Viruserkrankung: Erster Fall von neuer Mpox-Variante in Deutschland

In Deutschland ist erstmals eine Infektion mit der neuen Mpox-Variante Klade 1b nachgewiesen worden. Die Ansteckung sei im Ausland erfolgt und am vergangenen Freitag nachgewiesen worden, teilte das Robert Koch-Institut (RKI) mit. Das RKI geht nach eigenen Angaben »weiterhin nicht von einer erhöhten Gefährdung« in Deutschland aus.

Nach Angaben des nordrhein-westfälischen Gesundheitsministeriums wurde der Fall in Köln nachgewiesen. Der Patient sei 33 Jahre alt und habe die Infektion wahrscheinlich in einem ostafrikanischen Land erworben, hieß es weiter. Er befinde sich seit dem 12. Oktober in stationärer Behandlung und sei derzeit in Isolation.

Mpox wurde früher als Affenpocken bezeichnet. Wegen mehrerer Mpox-Ausbrüche der Klade 1 in Afrika hatte die Weltgesundheitsorganisation im August eine »gesundheitliche Notlage internationaler Tragweite« ausgerufen. In Afrika wurden seit Anfang des Jahres mehr als 8500 Fälle bestätigt, die meisten davon aus der Demokratischen Republik Kongo; 33 Menschen starben nachgewiesenermaßen mit einer Mpox-Infektion. Die Zahl der Verdachtsfälle liegt deutlich höher.

Das Virus ist mit dem klassischen humanen Pockenvirus (Variola-Virus) verwandt. Es handelt sich dabei um eine Zoonose, also eine von infizierten Tieren auf den Menschen übertragbare virale Infektionskrankheit. Aktuell wird davon ausgegangen, dass sie bei engem Kontakt zwischen Menschen übertragen werden kann, etwa beim Sex. Allerdings gilt diese Übertragung als selten.

Die Krankheit führt häufig zu Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen und zu einem typischen Hautausschlag. Insbesondere für immungeschwächte und sehr junge Menschen kann eine Infektion tödlich sein. In Deutschland war es im Jahr 2022 vermehrt zu Infektionen mit der Mpox-Klade IIb gekommen. Die Klade Ib war in diesem Jahr erstmals in Afrika aufgetaucht. Sie soll etwas schwerere Krankheitsverläufe auslösen können, gesicherte Angaben dazu gibt die Datenlage allerdings noch nicht her.