Fotokünstlerin Nan Goldin kritisiert Israel während ...
dpa/Fabian Sommer
In der Neuen Nationalgalerie ist eine Retrospektive der Fotografin Nan Goldin zu sehen. Während der Eröffnung kritisiert sie das Vorgehen Israels in Gaza. Nationalgalerie Direktor Biesenbach wird danach lautstark von Aktivisten unterbrochen.
Bei der Eröffnung einer Fotoausstellung in der Neuen Nationalgalerie in Berlin hat es am Freitagabend einen Eklat gegeben. Das teilte ein Pressesprecher der Neuen Nationalgalerie mit.
Zunächst hat die Künstlerin Nan Goldin in ihrer Rede Israel vorgeworfen, im Gazastreifen und dem Libanon einen Völkermord zu begehen. Gleichzeitig kritisierte sie, dass Deutschland vor diesem Umstand die Augen verschließe. Nach ihrer Rede hielten Dutzende pro-palästinensische Demonstranten in und vor der Nationalgalerie Flaggen und Banner hoch und forderten in Sprechchören unter anderem die "Freiheit Palästinas".
Global Village/Sedat Mehder
Als der Direktor der Neuen Nationalgalerie, Klaus Biesenbach, eine Gegenrede halten wollte, wurde er durch die skandierenden Demonstranten daran gehindert. Hermann Parzinger, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, zu der die Nationalgalerie gehört, verurteilte die Äußerungen von Goldin als "unerträglich und einseitig". Zugleich kritisierte er, dass Biesenbach während seiner Gegenrede niedergebrüllt wurde. "Das ist nicht unser Verständnis von Meinungsfreiheit."
Die 71-jährige US-Amerikanerin Nan Goldin stammt selbst aus einer jüdischen Familie und zählt zu den renommiertesten Künstlerinnen der zeitgenössischen Fotografie. Die Retrospektive mit dem Titel "This Will Not End Well" ist bis 6. April 2025 in der Neue Nationalgalerie in Berlin zu sehen.
Sendung: rbb24 Inforadio, 23.11.2024, 9:55 Uhr