für Angriffe in Russland zu erlauben. Es sei offenkundig, dass der russische Präsident Putin den Westen als zu schwach empfinde, sagte die FDP-Politikerin im Deutschlandfunk.

Das von Kanzler Scholz initiierte Telefonat habe bei ihm diesen Eindruck sicherlich noch verstärkt. So könne man auch die jüngste Eskalation im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine erklären. US-Präsident Biden sei wohl nun zur Einsicht gelangt, dass Europa die Ukraine nicht so unterstütze, wie es notwendig sei. Für Biden sei es zudem die letzte Möglichkeit, Kiew zu stärken, bevor sein Nachfolger Trump die Ukraine-Politik der USA in eine andere Richtung lenke, erklärte Strack-Zimmermann.

08:51 Uhr

Baerbock: Ukraine muss russische Abschussanlagen treffen können

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat positiv darauf reagiert, dass die USA der Ukraine offenbar erlaubt haben, Waffen mit größerer Reichweite gegen Ziele auf russischem Staatsgebiet einzusetzen. Die Grünen-Politikerin sagte im Interview mit dem rbb, es sei schon seit langem bekannt, dass sie und ihre Partei "das genauso sehen wie unsere osteuropäischen Partner, wie die Briten, wie die Franzosen und auch wie die Amerikaner."

Wenn auf Deutschland "Raketen, Drohnen, Bomben fallen würden, wenn Kinderkrankenhäuser angegriffen werden würden, wenn die Stromversorgung angegriffen würde, wenn einfach unser ganz normales Leben angegriffen worden wäre, dann würden wir uns auch verteidigen", so die Ministerin.

Baerbock sagte weiter, das, worum es jetzt gehe, sei, "dass man nicht abwartet, dass die Rakete erst über die Grenze fliegt". Manche Orte seien so dicht an der Grenze zu Russland, dass die Luftverteidigung nicht helfe, weil die Rakete viel zu schnell einschlage. Jetzt gehe es darum, "dass man die militärischen Abschussbasen zerstören" könne. "Und das ist im Rahmen des internationalen Rechts, des Selbstverteidigungsrechts, und jedes Land würde genau das versuchen, dass man seine Schulen, seine Krankenhäuser so schützen kann, dass die Kinder, dass die Menschen überleben können."

08:30 Uhr

Medienbericht: Deutsche Firma liefert Ukraine KI-gesteuerte Angriffsdrohnen

Ein deutsches Unternehmen plant einem Medienbericht zufolge die Lieferung KI-gesteuerter Angriffsdrohnen an die Ukraine. Das deutsche Software-Unternehmen Helsing habe im September einen Vertrag über 4.000 sogenannte Strike-Drohnen mit dem ukrainischen Verteidigungsministerium abgeschlossen, berichtet die Bild-Zeitung. Finanziert werde das Projekt durch die Ertüchtigungsinitiative der Bundesregierung.

Nach Angaben der Zeitung handelt es sich bei der Lieferung nicht um herkömmliche, von Menschen gesteuerte Kamikaze-Drohnen, sondern um KI-gesteuerte Hightech-Luftfahrzeuge mit dem Spitznamen "Mini-Taurus". Der Name ist ein Verweis auf den "Taurus"-Marschflugkörper mit einer Reichweite von mehr als 500 Kilometern, um dessen Lieferung die ukrainische Regierung wiederholt gebeten hat. Die Bundesregierung, allen voran Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), lehnt die Lieferung der Marschflugkörper an Kiew jedoch ab.

07:21 Uhr

Russland: 59 ukrainische Drohnen abgeschossen

Russland hat nach eigenen Angaben in der Nacht 59 ukrainische Drohnen abgefangen. Darunter seien auch zwei Drohnen, die auf Moskau zugesteuert seien, teilte das Verteidigungsministerium mit. 45 Drohnen seien über der an die Ukraine grenzenden Region Brjansk zerstört worden. Zwei Drohnen seien über der Region Moskau abgeschossen worden, die anderen über den Grenzregionen Kursk und Belgorod sowie über der Region Tula südlich der Hauptstadt. Nach bisherigen Informationen gibt es in Moskau keine Schäden oder Opfer an den Absturzstellen der Drohnentrümmer, wie Bürgermeister Sergej Sobjanin mitteilte. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig prüfen.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

07:18 Uhr

Russische Abgeordnete warnt vor Gefahr eines Weltkriegs

Aus Russland kommen Warnungen vor einer Eskalation bei einem ukrainischen Einsatz von US-Waffen mit längerer Reichweite. Die Regierung von US-Präsident Joe Biden riskiere einen Dritten Weltkrieg, sollte sie der Ukraine erlauben, mit solchen US-Waffen Ziele tief in Russland anzugreifen, sagte die russische Parlamentsabgeordnete Maria Butina. Die Biden-Administration versuche, die Lage zu eskalieren, solange sie noch an der Macht sei.

