Impfgegner Kennedy: Das sind seine umstrittensten Aussagen
Berlin. Fachleute sind entsetzt: Donald Trump macht RFK Junior zum Gesundheitsminister. Seine eigenen Worte belegen, wie radikal der Mann ist.
Robert F. Kennedy Jr. ist Trumps designierter neuer Gesundheitsminister. Ab Ende Januar soll er dem Department of Health and Human Services (HHS) vorstehen, sofern der Senat der Personalie zustimmt. Doch der Widerstand unter Fachleuten ist enorm. Kein Wunder, denn Kennedy hat sich in den vergangenen Jahren als Verschwörungstheoretiker entpuppt, der sich nicht scheut, Anleihen an der Rassenlehre der Nationalsozialisten zu nehmen. Wissenschaftliche Erkenntnisse zählen für ihn nichts. Wir zeigen eine Auswahl seiner Aussagen.
Sein hervorstechendstes Merkmal ist seine ablehnende Haltung gegenüber sämtlichen Impfungen. So behauptete er in der Vergangenheit, in Impfstoffen sei Quecksilber enthalten. Das löse bei Kindern Autismus aus. Beide Aussagen sind wissenschaftlich nicht belegt. Bei einem Dinner im Juli 2023 verbreitete er die rassistische Verschwörungstheorie, wonach „Covid-19 darauf angelegt ist, Kaukasier und schwarze Menschen anzugreifen“. Die Menschen, die „am meisten immun sind, sind Aschkenasim-Juden und Chinesen“. Das widerspricht sämtlichen wissenschaftlichen Erkenntnissen zur Corona-Pandemie und lässt zudem außen vor, wie hart China selbst von der Krankheitswelle getroffen wurde. Bei demselben Auftritt behauptete Kennedy, die USA würden Hunderte Millionen Dollar in „ethnisch ausgerichtete Mikroben“ stecken. Labore in der Ukraine würden russische und chinesische DNA sammeln, „damit wir Menschen je nach Rasse angreifen können“. Ein Video der „New York Post“ von den Aussagen wurde im Internet veröffentlicht. Der frühere medizinische Berater des Weißen Hauses, Anthony Fauci, und Microsoft-Gründer Bill Gates hätten die Corona-Pandemie übertrieben dargestellt, um Impfungen zu fördern, behauptete RFK Jr. in seinem 2021 erschienenen Buch „The Real Anthony Fauci“. Kennedy selbst riet zum Einsatz des Antiparasitikums Ivermectin, um Covid-19 zu behandeln. Auch zu den Massenerschießungen, zu denen es in den USA immer wieder kommt, hat Kennedy eine Vermutung. Schießereien an Schulen hätten einen direkten Bezug zu verschreibungspflichtigen Medikamenten wie dem Antidepressivum Prozac, wie er X-Boss und Jetzt-Trump-Berater Elon Musk in einer „X Spaces“-Diskussion sagte. „Vor der Einführung von Prozac hatten wir fast keine Vorfälle dieser Art.“ Einen wissenschaftlich belegten Zusammenhang zwischen psychiatrischen Medikamenten und Gewaltexzessen gibt es nicht. Kennedy hat im Wahlkampf versprochen, niemandem „seine Waffe wegzunehmen“. Dabei verwies er auf die Besitzverhältnisse in der Schweiz, die angeblich ähnlich seien wie in den USA. Die Datenlage besagt allerdings, dass auf 100 Personen in den Vereinigten Staaten 120,5 Schusswaffen kommen – die höchste Rate der Welt. In der Schweiz kommen auf 100 Leute 27,6 Schusswaffen. Die Daten des „Small Arms Survey“ stammen von 2018, dürften sich seither aber nicht wesentlich verändert haben.Kennedy ist der Neffe des 1963 in Dallas erschossenen US-Präsidenten John F. Kennedy. RFK Jr. hält seit Jahren an der Behauptung fest, die CIA sei an dem Attentat beteiligt gewesen. Dabei hat die mit der Aufklärung beauftragte Warren Commission festgestellt, dass Lee Harvey Oswald die Tat allein begangen habe. Nach Wahlsieg: Wer in Trumps Regierung als gesetzt gilt – und wer als JokerDiktator für einen Tag? So will Trump durchregierenPsychiaterin über Trump: „Keine Realität kann sein ausgehungertes Selbstwertgefühl befriedigen“Trumps deutsche Wurzeln: Dorf reagierte rigorosExperte für Körpersprache: Das Lachen von Kamala Harris ist ein untrügliches ZeichenKennedy werde „die Epidemie chronischer Krankheiten“ beenden und Amerika wieder gesund machen, schrieb Donald Trump bei der Bekanntgabe der Personalie auf den Plattformen „X“ und „Truth Social“, seinem eigenen Netzwerk. Viel zu lange seien die Bürger bei öffentlicher Gesundheit mit Täuschung und Desinformation konfrontiert gewesen, behauptete Trump.
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Der 78-Jährige hatte bereits im Wahlkampf angekündigt, Kennedy mit einer Rolle in der Gesundheitspolitik zu betrauen. Er werde „die besten Köpfe“ inklusive Kennedy mit der Verbesserung der Kindergesundheit beauftragen, hatte Trump gesagt. Ziel sei, die Zahl der Krebs- und Depressionserkrankungen sowie Suizide von Kindern binnen vier Jahren zu halbieren. Trump sagte nicht, wie das erreicht werden soll.
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