Sorgen um Gesundheitszustand: Vatikan bestätigt ...

30 Mär 2024
Papst Franziskus

Der Vatikan hat bestätigt, dass Papst Franziskus der Osternacht am Samstagabend vorstehen wird. Damit dürfte der Papst auch am Sonntagmorgen die Ostermesse auf dem Petersplatz halten, in der er unter dem Motto »Urbi et orbi«, An die Stadt und die Welt, für ein Ende der globalen Krisen betet.

Das tägliche Bulletin des Vatikans bestätigte, dass Franziskus die Nachtwache im Petersdom leiten wird – einen der feierlichsten und wichtigsten Momente im katholischen liturgischen Kalender. Der Gottesdienst, der um 19.30 Uhr beginnen soll und normalerweise zwei Stunden dauert, erinnert an die Auferstehung Jesu und schließt das Sakrament der Taufe für acht erwachsene Konvertiten ein.

Überraschend und sehr kurzfristig hatte das Oberhaupt der katholischen Kirche am Karfreitag seine Teilnahme am traditionellen Kreuzweg in Rom abgesagt. Nur wenige Minuten vor Beginn der »Via crucis« am Kolosseum teilte der Heilige Stuhl mit, der 87-Jährige werde die stimmungsvolle Prozession von seinem Wohnsitz im Vatikan aus verfolgen, um seine Gesundheit zu schonen.

Die Entscheidung dürfte sehr spontan gefallen sein, denn ein weißer Sessel für den Papst stand auf einer Anhöhe gegenüber dem antiken Amphitheater schon bereit – und dahinter hochrangige Kirchenvertreter sowie der Bürgermeister Roms. Erst kurz nach der Absage wurde der Sessel weggetragen. Der Vatikan teilte in einer kurzen Erklärung mit, die Entscheidung sei getroffen worden, um »seine Gesundheit zu schonen«.

Der 87-jährige Franziskus, dem als jungem Mann ein Teil einer Lunge entfernt worden war, kämpfte den ganzen Winter über mit Atemproblemen, die es ihm schwer machten, ausführlich zu sprechen. Der Papst hatte einige Audienzen abgesagt und oft Assistenten gebeten, seine Reden vorzulesen.

Traditionell ein straffes Programm

Bereits im vergangenen Jahr hatte der Papst nach einer überstandenen Bronchitis kurzfristig auf die Teilnahme an der Kreuzwegandacht am Kolosseum im Freien verzichten müssen. Es war damals das erste Mal seit Beginn seines Pontifikats im Jahr 2013, dass ein Kreuzweg ohne Franziskus stattfand. Bei seinen Vorgängern geschah dies nur 2005. Der schwer erkrankte Johannes Paul II. verfolgte die Prozession vom Vatikan aus – wenig später starb er.

Zur Osterzeit hat der Papst traditionell ein straffes Feiertagsprogramm zu absolvieren. Zusätzlich zu seinen Atemwegsproblemen wurde Franziskus im Jahr 2021 ein Stück seines Dickdarms entfernt. Seit fast zwei Jahren ist er außerdem aufgrund von Bänderrissen im Knie auf einen Rollstuhl oder einen Gehstock angewiesen.

In seinen kürzlich veröffentlichten Memoiren schreibt Franziskus, dass er nicht an gesundheitlichen Problemen leide, die ihn zum Rücktritt zwingen würden, und dass er noch »viele Projekte zu verwirklichen« habe.

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