EM 2024: 2:0 gegen Portugal - Georgien steht im Achtelfinale

4 Tage vor

Georgien gelang am letzten Gruppenspieltag gegen Portugal die große Überraschung: Durch ihren Premierenerfolg bei einer EM hievten sich die Georgier in die K.-o.-Runde.

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Foto kicker

Die Georgier ließen nach dem 2:0 durch Georges Mikautadze ihren Emotionen freien Lauf. IMAGO/Focus Images

Ausgerechnet der gegnerische Trainer Roberto Martinez erfüllte Kvaratskhelia dessen Jugendtraum von einem Duell mit Cristiano Ronaldo: Trotz großer Rotation stand der Kapitän, den Kvaratskhelia als sein "Idol" bezeichnet, als einziger portugiesischer Feldspieler in allen drei Gruppenspielen in der Startelf. Neben dem 39-Jährigen verblieben nach dem 3:0-Sieg gegen die Türkei, der den Gruppensieg bedeutet hatte, nur Torhüter Diogo Costa und Joao Palhinha in der Anfangsformation.

Einen Start wie am Mittwochabend hatte sich Kvaratskhelia in seiner Jugendzeit wohl selbst nicht vorstellen können. Denn keine 120 Sekunden waren vorbei, als der 23-Jähriger nach einem Konter Diogo Costa mit einem platzierten Abschluss überwand - Ausgangspunkt des Treffers war Antonio Silvas Fehlpass in den Fuß von Vorbereiter Mikautadze.

Portugal Georgien - Figure 2
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3. Spieltag, Gruppe F

Mit der Führung im Rücken zog sich die Elf von Willy Sagnol, der im Vergleich zum spektakulären 1:1 gegen Tschechien auf Gvelesiani, Lochoshvili, Kiteishvili sowie Chakvetadze anstelle von Kvirkvelia, Mekvabishvili, Tsitaishvili und Davitashvili setzte, tief in eigene Hälfte zurück: Georgien lief erst ab gut 30 Meter vor dem eigenen Gehäuse an.

Trotz 11:3 Torschüsse: Portugal zur Pause in Rückstand

Die uneingespielten Iberer brauchten also viel Geduld. Da sie sich nicht gefährlich in den Strafraum kombinierten, strahlten die Portugiesen "lediglich" nach Standards oder Distanzschüssen Torgefahr aus. So war Mamardashvili bei Cristiano Ronaldos Freistoß (17.) sowie Pedro Netos frecher Ecke (45.+2) gefordert, dazu verzogen Conceicao (28.) und Joao Felix (30.). Daher ging es für die Martinez-Elf trotz 11:3 Torschüssen und 72 Prozent Ballbesitz mit einem 0:1 in die Kabine.

Der zweite Durchgang begann, wie der erste geendet hatte - mit einer gefährlichen Ecke: Dvali fälschte im letzten Moment Cristiano Ronaldos Abstauber ab (47.). Bei der daraus resultierenden nächsten Ecke verpasste auch Danilo Pereira den Ausgleich.

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Aus dem Nichts ergab sich dann für den Außenseiter die große Chance aufs 2:0, weil Antonio Silva im eigenen Sechzehner gegen Lochoshvili zu spät kam. Den nach VAR-Eingriff gepfiffenen Elfmeter verwandelte Mikautadze eiskalt (57.). Durch sein drittes Turniertor führt der Stürmer nach der Gruppenphase die Torjäger-Wertung an.

Mamardashvili nicht zu überwinden

Für den Angreifer auf der Gegenseite, Cristiano Ronaldo, war das Spiel kurz nach dem 0:2 beendet (66.). Wie enttäuschend der Auftritt von Portugal war, verdeutlichte die Reaktion des Superstars: CR7 zeigte sich bei seiner Auswechselung enorm verärgert.

Sichtlich genervt: Cristiano Ronaldo (Mitte) nach seiner Auswechslung. IMAGO/Eibner

Die zahlreichen Joker belebten das Spiel der Iberer aber nicht wirklich - im Gegenteil. Die Dominanz gegen weiterhin diszipliniert verteidigende Georgier nahm ein wenig ab. Nur in der Nachspielzeit lag nochmals der Anschlusstreffer in der Luft. Da aber auch Nelson Semedo (90.+1) und Diogo Dalot (90.+4) Mamardashvili nicht überwinden konnten, blieb es beim 0:2.

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Tore und Karten

   

Spieldaten

Schiedsrichter-Team

Spielinfo
Stadion Veltins-Arena Zuschauer 49.616 (ausverkauft)

Durch den ersten EM-Sieg zog Georgien, das nur 28 Prozent Ballbesitz hatte, gleich bei seiner ersten Teilnahme in die K.-o.-Runde ein. Dort duelliert sich der Turnier-Neuling am Sonntag mit Spanien (21 Uhr, LIVE! bei kicker). Für Portugal hat die Niederlage bekanntlich keine Auswirkungen. Als Gruppenerster treffen die Iberer im Achtelfinale am Montag (21 Uhr, LIVE! bei kicker) auf Slowenien.

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