Polarlichter über Karlsruhe? Heute Nacht könnte man sie ...
Karlsruhe vor 9 Stunden
Mit etwas Glück konnten die Menschen in Baden-Württemberg Anfang der Woche Polarlichter sehen. Auch wenn die dafür verantwortlichen geomagnetische Sturmaktivität seit Sonntag, 5. November, deutlich nachgelassen hat, so könne man auch am Dienstagabend, 7. November, durchaus noch einmal sein Glück beim Beobachten versuchen, wie Thomas Reddmann, Vorsitzender der Astronomischen Vereinigung Karlsruhe und Mitarbeiter am Institut für Meteorologie und Klimaforschung am KIT in einem Telefonat erklärt. Für alle wachsamen Augen rät der Fachmann: "Den Blick in Richtung Norden werfen, dort sind die Stürme am ehesten zu sehen!"
Polarlichter sind am Sonntagabend auch in Sachsen in der Region Zwickau zu sehen. | Bild: EHL Media/Tim Meyer/dpaSchon am Sonntagabend konnte der seltene Anblick in Bayern beobachtet werden. In Baden-Württemberg verdeckten Wolken das Naturphänomen. Doch laut Deutschem Wetterdienst (DWD) stehen nun klarere Nächte bevor. Mit etwas Glück bekommt man so auch die roten Lichter zu sehen.
Typisch für Karlsruhe: Rote PolarlichterGenerell ist die rötliche Färbung seltener, da sie in großen Höhen entsteht. Doch für Süddeutschland ist das rot typisch: "Meistens sind es dann Polarlichter, die in über 200 Kilometer Höhe von rot leuchtenden Sauerstoffatomen hervorgerufen werden", erklärt Thomas Reddmann. Die bekannten grünen Polarlichter kämen bei uns nur ganz selten über den Horizont.
Grund für die derzeit guten Chancen, das kosmische Spektakel zu erblicken ist eine vergleichsweise hohe Sonnenaktivität. "Anfang November gab es auf der Sonne einige der sogenannten koronalen Massenauswürfe. Dabei werden, meistens verursacht durch Freisetzung von magnetischer Energie an der Sonnenoberfläche nahe von Sonnenflecken, einige Billionen Kilogramm aus der Hochatmosphäre der Sonne, der sogenannten Korona, in den Weltraum geschleudert", erklärt der Experte.
Erreichen die ionisierten Gaswolken das Magnetfeld der Erde, wird dieses gestört und es entstehen geomagnetische Stürme. Diese wiederum enthalten geladenen Teilchen, welche beschleunigt werden und so entlang der Magnetfeldlinien der Erde in die Atmosphäre eindringen. "Dort verursachen sie ähnlich wie im elektrischen Feld beschleunigte Elektronen in Leuchtröhren ein Leuchten der Hochatmosphäre (Polarlichter)", so Reddmann.
Mit Informationen der dpa
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