Ollie Watkins surreale Karriere: Der kaum zu glaubende Weg zum ...

27 Tage vor
Ollie Watkins
Ollie Watkins surreale Karriere Der kaum zu glaubende Weg zum englischen Fußballhelden

11.07.2024, 20:53 Uhr

England ist schockverliebt in Ollie Watkins. Der Stürmer von Aston Villa wird als Joker im EM-Halbfinale gegen die Niederlande zum großen Helden der Three Lions. Der 28-Jährige belohnt sich mit dem Tor zum Finaleinzug für seinen knüppelharten Karriereweg.

Irgendwann ging Ollie Watkins in die Knie. Englands unwahrscheinlicher Held wusste nicht mehr wohin mit all seinen Gefühlen, die Tränen schossen ihm in die Augen, er hielt sich die Hand vor das Gesicht. "Mir fehlen wirklich die Worte", sagte Watkins, der Matchwinner, der England nach 58 Jahren wieder vom Titel träumen lässt: "Ich glaube, ich habe noch nie einen Ball so gut getroffen - und das in einem so besonderen Moment."

Nämlich in der letzten Minute des EM-Halbfinals gegen die Niederlande, 62.000 Fans im Dortmunder Stadion und Millionen vor dem TV schauten nur auf ihn, größer konnte die Bühne kaum sein. Und Watkins hämmerte den Ball stark ins lange Eck, 2:1, Finale gegen Spanien (Sonntag, 21 Uhr/ARD und MagentaTV sowie im Liveticker bei ntv.de). "Eines der wichtigsten Tore, das England je erzielt hat", schrieb die BBC. Dabei kickte der 28-Jährige vor ein paar Jahren noch in der sechsten englischen Liga.

Damals, ausgeliehen an den Provinz-Klub Weston-super-Mare, hatte Watkins nicht einmal davon "geträumt", so etwas wie am Mittwochabend jemals zu erleben. "Ich kann nicht lügen und sagen, ich hätte es getan. Für England ein Tor zu schießen, ist fantastisch, aber ich hätte nicht gedacht, dass ich das in einem solchen Turnier schaffen würde", sagte der Ersatzmann von Superstar Harry Kane.

Plötzlich geht der Motor an

Watkins war kein Supertalent, er schaffte es nicht in eine Akademie der großen Klubs wie Manchester City, er musste sich alles hart erarbeiten. Vor neun Jahren wurde er dann vom Viertligisten Exeter City aussortiert, der Schritt zurück in die sechste Liga war aber heilsam. Bei Watkins ging dann "plötzlich der Motor an", wie sein ehemaliger Exeter-Coach Paul Tisdale sagte.

Watkins schaffte es zurück ins Team, der FC Brentford holte den hungrigen Angreifer dann in die zweite Liga, vor vier Jahren der Wechsel in die Premier League zu Aston Villa für über 30 Millionen Euro. Dort traf in der vergangenen Saison in 37 Spielen 19 Mal und legte 13 weitere Tore auf. Nun verzückte Watkins sogar König Charles III. mit seinem Treffer, Trainer Gareth Southgate hatte den Stürmer keine zehn Minuten zuvor für Kane auf den Platz geschickt. Und Watkins wusste, dass er zum Helden werden würde.

"Ich schwöre auf alles, ich schwöre beim Leben meiner Kinder", sagte Watkins: "Ich habe vor der Einwechslung zu Cole Palmer gesagt: Wir kommen rein, du spielst mich an und ich mache das Tor." Und genau so lief es dann. Den Assist lieferte tatsächlich der ebenfalls eingewechselte Palmer. "Was er getan hat, war herausragend und er hat es verdient", sagte Kane. Nach dem WM-Triumph von 1966 soll nun der zweite große Titel für England her. "Ich habe meine Chance genutzt, ein Tor geschossen und jetzt stehen wir im Finale", sagte Watkins: "Noch ein letztes Spiel."

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