4. Etappe der Tour de France 2024: Pogacar siegt und holt Gelb
Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) hat die erste schwere Bergetappe der Tour de France 2024 als Solist gewonnen. Der Slowene war auf dem nur 139,6 Kilometer langen Tagesabschnitt von Pinerolo über den Col du Galibier nach Valloire der Schnellste und übernahm auch die Führung in der Gesamtwertung. Mit einem Rückstand von 35 Sekunden folgte Remco Evenepoel (Soudal-Quick Step) auf Platz zwei. Zeitgleich Dritter wurde Pogacars Teamkollege Juan Ayuso vor Primoz Roglic (Red Bull-Bora-hnasgrohe). Zwei Sekunden später fuhr Jonas Vingegaard (Visma | Lease a Bike) über die Ziellinie Durch diesen Sieg übernahm Pogacar auch wieder das Gelbe Trikot. Er führt in der Gesamtwertung jetzt mit 45 Sekunden Vorsprung vor Remco Evenepoel. Dritter ist Jonas Vingegaard mit 50 Sekunden Rückstand.
Der Däne, einer der Anwärter aufs Grüne Trikot, Mads Pedersen (Lidl-Trek) initiierte die erste echte Fluchtgruppe diese Etappe. Mit dabei Frank van den Broek (Team dsm-firmenich PostNL), Wout Poels (Bahrain Victorious), Kevin Geniets (Groupama-FDJ), Harold Tejada (Astana Qazaqstan) sowie Magnus Cort (Uno-X Mobility). Allerdings wollte Alpecin-Deceuninck nicht, dass Pedersen die Maximalpunktzahl beim ersten Zwischensprint kampflos abräumen würde. So führten sie konsequent nach und Mathieu van der Poel schloss selbst die Lücke. Der Zwischensprint ging dann trotzdem an Pedersen, Jasper Philipsen (Alpecin-Deceuninck) wurde Dritter.
Ausreißergruppe mit Weltmeister Mathieu van der PoelWenig später bildete sich dann im Anstieg nach Sestriere die Ausreißergrupp des Tages – mit großen Namen. Weltmeister Mathieu van der Poel, David Gaudu ( Groupama-FDJ) Warren Barguil (Team dsm-firmenich PostNL) und Alexey Lutsenko ( Astana Qazaqstan) waren Teil der 17-köpfige Fluchtgruppe zu der weitere Fahrer zählten: Christopher Juul-Jensen (Jayco AlUla), Julien Bernard (Lidl-Trek), Bruno Armirail ( Decathlon AG2R La Mondiale ), Romain Grégoire, Valentin Madouas (alle Groupama-FDJ), Stephen Williams (Israel-Premier Tech), Oier Lazkano (Movistar), Raúl García Pierna und Cristián Rodíguez (Arkéa-B&B Hotels), Kobe Goossens ( Intermarché-Wanty ), Odd Christian Eiking, Tobias Halland Johannessen (beide Uno-X Mobility) sowie Mathieu Burgaudeau (TotalEnergies).
Die Ausreißer fuhren mit einem Vorsprung zwischen zwei und drei Minuten vor dem Peloton über die Anstiege hoch nach Sestriere sowie den Col de Montgenèvre. Im Feld übernahm überwiegend das Team UAE Emirates von Tadej Pogcar die Nachführarbeit und kontrollierte den Abstand.
Ab dem Col du Lautaret hoch zum Galibier machte dann UAE Team Emirates Ernst. Es begann ein unerbittliches Ausscheidungsfahren – mit prominenten Opfern. Richard Carapaz im Gelben Trikot musste genauso reißen lassen wie Enric Mas, Matteo Jorgenson, Felix Gall und auch Alexander Vlasov. Zwischendurch wurden auch die restlichen Ausreißer eingeholt.
Drei Kilometer unter dem Gipfel des Galibier dann folgende Situation an der Spitze: Tadej Pogacar, Joao Almeida und Juan Ayuso (alle UAE Team Emirates), Jonas Vingegaard (Visma | Lease a Bike), Carlos Rodriguez (INEOS Grenadiers), Remco Evenepoel, Mikel Landa (beide Soudal Quick-Step) sowie Primoz Roglic (Red Bull-BORA-hansgrohe).
Attacke durch Tadej Pogacar kurz unterhalb des Galibiers800 Meter unterhalb des Galibier griff Pogi an. Nur Vingegaard konnte folgen. Am Gipfel hatte Pogacar rund sieben Sekunden Vorsprung und holte sich die acht Bonussekunden. Als Dritter sicherte Remco Evenepoel noch zwei Bonussekunden auf dem Gipfel. Dahinter eine Gruppe angeführt von Carlos Rodriguez mit Almeida, Ayuso, Landa und Roglic.
Tadej Pogacar legte ein unerbittliches Solo auf der Abfahrt hin und Jonas Vingegaard verlor sukzessive Zeit. Er wurde noch von Roglic, Rodríguez, Ayuso und Evenepoel eingeholt und zu fünft ging es in Richtung Ziellinie nach Valloire, die Pogacar als Erster überquerte.
Etappensieger Tadej Pogacar im Interview„Das war so ziemlich der Plan und wir haben ihn perfekt umgesetzt. Es war wie eine Traumfahrt. Die Tatsache, dass ich es alleine schaffen konnte, ist unglaublich. Ich bin superglücklich,“ sagte der Slowene im Zielinterview.
„Wir wollten heute zuschlagen. Ich kenne diese Fahrt sehr gut. Ich habe hier in der Vergangenheit viele Wochen lang trainiert. Die Fahrt durch Sestriere und über den Montgenevre fühlte sich wie ein Heimrennen an. Es war sehr schön, hier Rennen zu fahren.“
„Am Gipfel gab es auch Bonussekunden und ich war von Anfang an zuversichtlich. Die Beine waren auch gut, also musste ich es versuchen. Am Anstieg herrschte zunächst viel Gegenwind, so dass es auf dem Rad nicht besonders schwierig war. Das Team hat einen sehr guten Job gemacht, aber ich wollte wegen des Windes nicht zu früh gehen. Ich habe versucht, auf den letzten paar hundert Metern einen möglichst großen Unterschied zu machen.“
Danach kannte ich die Abfahrt, war aber etwas überrascht, als ich sah, dass die Straße in den ersten drei Kurven etwas nass war. Das machte es ein bisschen beängstigend. Aber der Abstieg ist superschnell, daher hilft es sehr, den Weg zu kennen.“
Tageswertung1. Tadej Pogacar (UAE Team Emirates)2. Remco Evenepoel (Soudal-Quick Step) + 0:353. Juan Ayuso (UAE Team Emirates) + 0:35
Gelbes Trikot | Gesamtwertung1. Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) + 0:452. Remco Evenepoel (Soudal-Quick Step) + 0:453. Jonas Vingegaard (Visma | Lease a Bike) + 0:50
Weißes Trikot | Nachwuchswertung1. Remco Evenepoel (Soudal-Quick Step)2. Juan Ayuso (UAE Team Emirates) + 0:253. Carlos Rodriguez (Ineos Grenadiers) + 0:31
Grünes Trikot | Punktewertung1. Jonas Abrahamsen (Uno-X Mobility) 87 Punkte2. Biniam Girmay (Intermarché-Wanty) 83 Punkte3. Kevin Vauquelin (Arkéa-B&B Hotels) 79 Punkte
Gepunktetes Trikot | Bergwertung1. Jonas Abrahamsen (Uno-X Mobility) 24 Punkte2. Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) 20 Punkte3. Valentin Madouas (Groupama-FDJ) 11 Punkte
Fotos: Photonews.be
