Robert Habeck zum Kanzlerkandidaten der Grünen gewählt
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck wird Spitzenkandidat der Grünen für die Bundestagswahl. Die Delegierten wählten ihn mit 96,5 Prozent der Stimmen.
Aktualisiert am 17. November 2024, 14:28 Uhr Quelle: ZEIT ONLINE, AFP, Reuters, ast
Ihr Browser unterstützt die Wiedergabe von Audio Dateien nicht. Download der Datei als mp3: https://zon-speechbert-production.s3.eu-central-1.amazonaws.com/articles/d9e7b2ac-c569-48e9-a2fb-26dc482f0ac3/full_98af9954dc187a2997071ec35a4b5dff2443f8d427856efc1d7b0902e1f8102c065589f96f51f5c152e44ab63837e9d5.mp3
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck wird Kanzlerkandidat der Grünen. Die Delegierten wählten ihn auf dem Bundesparteitag in Wiesbaden. Er war der einzige Bewerber für das Amt.
96,5 Prozent der Delegierten unterstützten Habecks Bewerbung um die Kandidatur. Der Vizekanzler und Außenministerin Annalena Baerbock sollen die Grünen dem Wahlantrag zufolge als Spitzenduo in die Bundestagswahl am 23. Februar führen. "Robert Habeck hat das Zeug zu einem guten Bundeskanzler", heißt es darin.
Das Wort "Kanzlerkandidat" kommt in dem Antrag nicht vor, stattdessen wird Habeck als "Kandidat für die Menschen in Deutschland" bezeichnet. Zugleich soll er in der Zeit bis zur vorgezogenen Bundestagswahl Ende Februar ein "Spitzenduo" mit Außenministerin Annalena Baerbock bilden. Als 2021 Baerbock zur Kanzlerkandidatin im Spitzenduo mit Habeck gewählt worden war, hatte sie 98,55 Prozent der Delegiertenstimmen erhalten.
In seiner Rede sagte Habeck, er wolle Verantwortung übernehmen als Kandidat und für die Menschen in Deutschland, "und wenn es uns ganz weit trägt, dann auch ins Kanzleramt". Habeck gestand eigene Fehler in der Ampelregierung beim Heizungsgesetz ein, die ihn Vertrauen gekostet hätten.
Neue Parteispitze gewähltHabeck warnte auch vor einer Regierung aus Union und SPD. Die Große Koalition sei der Grund für den Stillstand. Gleichzeitig bot er CDU-Chef Merz eine Zusammenarbeit zur Reform der Schuldenbremse noch vor der Bundestagswahl an. "Unsere Hand ist ausgestreckt, dieses große Ding, Reform der Schuldenbremse, noch vor der Wahl zu machen", sagte Habeck. Vor ein paar Tagen habe Merz exakt das gesagt, was seit Jahren Beschlusslage der Grünen sei. "Nämlich: Die Schuldenbremse muss verändert werden für Investitionen."
Rund anderthalb Wochen nach dem Ampel-Aus läuteten die Grünen auf dem Parteitag den Wahlkampf ein. Am Samstag hatten die Delegierten bereits einen neuen Bundesvorstand gewählt: Neue Vorsitzende sind die parlamentarische Staatssekretärin im Bundeswirtschaftsministerium, Franziska Brantner, und der Bundestagsabgeordnete Felix Banaszak.