Paralympics in Paris: Globaler Aufruf für fairen Zugang zu ...

21 Tag vor
Paralympics

Die Eröffnung der Paralympics 2024 in Paris rückt die globalen Ungleichheiten beim Zugang zu Hilfstechnologien in den Fokus. Eine neue Kampagne der WHO und des Organisationskomitees soll das Bewusstsein dafür schärfen und Lösungen fördern.

Am Mittwoch, dem 28. August, versammelten sich rund 15.000 Zuschauer entlang der mit olympischen Bannern geschmückten Champs-Élysées, um die Eröffnung der Paralympischen Spiele mitzuerleben. Doch trotz der festlichen Stimmung bleibt es die Realität, dass die Rechte von Menschen mit Behinderungen weltweit stark variieren, insbesondere wenn es um den Zugang zu notwendigen Hilfsmitteln geht.

„Die Paralympics zeigen uns, was möglich ist und welch wichtige Rolle Hilfsmittel für diese außergewöhnlichen Athleten spielen“, sagte Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus, WHO-Generaldirektor.

Zu den von den paralympischen Athleten verwendeten Hilfstechnologien gehören Laufschienen, Rollstühle und Entlastungsschienen für das Bogenschießen. Doch auch bekanntere Gegenstände wie Spezialbrillen, Hörgeräte und Prothesen gehören zu dieser Kategorie.

Um das Bewusstsein für dieses Thema zu schärfen, hat die WHO zusammen mit dem Internationalen Paralympischen Komitee (IPC) eine Kampagne gestartet. Unter dem Motto „Equipped for equity“ werden in der Kampagne persönliche Geschichten von Sportlern vorgestellt, die sowohl im Sport als auch im Alltag auf Hilfsmittel angewiesen sind.

Die weltweite Ungleichheit beim Zugang zu solchen Technologien wird durch hohe Kosten und begrenzte Verfügbarkeit noch verschärft. „Wir rufen Regierungen, Geber und die Zivilgesellschaft auf, diesen vernachlässigten, aber wichtigen Produkten Priorität einzuräumen, indem sie in Programme der Primärversorgung integriert werden“, fordert Tedros.

Zugang zu grundlegenden Hilfsmitteln

Die WHO schätzt, dass der Zugang zu Hilfstechnologien weltweit stark eingeschränkt ist und über 2,5 Milliarden Menschen davon betroffen sind. So haben beispielsweise nur fünf bis 35 Prozent der Menschen, die einen Rollstuhl benötigen, Zugang zu einem solchen und nur zehn Prozent des weltweiten Bedarfs an Hörgeräten wird gedeckt.

Andrew Parsons, der Präsident des IPC, unterstrich die Bedeutung von Hilfstechnologien in der Sportarena. „Die Paralympischen Spiele sind eine der wenigen globalen Veranstaltungen, die Menschen mit Behinderungen in den Mittelpunkt stellen“, sagte er. „Diese Technologien ermöglichen es ihnen, die Möglichkeiten im Sport neu zu definieren und Millionen von Menschen auf der ganzen Welt zu inspirieren“.

Im Rahmen der Kampagne werden auch nationale Errungenschaften bei der Verbesserung des Zugangs zu Hilfsmitteln hervorgehoben, wie die kürzlich in Simbabwe eingeführte Steuerbefreiung für diese Produkte sowie ähnliche Initiativen in Frankreich und Japan. Durch die Präsentation dieser Beispiele wollen WHO und IPC andere Staaten ermutigen, Maßnahmen zu ergreifen, die Hilfsmittel in die medizinische Grundversorgung und die allgemeine Gesundheitsversorgung einbeziehen.

[Bearbeitet von Catherine Feore/Martina Monti/Kjeld Neubert]

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