Butina betonte, sie habe die große Hoffnung, dass der designierte neue US-Präsident Donald Trump diese Entscheidung, sollte sie getroffen worden sein, rückgängig machen werde. Denn sie riskiere "ernsthaft den Beginn eines Dritten Weltkriegs, der in niemandes Interesse ist", sagte Butina, die 15 Monate wegen Agententätigkeit in den USA im Gefängnis verbrachte und nun für die Regierungspartei Einiges Russland Duma-Abgeordnete ist, zur Nachrichtenagentur Reuters.

07:04 Uhr

UNICEF: Mehr als 650 Kinder seit Kriegsbeginn getötet

Mindestens 659 Kinder und Jugendliche wurden laut Berechnungen der Hilfsorganisation UNICEF seit dem russischen Angriff auf die Ukraine getötet, mindestens 1.747 verletzt. "Das entspricht durchschnittlich mindestens 16 Minderjährigen pro Woche", erklärte die Hilfsorganisation. Die Zahlen beruhten auf aktuellen verifizierten Berichten. UNICEF-Exekutivdirektorin Catherine Russell bezeichnete die Opferzahlen als "erschütternd und inakzeptabel". Zudem lebten Millionen Kinder in der Ukraine in ständiger Angst. "Viele verbringen täglich bis zu sechs Stunden in Kellern unter dem Lärm der Luftschutzsirenen."

Auch wurden laut UN-Angaben bereits 1.496 Bildungseinrichtungen und 662 Gesundheitseinrichtungen in der Ukraine beschädigt oder zerstört. Rund 1,7 Millionen Kinder hätten keinen Zugang zu sauberem Wasser, und 3,4 Millionen nicht zu zentralisierten Sanitäreinrichtungen, was ihr Krankheitsrisiko erhöhe. In besiedelten Gebieten dürften keine explosiven Waffen eingesetzt werden, forderte die Expertin. Auch müssten schwere Übergriffe gegen Kinder sofort beendet werden. "Ohne anhaltende und verstärkte Unterstützung für Kinder werden die psychischen Wunden dieses Krieges über Generationen hinweg nachhallen", so Russell.

06:39 Uhr

NATO hält groß angelegte Übung in Finnland ab

Erstmals seit dem NATO-Beitritt Finnlands wird dort eine groß angelegte Artillerieübung des Militärbündnisses abgehalten. Die Übung, die am Sonntag begann, findet bis zum 28. November in der nördlichen Region Lappland statt. Sie ist Teil der Übung "Dynamic Front 25", der größten NATO-Artillerieübung, die bisher in Europa abgehalten wurde. Schießübungen sind auch in Deutschland, Estland, Rumänien und Polen vorgesehen. Auf dem Übungsgelände in Lappland kamen am Sonntag bis zu 3.600 Soldaten aus Finnland, den USA, Schweden, Großbritannien, Frankreich und anderen NATO-Staaten zusammen.

06:27 Uhr

Polen befürwortet US-Erlaubnis für Einsatz weitreichender Waffen

Die polnische Regierung hat die Entscheidung der USA, der Ukraine den Einsatz weitreichender Waffen gegen Russland zu erlauben, als richtigen Schritt begrüßt. US-Präsident Joe Biden habe auf die Entsendung nordkoreanischer Truppen nach Russland und die massiven russischen Raketenangriffe am Sonntag "in einer Sprache geantwortet, die (der russische Präsident) Wladimir Putin versteht", schrieb Polens Außenminister Radoslaw Sikorski auf der Online-Plattform X. "Das Opfer einer Aggression hat das Recht, sich zu verteidigen", fügte er hinzu. "Stärke schreckt ab, Schwäche provoziert."

05:48 Uhr

Ukraine vor neuen Stromabschaltungen

Nach den jüngsten russischen Angriffen gegen die Energieinfrastruktur beginnen in der Ukraine landesweite Stromabschaltungen. Dazu veröffentlichte der nationale Stromversorger Ukrenerho vorab Zeitpläne für die verschiedenen Regionen, in denen dann für mehrere Stunden der Strom abgeschaltet wird. Trotz intensiver Vorbereitungen der Ukraine zum Schutz der Infrastruktur gegen Angriffe war es dem russischen Militär in der Nacht gelungen, die Schutzschilde mit Raketen und Kampfdrohnen zu durchdringen.

05:29 Uhr

Scholz erneuert vor G20-Gipfel Hilfszusage an Ukraine

Vor dem G20-Gipfel in Brasilien hat Bundeskanzler Olaf Scholz die Bereitschaft Deutschlands bekräftigt, die Ukraine so lange wie nötig in ihrem Abwehrkampf gegen Russland zu unterstützen. "Putin muss klar werden, dass ein Spiel auf Zeit nicht funktionieren wird", sagte der SPD-Politiker der brasilianischen Zeitung Folha de Sao Paulo.

