Balljunge Pavlovic: "Ich spiele einfach nur Fußball"

4 Feb 2024

Aleksandar Pavlovic (19) mausert sich beim FC Bayern zum Spielentscheider. Nach dem 3:1 gegen Gladbach blickte das Eigengewächs zurück.

Pavlovic - Figure 1
Foto kicker

Überzeugt beim FC Bayern: Aleksandar Pavlovic. Getty Images

Höhepunkte sind in Spielen des FC Bayern gerade so ein Thema, es gibt sie gar nicht mehr so häufig. Nach dem biederen 0:1 gegen Bremen vor zwei Wochen haben die Ergebnisse in Augsburg (3:2) und gegen Gladbach (3:1) zwar wieder gestimmt, der Vortrag lässt jedoch nach wie vor zu wünschen übrig. "Nicht überragend" fand Matthijs de Ligt die Leistung am Samstag zum Beispiel, eher "solide".

Pavlovic besorgt wichtigen Ausgleich

Wer weiß, was passiert wäre, hätte Aleksandar Pavlovic gegen Gladbach nicht noch vor der Halbzeit zum Ausgleich getroffen. Müßig, mindestens "solide" war jedenfalls einmal mehr auch der Auftritt des Torschützen zum 1:1. "Der Pavlovic ist echt klasse", befand beispielsweise Präsident Herbert Hainer. "Wie gut der spielt, wie ruhig er am Ball ist. Ich finde es super, wie er das macht."

Nach feiner Vorarbeit von Thomas Müller, der seinen 500. Sieg im Bayern-Trikot bejubeln durfte, war Pavlovic vor Gladbach-Keeper Moritz Nicolas cool geblieben und hatte wie schon in Augsburg das erste so wichtige Münchner Tor besorgt. "Fantastisch" fand er das selbst, zumal es nach seinem Tordebüt vor einer Woche dieses Mal der erste Treffer in der Allianz-Arena war.

Früher Balljunge, heute Torschütze

Ebenjener Ort, den Pavlovic nicht erst seit dieser Saison in- und auswendig kennt. "Ich war mehrere Jahre Balljunge hier, bei unendlichen Spielen", blickte er zurück. "Dann hier im Stadion zu treffen, ist umso schöner. Ich bin hier aufgewachsen, groß geworden, der FC Bayern bedeutet mir alles."

Und der FC Bayern kann gerade froh sein, einem Eigengewächs wie Pavlovic vertrauen zu können. Ein "dickes Kompliment" sprach Trainer Thomas Tuchel seinem Schützling später aus. "Aleks spielt sehr selbstbewusst, spielt so, wie er trainiert. Er ist ein feiner Fußballer und ein feiner Kerl." In Absenz der verletzten Joshua Kimmich und Konrad Laimer erhielt der 19-Jährige wieder das Vertrauen von Tuchel, auf der Doppelsechs neben Leon Goretzka, Raphael Guerreiro nahm dafür überraschend auf der Bank Platz. "Ich spiele einfach nur Fußball, so, wie ich es immer mache", erklärt er selbst bescheiden. "Wenn es dann so schön aussieht, macht es mich umso glücklicher."

Lob für einen "hervorragenden Job"

Ist der Sechser, der im Sommer bekanntlich nicht mehr kam und im Winter nicht weiter forciert wurde, also final gefunden? "Jetzt warten wir mal ab bei der Verletzten-Misere, die wir haben", bremste Präsident Hainer grinsend. "Da würde ich nicht von Woche zu Woche irgendwas vorhersagen wollen." Auch wenn Jan-Christian Dreesen hinzufügte: "Alex hat sich da einfach etabliert mittlerweile und macht einen hervorragenden Job - und das macht uns allen Freude."

Nichtsdestotrotz bleibt auch der CEO mit Blick auf das kommende Transferfenster vorsichtig: "Was ich gelernt habe vom Kollegen Karl-Heinz Rummenigge: Immer nur auf die nächsten Spiele schauen und nicht weiter nach vorne gucken als eine Saison. Und so machen wir es jetzt auch."

Mario Krischel

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