Fußball: Manuel Neuer hört als Torhüter der Nationalmannschaft auf

21 Aug 2024

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Foto ZEIT ONLINE

Nach 15 Jahren im Tor der Nationalmannschaft hat Manuel Neuer das Ende seiner Karriere beim DFB verkündet. Die Heim-EM sei die Krönung seiner Laufbahn gewesen.

Aktualisiert am 21. August 2024, 16:49 Uhr Quelle: ZEIT ONLINE, dpa, fa

Manuel Neuer beendet seine Karriere in der Nationalmannschaft. © Visionhaus/​Getty Images

Manuel Neuer wird nicht mehr für die Fußballnationalelf im Tor stehen. "Mit dem heutigen Tag endet meine Karriere bei der deutschen Fußballnationalmannschaft", sagte der 38-Jährige auf seinem Instagram-Channel. Die Entscheidung sei ihm nicht leichtgefallen, fügte der Weltmeister von 2014 hinzu und bedankte sich bei Trainern, Mitspielern und Fans.

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Er blicke mit Stolz und Dankbarkeit auf seine Karriere in der Nationalmannschaft zurück, deren Höhepunkt der Titelgewinn bei der Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien gewesen sei, sagte Neuer in dem Video. Nach dem Abschied von Thomas Müller aus der Nationalmannschaft und dem Karriereende von Toni Kroos war Neuer der letzte verbliebene Weltmeister von Brasilien in den Reihen des Deutschen Fußball-Bundes (DFB).

Nach dem enttäuschenden Aus bei der Weltmeisterschaft in Katar 2022 hatte sich Neuer einen Unterschenkelbruch zugezogen und war fast ein Jahr ausgefallen. Alles, was er danach noch erreicht habe, sei eine "Zugabe" für ihn gewesen, sagte Neuer in seiner Abschiedsbotschaft. Bei der Europameisterschaft im Juni und Juli in Deutschland aufzulaufen, habe seine Karriere gekrönt. Nach dem Turnier hatte Neuer seine Zukunft beim DFB vorerst offengelassen.

Rekordtorwart beim DFB

Seit seinem ersten Spiel für die Nationalmannschaft am 2. Juni 2009 spielte Neuer dort 124-mal – häufiger als jeder andere deutsche Nationalkeeper. Nur Lothar Matthäus (150 Spiele), Miroslav Klose (137), Thomas Müller (131) und Lukas Podolski (130) liefen häufiger für Deutschland auf. Neuer war kurz vor der Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika Stammkeeper der DFB-Elf geworden und hatte vier Jahre später maßgeblichen Anteil am Weltmeistertitel in Brasilien. Bei insgesamt acht großen Turnieren stand der gebürtige Gelsenkirchener im deutschen Tor.

Neuer gilt als einer der besten Torhüter der Geschichte. Bekannt wurde er neben seinen herausragenden Reaktionen vor allem für sein offensives Torwartspiel und seine aktive Rolle im Passspiel und Spielaufbau seiner Mannschaften.

"Das Torwartspiel geprägt wie kein anderer"

Bundestrainer Julian Nagelsmann zeigte Verständnis für die Entscheidung, sprach aber von einem großen Verlust. "Manu hat das Torwartspiel geprägt wie kein anderer in der Geschichte des Fußballs", sagte Nagelsmann, der zuletzt trotz Kritik und starker Konkurrenz am Bayern-Keeper festgehalten hatte. "Mit seinen Paraden, mit seinen Rettungstaten, mit seiner Spieleröffnung und mit seiner Ausstrahlung war er für die Nationalmannschaft über fast eineinhalb Dekaden mehr als nur ein Rückhalt."

Auch DFB-Sportdirektor Rudi Völler würdigte Neuers Verdienste. "Im Torhüter-Land Deutschland ragt Manu unter vielen außergewöhnlichen Keepern noch einmal hervor", sagte Völler. Neuer habe "mit seiner Art das Torhüterspiel revolutioniert." DFB-Präsident Bernd Neuendorf sagte, der DFB verliere "einen überragenden Torhüter, einen meinungsstarken Menschen und eine große Persönlichkeit". Was Manuel Neuer für den Fußball in Deutschland geleistet habe, lasse sich nur schwer in Worte fassen.

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