NFL Draft 2023: Der geniale Coup des Super-Bowl-Finalisten
In der Nacht auf Freitag ist der NFL Draft 2023 mit der ersten Runde gestartet. SPORT1 blickt auf die Gewinner und Verlierer der ersten Runde zurück.
Dieser NFL Draft 2023 sorgte für jede Menge Gesprächsstoff!
Runde eins begann wenig überraschend mit Bryce Young, der als Top-Pick von den Carolina Panthers ausgewählt wurde. Im Anschluss sorgten die Texans für den ersten Schocker, als sie nach ihrem Pick an Nummer zwei mit den Arizona Cardinals getauscht haben und an Position drei gleich nochmal auswählen durften. Damit sicherten sie sich Wunschspieler Will Anderson (Edge-Verteidiger).
Wer darf sich ansonsten als Gewinner fühlen, für wen lief der Abend nicht, wie er hätte verlaufen sollen?
SPORT1 präsentiert die Gewinner und Verlierer der ersten Runde im NFL Draft 2023.
Gewinner
Bryce Young - Die Panthers haben Quarterback Bryce Young an Nummer eins ausgewählt. Der Top-Pick des NFL Draft 2023 galt zwar schon seit seiner Zeit in der Highschool als Top-Talent, aber seine physischen Voraussetzungen werden ihm seit Jahren von den Kritikern negativ angerechnet. Mit 1,78 Zentimeter und knappen 86 Kilogramm ist er auch definitiv ein Ausreißer auf der Quarterback-Position.
Dennoch konnte der 21-Jährige mit seinen beeindruckenden Leistungen am College für die Alabama Crimson Tide (80 Touchdowns und 8356 Yards) glänzen. Young besticht mit Kreativität, Ruhe unter Druck und Spielintelligenz. Die Panthers erhoffen sich mit dem Alabama-Quarterback endlich die Baustelle auf der Spielmacher-Position zu schließen.
Jedenfalls symbolisiert Young einen Quarterback-Typen, der bisher in der NFL nicht besonders viel Wertschätzung bekommen hat und der dadurch eine Identifikationsfigur für Kinder sein kann, die nicht dem körperlichen Standard entsprechen.
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Philadelphia Eagles - Der Super-Bowl-Finalist ging von Pick zehn auf Pick neun hoch und sicherte sich dadurch Jalen Carter - für viele Experten ist der schwergewichtige Defensive Tackle das größte Talent im Draft, hinter dem allerdings das Fragezeichen steht, wie er seine schuldhafte Verwicklung in eine tödliche Unfall-Tragödie zu Beginn des Jahres persönlich verarbeitet.
Die Eagles scheinen sich die Verpflichtung allerdings gut überlegt zu haben, zumal ihnen auch mit dem zweiten Pick ein Coup gelungen ist, der die Personalie Carter sinnvoll ergänzt: An Position 30 wählten die Eagles Nolan Smith. Der Edge-Verteidiger spielte bei Georgia mit Jalen Carter zusammen. Smith gilt als Spieler mit unfassbar viel Potenzial. Außerdem ist er ein echter Anführer. Als Mannschaftskapitän führte er die Georgia Bulldogs zu zwei Meisterschaften (2021, 2022).
Die Eagles bekommen also ein schon eingespieltes Defensiv-Duo und neben dem Vertrauten Smith wird Carter auch helfen, dass sich in Philly die Aufmerksamkeit auf Star-Quarterback, Rekordverdiener und Namensvetter Jalen Hurts fokussiert. Das Erstrunden-Paket, das die Eagles geschnürt haben, wird bereits als Geniestreich von General Manager Howie Roseman gefeiert - gerade im Hinblick darauf, dass das Draft-System eigentlich die schwächeren Teams des Vorjahrs begünstigt, nicht das zweitbeste.
Seattle Seahawks - Die Seattle Seahawks hatten ebenfalls zwei Picks in der ersten Runde, mit denen sie sehr gut umzugehen wussten. An fünfter Stelle wählte man Cornerback Devin Whiterspoon aus. Der Verteidiger vom Illinois College gilt als Ausnahmetalent in der Defensive. Damit können die Seahawks nun die Baustelle auf der zweiten Cornerback-Position neben Tariq Woolen schließen.
