EM bei RTL: Als Elton einen Weltmeister befragt, wird es richtig ...

18 Jun 2024
RTL
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In der Pflanze steckt keine Gentechnik

Aber keine Sorge: Gentechnish verändert sind die

RTL will beim Fernsehereignis EM mitmischen. Doch Moderator Elton gestaltet die Sendung mit wenig Ahnung und platten Witzen. Wäre er besser bei „Schlag den Star“ geblieben.

Elton ist kaum zu ertragen. Zumindest für Menschen, die Fußball mögen und ein wenig Ahnung von diesem Sport besitzen. Manchmal kokettiert der Moderator des RTL-EM-Studios sogar mit seiner eigenen Unwissenheit. Etwa wenn er grinsend erwähnt, dass er im RTL-Tippspiel aktuell Letzter ist.

Fußball lässt sich nicht einfach mit ein wenig Witz wegmoderieren wie „Schlag den Star“ oder ähnliche TV-Formate. Bei einer Fußball-Europameisterschaft wäre eine Basis-Ahnung zumindest nicht verkehrt.

Elton bester Satz war zweifelsohne: „Wir geben ihnen jetzt die Möglichkeit, die Chips aufzufüllen.“ Dann ging es für den Zuschauer für fünf Minuten in die Werbung, um Luft zu schnappen und sich von dem Gesehenen und Gehörten etwas zu erholen.

Wie macht man einen Kopfball, Air Riedle?

RTL hat sich zwölf EM-Spiele für die Live-Übertragung geangelt und will sich offenbar ein kleines Stückchen vom Fußballgeschäft abschneiden. Das ist verständlich. War der Auftakt mit etwas über drei Millionen Zuschauern noch mau, brachte die Live-Übertragung Niederlande gegen Polen im Schnitt sechs Millionen RTL-Zuschauer vor den Schirm. Heißt: Live zieht.

Allerdings muss ja auch die Zeit zwischen der Handvoll Live-Spiele auf dem Sender gefüllt werden und dafür müssen Elton und seine Fußballfachleute herhalten. Also fragt Elton Karl-Heinz „Air“ Riedle tatsächlich, wie man einen Kopfball macht oder will ernsthaft wissen, ob man die Stimmung auf den Rängen als Fußballer auf dem Platz überhaupt wahrnimmt. Macht Elton jetzt auf Kinder-Reporter?

„Der Walker war ein Runner“

Für die Expertise hat RTL sich gleich drei Experten ins Studio geladen. Kölns Ex-Trainer Peter Stöger sowie die ehemaligen deutschen Nationalspieler Karl-Heinz Riedle und Thomas Helmer spielen das RTL-Spielchen mit. Das Quartett schaut die üblichen Spielzusammenfassungen, kommentiert, zeigt live im Studio, wie ein guter Kopfball geht, und analysiert Szenen auf großer Leinwand.

Das ist alles andere als spektakulär. Denn auch die Weisheiten der Experten berühren grundsätzlich die Grasnarbe. Helmer sagt über die mäßige Leistung des Torwarts der Ukraine: „Man sieht, dass man in so einem Turnier einen guten Torwart braucht.“ Riedle erklärt zum Spiel der Engländer: „Sie spielen nicht den Tempofußball, den wir aus der englischen Liga kennen.“ Stöger meint über Serbien: „Von den Serben hätte ich mir mehr erwartet.“ Und Elton führt über den englischen Nationalspieler Kyle Walker an: „Der Walker war ein Runner.“

„Ich bin eingeschlafen und wieder aufgewacht“

Gleich zu Beginn gibt es eine Live-Schalte aus dem EM-Trainingslager der deutschen Nationalmannschaft in Herzogenaurach. Ein RTL-Reporter erklärt aufgeregt, die Adidas-Zentrale sei eine „Ferienanlage de luxe“ und alles sei „modern und vom Feinsten“. Auch die Stimmung beim Training sei „herausragend gut“ gewesen.

Dabei hatte RTL doch angekündigt, dass der Zuschauer in nur „45 Minuten alles Wissenswerte erfährt“. Nun sind es vorwiegend Plattheiten. Richtig peinlich wird es aber erst, als der Sender einen offenbar lustig gemeinten Beitrag als Vorbericht auf das EM-Spiel Frankreich gegen Österreich in die Welt schickt. Es geht darin um Kühe, die sprechen oder sich in Bäumen verklemmen, um Berge, Germknödel, Autos und Skifahrer, die chaotisch im Schnee herumrutschen. Kein Klischee bleibt unerwähnt. Selbst die Bezeichnung „Schluchtensch*****“ fällt. Das ist weder witzig noch relevant.

Über das England-Spiel sagt Elton: „Ich bin eingeschlafen und wieder aufgewacht. Oh, Gott, was habe ich alles verpasst, ah, nichts.“ So oder so ähnlich könnte es auch einige Zuschauer des RTL-EM-Studios ergangen sein. Abpfiff!

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