MSC-Patriarch Gianluigi Aponte: Der Comandante vom Burchardkai ...
Alte Schule, neue Rolle: MSC-Gründer und Patriarch Gianluigi Aponte – stets klassisch-elegant gekleidet und stilsicher im Auftritt – hielt jahrzehntelang auf Diskretion. Jetzt zerrt ihn der eigene Erfolg an die Öffentlichkeit.
Foto:Eric Tschaen / REA / laif
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Er könnte dem Meer und den großen Containerhäfen kaum ferner sein als in seinem Hauptquartier. Der Glasquader am Stadtrand von Genf bietet Blicke auf die Alpen. Hausherr Gianluigi Aponte (83) hat trotzdem immer die See vor Augen – in Gedanken. Zwölf Stunden täglich, bekannte der Reeder einmal, verbringe er in seinem Kontor, auch an Feiertagen, und überwache von dort die Weltmeere. Eine Angewohnheit, die er auch im hohen Alter fortführt. Der "Comandante", wie ihn alle in seinem Haus nennen, weiß genau, wo seine Schiffe sind – und was seine wichtigen Zuarbeiter für sein Unternehmen herausholen.
Insofern saß Aponte in gewisser Weise mit auf dem Podium, als sein Reederei-Chef Søren Toft (49) gemeinsam mit dem Hamburger Bürgermeister Peter Tschentscher (57; SPD) an diesem Mittwoch einen in jeder Hinsicht überraschenden Deal verkündete. Apontes Mediterranian Shipping Company, kurz MSC, wird sich in einem komplizierten Manöver mit 49,9 Prozent am Hafen der Hansestadt beteiligen. Die Stadt bleibt zwar Mehrheitseignerin an der Betreibergesellschaft HHLA – macht künftig aber gemeinsame Sache mit einem Mann, dessen Geschichte und Hintergründe man durchaus als mysteriös bezeichnen kann.
Der Plan, den MSC und die Stadt Hamburg ausgeheckt haben, um die Großreederei zum Miteigner des Hamburger Hafens (HHLA) zu machen, sieht so aus: MSC will zunächst über eine Tochtergesellschaft die frei gehandelten HHLA-Aktien kaufen, die etwas mehr als 30 Prozent des Gesamtkapitals ausmachen. Sie bietet dabei den freien Aktionären einen Preis von 16,75 Euro pro Aktie an, ein deutlicher Aufschlag gegenüber der letzten Börsennotierung, die bei weniger als 12 Euro lag. Dieses Paket soll dann in eine Eigentümergesellschaft eingehen, in die auch die Stadt Hamburg ihr HHLA-Paket von knapp 70 Prozent einbringt. Final soll dann MSC 49,9 Prozent der HHLA-Anteile besitzen und die Stadt Hamburg 50,1 Prozent.
Der Bürgermeister hoffte bei der Vorstellung des Pakts auf neue Kraft "in schwierigen Zeiten". Und auch der Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (54; Grüne) signalisierte zunächst keine Bedenken; MSC stamme ja aus der Schweiz und nicht aus China. Doch nicht nur in den ehrwürdigen Kaufmannskontoren Hamburgs wird seither eine Frage gestellt: Mit wem hat sich die Freie und Hansestadt da eingelassen?
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