Real Madrid deklassiert Borussia Dortmund: 5 Tore in 33 Minuten

24 Stunden vor
Real Madrid – Dortmund
Vini Jr. trifft dreimal Fünf Tore in 33 Minuten - Real deklassiert den BVB

Stand: 23.10.2024 12:36 Uhr

Zuerst sah es am 3. Spieltag der Champions League nach einer Überraschung zugunsten des BVB bei Real Madrid aus. Aber dann erhöhten die Spanier den Druck und beraubten Dortmund unwiderstehlich seiner Sieghoffnungen - 143 Tage nach dem vergangenen Aufeinandertreffen beider Klubs im Finale der Champions League.

Das Duell zwischen Real Madrid und Borussia Dortmund am Dienstag endete 5:2 (0:2). Donyell Malen (30.) und Jamie Gittens (34.) sorgten für eine 2:0-Pausenführung des BVB, in der zweiten Halbzeit traf Vinicius Jr. dreimal (63., 88., 90+3.), für das 1:2 hatte der deutsche Nationalspieler Antonio Rüdiger gesorgt (60.), Lucas Vazquez brachte den Titelverteidiger spät in Führung (85.).

"In der zweiten Halbzeit haben wir einfach nicht das gleiche Gesicht gezeigt. Wir haben aufgehört, einfach weiterzuspielen" sagte BVB-Mittelfeldspieler Felix Nmecha bei "Amazon Prime". "Wir wissen, wie Real zu Hause ist. Sie machen alles rein."

Ohne dass Real bis dahin auch nur einen Ball aufs Dortmunder Tor gebracht hätte, kombinierte sich der BVB nach einer halben Stunde zur Führung durch Malen, der nur kurze Zeit später das zweite Tor durch Gittens sehenswert vorbereitete. Nach der Pause drehten die Spanier dann aber auf.

Sahin baut BVB-Elf um

Ohne den weiterhin verletzten Karim Adeyemi und Rechtsverteidiger Yan Couto baute BVB-Coach Sahin seine Mannschaft umfangreich um. Niklas Süle stand von Beginn an in der Viererkette, Pascal Groß blieb im Mttelfeld auf der Bank, für ihn kam Nmecha auf die Doppelsechs neben Marcel Sabitzer.

Mit beeindruckendem Selbstbewusstsein startete Borussia Dortmund im noch beeindruckenderen Stadion Santiago Bernabeu. Die Gastgeber setzten Dortmund von Beginn an massiv unter Druck, blieben aber dank der Abgeklärtheit der Deutschen komplett erfolglos.

Dafür gab Dortmund schnell Kostproben seiner großen Torgefahr ab: Trotz einer massierten Abwehr der "Königlichen" bediente Julian Brandt rechts Malen, dessen Zuspiel Guirassy zu zentral aufs Tor brachte (6.).

Dortmunder Abwehr immer konzentriert und sicher

Auf der Gegenseite kam Kylian Mbappé mit einem Abschlussversuch nicht durch (9.), zuvor hatte Süle stark einen Schuss von Rodrygo verteidigt.

Trotz des engagierten und in seinem 548. Spiel für Real Madrid sicher agierenden Luka Modric war bei Madrid das Fehlen von Toni Kroos zu bemerken. Vor allem Superstar Mbappé hatte kaum Spielszenen, von Vini Jr. war ebenfalls lange so gut wie nichts zu sehen.

Malens Gala

Ein wenig inspiriertes Real Madrid orientierte sich mit zehn Feldspielern in der eigenen Hälfte Richtung Defensive. Der BVB probierte es immer wieder mit Spielverlagerung - und hatte damit Erfolg. Konsequent blieben die Schwarzgelben im Offensivpressing, Brandt stocherte einen schon verloren geglaubten Ball zu Guirassy am Elfmeterpunkt, der den Ball perfekt mit dem Körper abschirmte. Durch die Lücke in der Innenverteidgung passte der Stürmer perfekt in den Lauf des halbrechts startenden Malen, der sicher und unhaltbar aus kurzer Distanz abschloss.

Wenig später die nächste überragende Aktion des Niederländers: Wieder leitete eine Spielverlagerung, diesmal vom stark aufspielenden Brandt, den nächsten gefährlichen Spielzug ein. Rechts startete Malen, der bis zur Grundlinie durchzog. Sein Pass in den eigentlich voll mit Realspielern besetzten Strafraum erwischte Gittens mit dem langen Bein am langen Pfosten.

Dreifach-Pech für die Spanier

Wenig später dann viel Glück für den BVB: Rodrygo knallte den Ball freistehend aus kurzer Distanz an den Pfosten, Bellingham hämmerte den Abpraller aus der Drehung an die Latte. Der Ball sprang über die Torlinie, aber nicht komplett. Der erneute Abpraller sollte zu Modric, doch Brandt fälschte den Pass so sehr ab, dass Gregor Kobel nur mit einer Weltklasse-Flugeinlage den Anschlusstreffer durch ein Eigentor verhindern konnte.

Die nächste hochkarätige Tormöglichkeit auf der Gegenseite ließ nur Sekunden auf sich warten: Brandt zog aus mehr als 25 Metern ab, Thibaut Courtois konnte nur dank seiner riesigen Spannweite bei zwei Metern Körpergröße den dritten Dortmunder Treffer verhindern.

Real macht ernst

Dortmund kam konzentriert aus der Kabine, aber Real baute wieder enormen Druck auf und wurde nach einer Viertelstunde im zweiten Spielabschnitt belohnt: Mbappé wich nach rechts auf den Flügel aus und flankte auf den mit all seiner Power heranstürmenden Rüdiger. Gegen dessen extrem wuchtigen Kopfball aus etwa sechs Metern war Kobel machtlos, die Abwehr der Gäste wirkte in dieser Szene desorientiert.

Und war zwei Minuten später noch weniger im Bilde: Über Modric, Mbappé und Dortmunds Nico Schlotterbeck rollte der Ball vor die Füße von Vini Jr., der souverän abschloss. Kurz zuvor hatte Sahin mit der Hereinnahme von Waldemar Anton sein Spielsystem von Viererkette auf Dreierkette umgestellt - was dem Dortmunder Spiel nicht guttat.

Sahin verteidigte die geänderte Grundformation: "Das Problem war, dass wir die Bahn von Rodrygo nicht zubekommen haben. Ich hatte das Gefühl, dass sie schon in der ersten Halbzeit mit einem Ball sehr schnell ins eins gegen eins gekommen sind. Dem wollten wir zuvorkommen und hatten das auch geplant für den Fall, dass wir in der zweiten Halbzeit hinten reingedrückt werden."

Kobel verteidigt, was zu verteidigen ist

Im Schlussviertel entschärfte Dortmunds Keeper Gregor Kobel, was auf sein Tor kam. Doch kurz nachdem der eingewechselte Maxi Beier an Courtois gescheitert war, machte Real mit einem weiteren Doppelschlag alles klar.

Rodrygo hetzte auf der rechten Seite dem Ball hinterher. Sein Zuspiel auf Vazquez wollte Ryerson klären, doch erneut rollte der Ball vor die Füße des spanischen Kapitäns, der aus halbrechter Position eiskalt vollstreckte.

Und dann zeigte Vini Jr. noch, was er kann: Nach einem Ballverlust von Emre Can in der eigenen Abwehr schnappte sich der Brasilianer den Ball und setzte zu einem 70-Meter-Sprint über die linke Seite an. Sein Abschluss aus fast 20 Metern erfolgte hart und platziert - ein Weltklasse-Solo. Und als ob es nicht genug gewesen wäre, legte Vini Jr. noch einen nach.

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