Pius Paschke rockt den Schwarzwald
Nächstes Skisprung-Highlight des Winters 2024/2025.
In einem mitreißenden Wettkampf setzte sich Pius Paschke auf der HS 142 Meter Hochfirstschanze von Titisee-Neustadt mit der Winzigkeit von 0,4 Punkten vor dem Österreicher Michael Hayboeck und 5,7 Punkten vor dem Norweger Kristoffer Eriksen Sundal durch.
Für Paschke war es der dritte Weltcup-Sieg (Super-Team gemeinsam mit Andreas Wellinger am Freitag und Einzelsieg am Samstag) innerhalb von 48 Stunden.
Es war ein denkwürdiger Tag an der Hochfirstschanze von Titisee-Neustadt.
Pius Paschke feierte seinen zweiten Weltcup-Einzelsieg innerhalb von 24 Stunden, den insgesamt fünften in der laufenden Saison.
Der Bayer wurde nach Ende des Wettkampfes im Stadion der Schanze mit Sprechchören und Fangesängen gefeiert, wie man das sonst eigentlich nur vom Fußball kennt.
Deutschland befindet sich über 20 Jahre nach dem Grand-Slam Erfolg von Sven Hannawald wieder im Skisprung-Fieber.
"Das Singen von den Fans war wirklich cool, das war ein Gänsehaut-Moment für mich, das war überhaupt ein Wahnsinns-Wochenende hier in Titisee-Neustadt. Die Stimmung an der Schanze war der Wahnsinn und dann drei Mal ganz oben auf dem Treppchen stehen zu dürfen ist einfach unglaublich.
Der Erfolg den ich derzeit habe ist sicher auch ein Ergebnis meiner Konstanz. Ich bin über mehrere Jahre konstant im Mittelfed gesprungen und jetzt gelingt mir das einfach etwas weiter vorne im Feld," versuchte Paschke schmunzelnd eine Erklärung seines derzeitigen Erfolges zu liefern.
Der Mann vom WSV Kiefersfelden springt seit 10 Jahren im Weltcup, den bisher besten Winter seiner Karriere feierte Paschke 2023/2024 mit Platz 10 im Gesamtweltcup, als ihm in Engelberg (SUI) auch der erste Weltcupsieg gelang. Im laufenden Winter hat Paschke bereits 5 Einzelsiege auf seinem Konto.
In Engelberg finden am kommenden Wochenende auch die nächsten zwei Skisprung-Weltcups statt, die Generalprobe für die Vierschanzentournee.
Der Erfolg gelang dem 34-jährigen am Sonntag von Titisee-Neustadt in einem Wimpernschlagfinale mit einem Vorsprung von 0,4 Punkten.
Paschke ist in diesem Winter Seriensieger, Top-Favorit auf alles, was folgt und Paschke führt nun auch den Gesamtweltcup mit deutlichem Vorsprung von 220 Punkten vor dem Österreicher Daniel Tschofenig an. Paschke wird also auf jeden Fall als Führender im Gesamtweltcup zum Auftakt der Vierschanzentournee am 29.Dezember in Oberstdorf reisen. Paschke ist der Gejagte.
Überragender Auftritt auch vom Österreicher Michael Hayboeck.
Um ein Haar, oder besser gesagt um 0,4 Punkte, verfehlte Hayböck seinen ersten Weltcupsieg nach 8 Jahren. Im Dezember 2016 in Engelberg hatte Hayböck den bisher letzten seiner 5 Weltcupsiege gefeiert.
Heute also der denkbar knappe zweite Platz hinter Paschke. "Im ersten Moment fühlen sich 0,4 Punkte Rückstand etwas bitter an, aber ich bin über-über- glücklich, dass es so gut gelaufen ist an diesem Wochenende. Es lief das ganze Wochenende besser als zuletzt. Ich habe neues Material bekommen und das geht dann sehr schnell, dass die Sprünge besser laufen und das Ergebnis sieht man dann," freute sich Hayböck.
Mit dem 33-jährigen Hayböck in Top-Form haben die Österreicher nun neben Daniel Tschofenig, Jan Hoerl und Stefan Kraft, die die Plätze zwei - vier im Gesamtweltcup belegen, einen weiteren Top-Favoriten im Rennen.
Erstes Saisonpodium für Norwegen
Kristoffer Eriksen Sundal sorgte für das erste Podium des Winters für Norwegen und damit auch gleichzeitig für das erste Podium des norwegischen Teams unter der Leitung von Chefcoach Anders Brevig. Brevig hatte nach dem vergangenen Winter den Österreicher Alexander Stöckl als Chefcoach abgelöst.
"Das hat heute extremen Spaß gemacht, das war einer der coolsten Tage die ich je auf einer Schanze hatte. Hinter diesem Podiumsplatz bin ich jetzt seit Saisonbeginn her und heute hat es endlich geklappt. Dieses Ergebnis gibt mir einen gewaltigen Schub für die kommenden Wettkämpfe," erklärte Sundal.
Ebenfalls nur 0,4 Punkte hinter Sundal feierte der Slowene Anze Lanisek Platz vier, das beste Ergebnis bisher in diesem Winter für Lanisek.
Jan Hoerl, Manuel Fettner, Marius Lindvik, der Pole Jakub Wolny, Stefan Kraft und Gregor Deschwanden komplettierten die Top-10 am Sonntag von Titisee-Neustadt.
Wie ein Sieger freute sich auch der Ukrainer Yevhen Marusiak. Der Mann mit dem aussergewöhnlichen Fluggefühl platzierte sich mit zwei starken Sprüngen auf Platz 12 im Endergebnis. Sein mit Abstand bestes Ergebnis auf einer Großschanze. Beim Skifliegen hatte der 24-jährige bereits Platz 11 im März in Vikersund (NOR) erreicht.
Markus Eisenbichler, Andreas Wellinger und Daniel Tschofenig belegten die Plätze 13-15 in einem Wettkampf bei dem die Bedingungen stimmen mussten um ganz vorne zu landen.
Der Skisprung-Weltcup geht am kommenden Wochenende in Engelberg (SUI) mit zwei Weltcups der Männer und zwei Weltcups der Frauen weiter.
Weltcup-Gesamtstand Skispringen Männer