Robert Habeck: Darum mussten die Grünen-Parteispitzen gehen
Der Parteivorstand der Grünen ist am Mittwoch geschlossen zurückgetreten. In einem TV-Interview reiht Robert Habeck dazu Lob an Lob. Fragen zu seiner eigenen Zukunft weicht er aus.
Die Co-Vorsitzenden Ricarda Lang und Omid Nouripour geben am Mittwochmittag den Rücktritt des gesamten Parteivorstandes zum November bekanntgegeben. Als Wirtschaftsminister Robert Habeck am Abend im ZDF heute-journal zugeschaltet wird, dankt er dem Duo dafür: „Die beiden haben der Partei Chance für einen Neustart geschenkt.“
Die Grünen-Parteivorsitzenden Ricarda Lang und Omid Nouripour. Foto: Fabian Sommer/dpa
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Lang und Nouripour hätten persönliche Opfer gebracht. Über ihre Entscheidung sagt Habeck: „Das ist etwas sehr Seltenes. Sie haben schnell und groß Verantwortung übernommen. Das wird auch nicht vergessen werden.“
Der Vizekanzler lobt weiter: „Der Rücktritt zeigt, was für gute Parteivorsitzende sie waren.“ Er selbst habe „ungeheuer“ von beiden profitiert.
So begründet Habeck den Rücktritt von Lang und NouripourZDF-Moderator Christian Sievers fragt mehrfach nach, welche Fehler die Ricarda Lang und Omid Nouripour gemacht hätten. Doch Habeck weicht aus, lobt stattdessen weiter. Als Sievers wissen will, warum das Duo trotz der laut Habeck tollen Arbeit gegen müsse, sagt der 55-Jährige: „Damit die Partei aus dieser schwierigen Lagen rauskommen kann.“ Mit neuen Leuten könne die Partei nun neue Kraft schöpfen.
Die schlechten Wahlergebnisse der Grünen bei den Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg hätten laut Habeck weder mit dem Personal noch mit den Inhalten der Partei zu tun. „Der Bundestrend ist der Hintergrund für die Wahlergebnisse. Es wäre albern, das wegzureden.“ Dort läge auch eine große Verantwortung bei ihm selbst, so Habeck.
Will Habeck noch Grünen-Spitzenkandidat werden?Ob er der Richtige für den Neuanfang sei, sagte der Vizekanzler nicht. Auf dem kommenden Parteitag werde man nach einer „ehrlichen Debatte“ die neue Aufstellung klären. Auch die Frage, ob er noch Spitzenkandidat der Grünen für die Bundestagswahl 2025 werden wolle, wich Habeck aus. Er wolle „keinen Show-Parteitag“, jeder Kandidat müsse sich dort einer geheimen Abstimmung stellen.
Einen Ausstieg aus der Ampel schloss Habeck dagegen aus. „Man bleibt in einer Regierung, auch wenn es schwierig wird. Man bringt den Job zu ende.“
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