Ausgeladen: Pantera nun doch nicht bei "Rock am Ring" und "Rock im Park"
Die Band Pantera im Line-up von "Rock im Park" und "Rock am Ring" zu finden, hatte für reichlich Aufregung und Kritik gesorgt. Im Internet kursierte ein Video, das Frontmann Phil Anselmo bei seinem fragwürdigen Auftritt im Jahr 2016 zeigt.
Dass Anselmo im Nachgang immer wieder beteuert hatte, kein Rassist zu sein und sich für seine Entgleisungen mehrfach entschuldigte, fand kaum Gehör.
Mit an der Diskussion beteiligt war die Band "Die Toten Hosen". Auch sie sind für die Zwillingsfestivals in Nürnberg und am Nürburgring als Headliner gebucht - und für ihre Haltung gegen Rechts bekannt. Entsprechend fiel ihr Urteil zum Phil-Anselmo-Video aus: "abstoßend und widerlich".
Wie aufrichtig Phil Anselmos Entschuldigungen sind, das können auch "Die Toten Hosen" nicht einschätzen. Geben jedoch zu bedenken, dass "Pantera" diesen Sommer bei gleich mehreren europäischen Festivals gebucht sind. Und das in vielen Fällen gemeinsam mit Bands, die keineswegs dem rechten Spektrum zuzuordnen sind.
Diesen Sommer bei mehreren europäischen Festivals zu erleben: Heavy-Metal-Band "Pantera". Bildrechte: Getty Images
In Nürnberg hat der geplante "Pantera"-Auftritt für zusätzliche Aufregung gesorgt. Denn "Rock im Park" findet an einem geschichtsträchtigen Ort statt: dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände. Dort einen Künstler auftreten zu lassen, der mit rassistischen Äußerungen und Hitlergruß aufgefallen ist, hätte einen besonderen Beigeschmack.
Die Grünen im Nürnberger Stadtrat hatten den Veranstalter aufgefordert, den Auftritt von "Pantera" zu überdenken und die Band wieder auszuladen.
"Rock im Park" findet in Nürnberg auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände statt. Bildrechte: dpa
"Pantera" - spanisch für "Panther" - sind eine US-amerikanische Metal-Band aus Arlington in Texas, die sich bereits Anfang der 80er-Jahre gegründet haben.
Mit kompromisslosen und rauen Songs erreichten "Pantera" internationale Erfolge und wurden zur Blaupause für viele Nachahmer. Mit rund 40 Millionen verkauften Tonträgern zählen sie zu den erfolgreichsten Bands des Metal-Genres.
2003 löste sich die Gruppe auf. Erst im Juli vergangenen Jahres wurde bekannt, dass für 2023 eine Reunion-Tour geplant ist. In Nürnberg und am Nürburgring werden die geplanten Auftritte nun ausfallen.