Schule in Nordrhein-Westfalen wegen Mpox vorsorglich geschlossen

3 Stunden vor
Mpox-Virus

Stand: 16.12.2024 17:39 Uhr

In Nordrhein-Westfalen ist eine Schule geschlossen worden, nachdem bei zwei Schülern eine Infektion mit dem Mpox-Virus festgestellt wurde. Laut Behörden befinden sich die Infizierten in Quarantäne, ihre Krankheitsverläufe seien mild.

Nach einer Infektion von zwei Kindern mit der neuen Variante des Mpox-Virus wird eine Förderschule in Rösrath bei Köln vorsorglich geschlossen. Die Schülerinnen und Schüler erhalten bis Freitag Distanzunterricht, teilte der zuständige Rheinisch-Bergische Kreis mit.

Die Behörden hatten zuvor erklärt, die Infektion gehe vermutlich auf eine Afrikareise eines Familienmitglieds zurück. Der 33-Jährige habe die Infektion mit der sogenannten Klade 1b wahrscheinlich in einem ostafrikanischen Land bekommen. Dann sei das Virus auch bei drei weiteren Familienmitgliedern, darunter die beiden Schulkinder, nachgewiesen worden.

Die Familie befindet sich bereits in Quarantäne. Bislang sei der Krankheitsverlauf mild. Das Gesundheitsamt habe Kontaktpersonen unter anderem aus dem schulischen und beruflichen Umfeld ermittelt und informiert. Nach aktuellem Kenntnisstand gebe es bisher keine weiteren Ansteckungen, sagte eine Sprecherin des Kreises.

Bei Afrikareise angesteckt

Zu den Mpox-Symptomen zählen ein typischer Hautausschlag sowie häufig auch allgemeine Krankheitssymptome wie Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen. Tödliche Verläufe sind selten. Die Krankheit - früher Affenpocken genannt - ist nicht sehr ansteckend. "Für eine Übertragung von Mpox ist ein enger körperlicher Kontakt erforderlich", heißt es beim Robert Koch-Institut (RKI). Das Virus wird vorwiegend bei engem Haut-zu-Haut-Kontakt übertragen.

Im Oktober war erstmals eine Infektion mit der neuen Mpox-Variante Klade Ib bei einem Mann in Köln nachgewiesen worden, nachdem dieser laut Behörden von einer Afrikareise zurückgekehrt war.

Geringe Fallzahlen und keine Todesfälle in Deutschland

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte im August wegen der neuen Virusvariante und der zunehmenden Mpox-Verbreitung in Afrika eine "Gesundheitliche Notlage internationaler Reichweite" erklärt. Das ist die höchste Alarmstufe, die Behörden in aller Welt zu erhöhter Aufmerksamkeit bringen soll. 

Das Virus weist zwei genetische Kladen (1 und 2) auf. Das internationale Mpox-Geschehen seit Mai 2022 ging vorwiegend auf Klade 2b zurück. Später kamen in Afrika vermehrt Ansteckungen mit dem Virus der Klade 1b hinzu, inzwischen sind auch international erste Fälle erfasst.

Von der Klade 2b wurden vom RKI bereits rund 3.800 Fälle bundesweit erfasst, der Großteil davon (rund 3.700) von Frühsommer bis Herbst 2022. Seit Sommer 2023 würden kontinuierlich Fallzahlen auf niedrigem Niveau - im ein- bis niedrigen zweistelligen Bereich pro Monat - gemeldet. Todesfälle wurden laut RKI in Deutschland noch nicht registriert.

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