Die beiden jungen Cornerbacks können zusammen mit den Safeties Jamal Adams und Quandre Diggs eine der besten Secondarys der NFL aufbauen.
An Position 20 sicherte man sich dann den ersten Wide Receiver im Draft. Jaxon Smith-Njigba gilt für viele Experten als die sicherste Wide-Receiver-Option. Mit seinen starken Leistungen bei den Ohio State Buckeyes konnte er sich in den Fokus der NFL-Teams spielen. Hinter dem Wide-Receiver-Duo DK Metcalf und Tyler Lockett kann Smith-Njigba im Slot die Mitte des Feldes attackieren und mit seinen Stärken im Route Running und Spielverständnis die offenen Räume attackieren.
Für Quarterback Geno Smith, der in der Offseason seinen neuen Vertrag unterschrieben hat, kommt eine weitere Waffe ins Arsenal, welche die Defensivreihen der Gegner vor noch mehr Aufgaben stellen wird.
Lamar Jackson - Der Quarterback der Baltimore Ravens ist einer der Gewinner des ersten Draft-Tages. Jackson unterschrieb zum einen seinen neuen Vertrag, der über fünf Jahre geht und ihm 260 Millionen Dollar einbringt. Zum anderen wählten die Ravens an Position 22 Wide Receiver Zay Flowers vom Boston College aus.
Der 26 Jahre alte Quarterback bekommt somit endlich eine neue Option im Offensivspiel. Damit geht die sportliche Führung auf die Wünsche von Jackson ein und erhofft sich dadurch, wieder ernsthaft um den Super Bowl mitspielen zu können.
Verlierer
Will Levis - Der Kentucky-Quarterback galt vor dem Draft als sicherer Erstrundenpick - doch kein Team griff zu.
Zwar besticht der 23-Jährige durch seine Armstärke und Intelligenz, aber es gab im Vorfeld immer wieder Stimmen, die Zweifel daran hatten, dass er den Schritt in die NFL schaffen würde. Auch eine Zehenverletzung schürte die Skepsis.
Nach dem ersten Tag lässt sich festhalten, dass kein Team das Wagnis bisher eingehen wollte. Das muss allerdings keinesfalls bedeuten, dass aus Levis kein Elite-Quarterback werden kann.
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Detroit Lions - In Detroit herrschte vor dem Draft Aufbruchstimmung, da man eine starke Free Agency, unter anderem mit den Verpflichtungen Cameron Sutton und C.J. Gardner-Johnson, hinlegte. Zudem bietet der Abgang von Aaron Rodgers zu den Jets die Chance, nächstes Jahr die NFC North zu gewinnen.
Doch in der ersten Runde des Drafts wurde die Stimmung der Lions-Fans gekippt. An Nummer zwölf wählte man Running Back Jahmyr Gibbs aus, der bei den wenigsten Beobachtern in der ersten Runde auf dem Zettel war. Zusätzlich haben die Lions keinen zwingenden Bedarf auf der Runningback-Position gehabt, da mit D‘Andre Swift und David Montgomery bereits ein starkes Duo im Kader ist.
An Nummer 18 zog die Mannschaft von Trainer Dan Campell dann Jack Campell. Den Linebacker von Iowa hatten wohl nur die wenigsten für die erste Runde auf dem Zettel. Außerdem haben die Lions größere Baustellen, als die Linebacker-Position gehabt. Die Cornerbacks hätte ein Upgrade wohl eher vertragen können.
Dallas Cowboys - Auch die Dallas Cowboys kann man als Verlierer der ersten Runde sehen. In der Offensive hatte man vor dem Draft große Baustellen. In der Offensive Line fehlt Qualität bei den Guards und Tackles, genauso auf der Tight-End-Position, nachdem man Dalton Schultz in der Offseason ziehen gelassen hatte.
Speziell die Tight-End-Gruppe bietet in diesem Jahrgang viele spannende Talente, schlussendlich haben sich die Cowboys dazu entschlossen an Position 26 Defensiv Tackle Mazi Smith zu nehmen. Gewiss hatte Dallas auch eine schwache Lauf-Verteidigung, die man mit Smith schließen kann. Dennoch sollte man sich die Frage stellen, ob die Probleme in der Offensive nicht größer sind und man einen soliden Laufverteidiger nicht noch in späteren Runden gefunden hätte.