Sieben Blindgänger: Weltkriegsbomben in Osnabrück entschärft ...

4 Stunden vor
Osnabrück

Fünf Entschärfungen, zwei Sprengungen: Die in Osnabrück entdeckten Weltkriegsbomben sind unschädlich gemacht worden, und Tausende Bewohner dürfen zurück in ihre Häuser. Die Stadt Osnabrück hat am Sonntagabend ihre Evakuierungsmaßnahmen nach mehr als 15 Stunden beendet.

Die zwei letzten der sieben gefundenen Blindgänger hätten um 22.17 Uhr gesprengt werden müssen, teilte die Stadt mit . Im Anschluss konnten rund 14.000 Anwohner wieder in ihre Häuser und Wohnungen zurückkehren.

Schaulustige verzögerten die Arbeiten

Insgesamt handelte es sich den Angaben zufolge um sieben Bomben mit Aufschlagzünder – und mit Sprengladungen zwischen 100 und 1000 Pfund. Einer der sieben Bombenblindgänger sei ein sogenannter Zerscheller gewesen. Das ist eine Bombe, die am Boden zerbrochen ist. Die Experten mussten vor der Sprengung der zwei letzten Blindgänger vier weitere Blindgänger sowie den Zünder des »Zerschellers« entschärfen, wie es hieß.

Schaulustige hatten die Arbeiten am Abend den Angaben zufolge um mehr als zwei Stunden verzögert. »Unglücklich an der ganzen Maßnahme war, dass sich zahlreiche Personen noch lange nach der Sperrung des Evakuierungsgebiets unberechtigterweise dort aufhielten oder später versuchten, dort einzudringen«, teilte die Stadt mit. Ihnen drohen demnach hohe Bußgelder.

Nach dem Verdacht auf mehrere Bombenblindgänger mussten am frühen Sonntagmorgen rund 14.000 Menschen ihre Wohnungen verlassen. Nach Angaben der Polizei waren nicht alle Bürgerinnen und Bürger einsichtig, mehrfach öffneten die Einsatzkräfte Türen gewaltsam und setzten durch, dass Menschen ihr Zuhause verließen.

Insgesamt seien 39 Ordnungswidrigkeiten gegen Personen eingeleitet worden, die die Sperrzone nicht freiwillig verlassen hätten, teilte die Polizei am Abend mit. Zudem kam es den Angaben zufolge am Rande des Evakuierungsgebiets zu einer Körperverletzung. Ein Mann habe aus bislang unbekannten Gründen auf einen anderen Mann eingeschlagen. Dieser erlitt demnach schwere Verletzungen und wurde ins Krankenhaus gebracht. Die Polizei ermittelt.

Die Stadt richtete in einer Schule ein Zentrum ein, in dem Betroffene unterkommen und verpflegt werden konnten. Menschen durften auch ihre Haustiere mitbringen. Im Evakuierungsgebiet lagen auch zwei Krankenhäuser und mehrere Altenpflegeeinrichtungen. Der Hauptbahnhof wurde für die Dauer der Arbeiten gesperrt, die Bahn leitete Züge um und organisierte einen Ersatzverkehr. Rund tausend Helfer waren den Tag über im Einsatz.

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