Der blinde Fotograf, der die Paralympics ablichtete

Paralympics
Sehen mit dem Herzen Paralympics: Wie ein blinder Fotograf immer wieder den perfekten Moment erwischt

Inmitten des Trubels der Paralympischen Spiele in Paris 2024 steht ein Fotograf, der auf ganz besondere Weise Momente einfängt. João Maia nutzt seine Sinne und sein Herz, um emotionale und eindrucksvolle Bilder zu schaffen.

Die Paralympics 2024 in Paris haben viele besondere Geschichten geschrieben. Trotzdem ist die Geschichte von João Maia auf ihre Weise einzigartig. Um unvergleichliche Momente aufzunehmen, nutzt er seine Sinne und sein Herz.

João Batista Maia da Silvas Leidenschaft sei schon immer die Fotografie gewesen, wie er in einem Interview mit olympics.com erzählte. Als der Brasilianer im Alter von 28 Jahren seine Sehkraft verlor, zog er sich zunächst von der Fotografie zurück. Aber er lernte mit seiner Behinderung umzugehen. Blindenfotografie sei für ihn eine Möglichkeit, mit Wahrnehmungen zu experimentieren. Jeder habe seine ganz eigene Wahrnehmung, und diese könne für ihn besser erforscht werden, wenn man gar keine hat.

João Maia hat auf dem linken Auge eine Sehfähigkeit von 15 Prozent und auf dem rechten Auge null Prozent. Aus der Nähe sieht er nur noch verschwommene Formen. Ist etwas weiter weg, kann er nur noch farbige Flecken ausmachen.

Er fotografiert nun bereits zum dritten Mal die Paralympischen Spiele. In Rio (2016) und in Tokyo (2020) war er als erster blinder Fotograf jemals dabei.

Einige seiner Schnappschüsse postet João Maia auf Instagram:

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Fotografie mit dem Herzen

Die Ohren sind seine wichtigsten Verbündeten. Im Sport gehen Geräusche oft mit Emotionen einher. Um diese im richtigen Moment einzufangen, achtet João Maia auf Laute und Töne der Sportler.

Zusätzlich wird er von einem Assistenten unterstützt, der ihm die Umgebung genau beschreibt. Er meldet ihm Farben, Texturen, Winkel und Gesichtsausdrücke, damit der Fotograf die Szene möglichst vollständig verstehen kann. Seine Kamera verfügt außerdem über spezielle Anpassungen, die ihm das Fotografieren erleichtern.

Unabhängig von seiner fehlenden Sehkraft kommen in seinen Bildern Sensibilität und Sorgfalt zum Ausdruck. Er fotografiert „mit dem Herzen“.

Er spricht sich außerdem für mehr Inklusion für Menschen mit Behinderung aus: „Je mehr Menschen mit Behinderungen in den Medien, in Zeitungen, im Fernsehen, im Radio und im Internet Platz finden, desto mehr werden wir eine Stimme haben. Menschen mit Behinderungen haben jedes Recht darauf, zu machen, was sie wollen. Und sie haben auch das Recht, sich zu äußern.“

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