USA droht „Oktober-Überraschung“ zu heiklem Zeitpunkt: Putin plant ...

26 Mai 2024
Putin
StartseitePolitik

Stand: 26.05.2024, 04:48 Uhr

Von: Christoph Gschoßmann

KommentareDrucken

Russland will wohl durch Nordkorea Einfluss auf die US-Wahl nehmen. US-Beamten fürchten eine groß angelegte Militäraktion von Kim Jong Un.

Frankfurt – Die US-Wahl steht im November an. Ob Joe Biden Präsident bleibt, oder Donald Trump noch einmal ins Weiße Haus einzieht, das beobachtet die ganze Welt mit Spannung. Wie NBC News berichtet, soll Russland erneut versuchen, auf die Wahl Einfluss zu nehmen, und zwar durch Nordkorea. Es soll eine „Oktober-Überraschung“ geben, eine von Russland initiierte militärische Aktion der Nordkoreaner, die die „provokativste Militäraktion seit einem Jahrzehnt“ sein soll.

Allianz zwischen Putin und Kim Jong UN: USA besitzen Notfallpläne für Militäraktion Nordkoreas

Das Newsportal beruft sich hierbei auf sechs hochrangige US-Beamte. Die Vereinigten Staaten hätten Notfallpläne, um zu reagieren, falls Pjöngjang in der Demilitarisierten Zone, die die beiden Koreas trennt, aggressiv vorgeht oder südkoreanische Grenzinseln beschießt. Diese Art Kriegsführung gab es seit 2010 nicht mehr.

„2024 wird kein gutes Jahr“, sagte Victor Cha, Senior Vice President für Asien und Korea und Vorsitzender des Center for Strategic and International Studies. „Es wird eine Art Achterbahnfahrt sein.“

Militärallianz zwischen Russland und Nordkorea: Enge Beziehung zwischen Putin und Kim Jong Un

„Wir haben keinen Zweifel daran, dass Nordkorea dieses Jahr provokativ sein wird. Es kommt nur darauf an, wie eskalierend es ist“, ließ sich ein US-Geheimdienstmitarbeiter zitieren. Laut den Beamten soll der Zeitpunkt der Provokationdarauf ausgelegt sein könnte, „in einem weiteren Teil der Welt Aufruhr zu verursachen.“ Der Monat vor der Wahl also soll dieser Zeitpunkt sein.

Wladimir Putin, der Präsident Russlands, und Kim Jong Un, der Machthaber Nordkoreas, haben sich mehrmals getroffen. Ihr Austausch gilt als eng. Putin plant nach Angaben des Kreml einen Besuch in Nordkorea, wie Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Freitag (24. Mai 2024) bestätigte. Dieser werde derzeit vorbereitet, ein Datum werde „zu gegebener Zeit“ bekannt gegeben. Kim Jong Un hatte Putin im vergangenen Jahr einen Besuch abgestattet.

Westen sanktioniert Russland und Nordkorea

Der Westen hat sowohl gegen Russland als auch gegen Nordkorea strenge Sanktionen verhängt. Seit Beginn der russischen Offensive in der Ukraine im Februar 2022 haben sich beide Länder angenähert. Pjöngjang wird vom Westen beschuldigt, Moskau mit Waffen zu beliefern. Nach Angaben des südkoreanischen Geheimdienstes hat Nordkorea Millionen von Artilleriegranaten zur Unterstützung der russischen Offensive geliefert und im Gegenzug Nahrungsmittel erhalten. Washington und Kiew werfen Russland vor, ballistische Raketen aus Nordkorea in der Ukraine einzusetzen. Pjöngjang bestreitet Waffenlieferungen an Russland.

US-Geheimdienstmitarbeiter gehen laut NBC davon aus, dass Putin dem Norden als Gegenleistung für Pjöngjangs Waffenlieferungen, Atom-U-Boot- und ballistische Raketentechnologie zur Verfügung stellt, so NBC News unter Berufung auf die Beamten. „Beamte befürchten auch, dass Russland Nordkorea dabei helfen könnte, die letzten Schritte abzuschließen, die für den Einsatz seines ersten U-Bootes erforderlich sind, das eine nuklear bewaffnete Rakete abfeuern kann“, heißt es in dem Bericht. US-Beamte sagten auch, dass es in einem der nordkoreanischen Kernkraftwerke verstärkte Aktivitäten gegeben habe.

USA über angebliche Oktober-Pläne Nordkoreas: „Wir werden bereit und vorbereitet sein“

Früher arbeitete Russland mit den USA zusammen, um Nordkorea einzudämmen. Jetzt nutzt Moskau sein Vetorecht im UN-Sicherheitsrat, um Pjöngjang Deckung zu verschaffen, um den Sanktionsdurchsetzungsmaßnahmen zur Einschränkung seines Atomprogramms zu entgehen. „Das ist eine enorme Veränderung“, sagte ein hochrangiger US-Verwaltungsbeamter.

NBC zitierte einen hochrangigen US-Beamten mit den Worten: „Wir werden bereit und vorbereitet sein.“ Nicht alle Beamte jedoch sollen von einer „Oktoberrüberraschung“ überzeugt sein. Ein anderer Beamter sagte, Russland könnte wegen China zögern, Nordkorea dazu zu ermutigen. Peking, ein wichtiger Partner Moskaus, wünsche keine regionale Instabilität. Auch in Seoul in Südkorea soll dagegen große Besorgnis über das Säbelrasseln in Pjöngjang herrschen. (cgsc mit dpa)

Auch interessant
Mehr lesen
Ähnliche Nachrichten