Das Interview mit der brasilianischen Zeitung führte er, bevor die US-Entscheidung zur Freigabe von US-Waffen mit großer Reichweite bekannt wurde. Scholz warb erneut für eine Friedenskonferenz unter Teilnahme Russlands. "Frieden in der Ukraine können wir nur auf Basis des Völkerrechts erreichen. Das wird noch enorme Anstrengungen erfordern", sagte der SPD-Politiker.

03:19 Uhr

Opferzahl nach Angriff auf Wohnhaus in Sumy steigt

Die Opferzahl nach einem russischen Angriff auf die Stadt Sumy im Nordosten der Ukraine ist weiter gestiegen. Mindestens zehn Menschen wurden getötet, wie der Bürgermeister Artem Kobsar mitteilte. Mindestens 50 Menschen seien bei dem Angriff auf das neunstöckige Wohnhaus verletzt worden. Rettungskräfte suchten in den Trümmern nach Überlebenden und weiteren Opfern.

Präsident Wolodymyr Selenskyj forderte in einer ersten Reaktion auf den neuerlichen Beschuss ziviler Einrichtungen die Bestrafung der Verantwortlichen. Opfer des Beschusses seien unschuldige Menschen, darunter auch Kinder, schrieb er. Nach weiteren Explosionen in Sumy fiel in der gesamten Stadt der Strom aus.

02:04 Uhr

Russland meldet abgeschossene Drohne bei Moskau

Die Ukraine hat offenbar Drohnen in Richtung Moskau geschickt. Der Bürgermeister der Hauptstadt, Sergej Sobjanin, berichtete, dass Russlands Flugabwehreinheiten eine Drohne zerstört haben. "Nach vorläufigen Informationen gibt es an der Absturzstelle der Trümmer weder Schäden noch Opfer", schrieb Sobjanin auf seinem Telegram-Nachrichtenkanal.

01:18 Uhr

Gouverneur: 26 ukrainische Drohnen über russischer Region Brjansk abgefangen

Die Ukraine hat russischen Angaben zufolge einen Drohnenangriff auf die russische Grenzregion Brjansk durchgeführt. Nach Angaben des Gouverneurs Alexander Bogomas wurden 26 ukrainische Drohnen von russischen Abwehreinheiten zerstört, teilte er über den Nachrichtendienst Telegram mit. Weitere Details sind bislang nicht bekannt. Die Region Brjansk grenzt im Südwesten an die Ukraine und war in der Vergangenheit bereits mehrfach Ziel von Angriffen.

00:09 Uhr

Erste Reaktionen aus Moskau zu Einsatz-Erlaubnis von weitreichenden Waffen

Präsident Wladimir Putin hat sich bislang nicht zu der US-Erlaubnis zum Einsatz von weitreichenden Waffen geäußert. Der Vorsitzende des Ausschusses für Internationale Angelegenheiten in der Staatsduma, Leonid Sluzki, sagte, Angriffe mit US-amerikanischen Raketen tief in russische Regionen hinein werden unweigerlich zu einer ernsthaften Eskalation führen, die weitaus schwerwiegendere Folgen haben könnte.

Noch entschiedener äußerte sich Wladimir Jabarow, der erste stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses für Internationale Angelegenheiten des russischen Föderationsrates. Die Genehmigung sei ein beispielloser Schritt, der zum Beginn des Dritten Weltkriegs führen könnte, sagte er der Nachrichtenagentur TASS. Russlands Reaktion würde sofort folgen. "Das ist ein sehr großer Schritt", sagte Jabarow. "Und die Amerikaner gehen ihn wegen eines scheidenden alten Mannes, der in zwei Monaten für nichts mehr verantwortlich sein wird."

00:00 Uhr

Selenskyj: Raketen werden für sich selbst sprechen

Nachdem berichtet wurde, dass die USA der Ukraine die Erlaubnis erteilt haben, weitreichende US-Raketen zu verwenden, hat sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj geäußert: "Heute heißt es in den Medien, dass wir die Erlaubnis erhalten haben, geeignete Maßnahmen zu ergreifen", sagte er in seiner Abendansprache. "Aber Militärschläge werden nicht mit Worten gemacht. Solche Dinge werden nicht angekündigt. Die Raketen werden für sich selbst sprechen."

00:07 Uhr

Liveblog vom Sonntag

Mehrere Menschen sind bei einem russischen Angriff auf die ukrainische Großstadt Sumy getötet worden. Der grüne Spitzenkandidat und Bundeswirtschaftsminister Habeck hat sich für "Taurus"-Lieferungen ausgesprochen. Die Ereignisse vom Sonntag zum Nachlesen.

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