Bittere Pleite bei Juve: Leipzig verspielt in Überzahl alles

3 Okt 2024
Bittere Champions-League-Pleite Leipzig verspielt in Überzahl gegen Juve alles

Stand: 03.10.2024 09:35 Uhr

RB Leipzig – Juventus - Figure 1
Foto Sportschau

RB Leipzig hat sich in der Champions League die zweite Niederlage eingehandelt - trotz Überzahl reichte es am Mittwochabend (02.10.2024) gegen Juventus Turin nicht mal zu einem Punkt. Beim 2:3 (1:0) hatten die Bullen zweimal in Führung gelegen, standen aber am Ende mit leeren Händen da.

Benjamin Sesko hatte in der 30. Minute das 1:0 erzielt, Dusan Vlahovic glich aus (50.). Nach der Roten Karte für Juventus-Keeper Michele Di Gregorio (59.) sorgte wieder Sesko für das 2:1 (65.), doch nach hanebüchenen Ballverlusten im Mittelfeld ließen erneut Vlahovic (68.) und Francisco Conceição (83.) die Gäste jubeln.

Das Auftaktspiel der Königsklasse hatte Leipzig mit 1:2 bei Atlético Madrid verloren und steht nun weiter mit null Punkten da.

Leipzig frustriert über Chancenvewertung

"Das war eine unnötige bittere Niederlage, die Spieler sind alle frustriert", sagte Leipzigs Sportdirektor Rouven Schröder, "wir haben das Gefühl, dass wir immer noch spielen können, Chancen kreieren und der Ball nicht rein geht."

Mittelfeldspieler Nicolas Seiwald analysierte: "Wir haben heute gegen eine Topmannschaft gespielt. Hätten wir unsere Chancen besser genutzt, hätten wir auch gewonnen." Leipzigs Trainer Marco Rose resümierte: "Wir zahlen heute wieder Lehrgeld. Das haben wir schon in Madrid gemacht."

Juventus mit zwei frühen Auswechslungen

Für Juventus war der Start in die Partie ein Albtraum. Schon nach fünf Minuten verletzte sich Innenverteidiger Bremer in einem Zweikampf mit Lois Openda und musste ausgewechselt werden.

Fünf Minuten später gab es den nächsten Verletzten bei der "Alten Dame", diesmal hatte es Rechtsaußen Nicolás González erwischt. Coach Thiago Motta musste bereits zum zweiten Mal in der Anfangsphase umbauen.

Leipzigs Sesko mit genialer Ballannahme

Vor beiden Toren tat sich indes ziemlich wenig. Erst nach einer halben Stunde wurde es mal richtig gefährlich für Leipzig. Nicolò Fagioli hatte von halblinks abgezogen, Dusan Vlahovic fälschte die Kugel ab.

Doch aus dem abgewehrten Ball von Peter Gulacsi resultierte ein Konter, der es in jedes Lehrbuch schaffen würde: Willi Orban bediente Openda, der einen Traumpass in den Lauf von Sesko spielte. Dessen Ballannahme war eine Augenweide, sein Abschluss ebenfalls: Vollspann unter die Latte, keine Chance für Juventus-Keeper Di Gregorio.

Pfosten, Tor, Pfosten, Rot

Erst danach wurden die Gäste auch offensiv etwas aktiver - insgesamt war die Führung der Leipziger zur Pause verdient. Nach Wiederanpfiff wurde die Partie dann deutlich spektakulärer, und es ging im Minutentakt Schlag auf Schlag.

Juve erhöhte den Druck, in der 49. Minute verpasste Teun Koopmeiners nur knapp den Ausgleich, der Pfosten rettete für Gulacsi. Aber nur vorübergehend. Sekunden später war schon wieder Großalarm im Leipziger Strafraum, diesmal nutzte Vlahovic die Hereingabe von Andrea Cambiaso zum Ausgleich.

Leipzig war nun wieder gefordert und antwortete ebenfalls zunächst mit einem Pfostentreffer: Opendas Schuss wurde geblockt, dann kam der Belgier nochmal zum Abschluss - und scheiterte am Aluminium.

Openda blieb aber ein ständiger Unruheherd für die Turiner, bei einem Sololauf frei vor Di Gregorio umkurvte der RB-Stürmer den Keeper, der aber außerhalb des Strafraums minimal die Hand zuhilfe nahm: Nach Videobeweis gab es dafür die Rote Karte von Schiedsrichter François Letexier.

Schiedsrichter Francois Letexier verweist Juventus-Keeper Di Gregorio (nicht im Bild) des Platzes

VAR greift zum zweiten Mal ein

Und Juventus wurde gleich nochmal zum Opfer eines Videobeweises. Bei einem Freistoß von David Raum riss Abwehrspieler Douglas Luiz beim Abwehrversuch die Arme hoch und berührte klar den Ball. Letexier hatte freie Sicht auf das Geschehen, ließ aber zunächst weiterlaufen. Erst nach erneutem VAR-Eingriff gab es den fälligen Elfmeter, den Sesko cool verwandelte.

Doch in Unterzahl kam Juventus zurück, auch weil Leipzig beim Spielaufbau schludrig agierte und Xavi Simons seinem Ballverlust nicht richtig nachsetzte: Vlahovic holte sich den Abpraller und schlenzte ihn aus 20 Metern perfekt über Gulacsi hinweg zum 2:2 unter die Latte.

Leipziger Chaos-Defensive - Conceicao trifft

Leipzig fuhr sofort danach wieder wilde Angriffe, hatte durch Openda und Simons auch gefährliche Abschlüsse. Doch hinten brach trotz Überzahl erneut das Chaos aus.

Wieder verlor Simons im Mittelfeld den Ball, die Grätsche des Ex-Schalkers Weston McKennie landete am Ende bei Conceição, der David Raum wie einen Anfänger aussehen ließ - und zum Siegtreffer ins lange Eck einschob.

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