Mpox: Erster Fall der neuen Variante in Deutschland

19 Stunden vor
Darstellung des Mpox-Virus

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Erstmals ist in Deutschland die wohl gefährlichere Variante des Mpox-Virus nachgewiesen worden. Die Person habe sich mit der sogenannten Klade Ib im Ausland infiziert, teilte das Robert Koch-Institut (RKI) mit. Der Erreger wurde demnach schon am vergangenen Freitag nachgewiesen.

Wie das nordrhein-westfälische Gesundheitsministerium mitteilte, wurde der Fall in Köln nachgewiesen. Der Patient sei 33 Jahre alt und habe die Infektion wahrscheinlich in einem ostafrikanischen Land erworben, hieß es weiter. Er befinde sich seit dem 12. Oktober in stationärer Behandlung und sei derzeit in Isolation. Behörden betonen generell, dass die Krankheit nicht leicht übertragbar ist.

Nicht der erste Fall außerhalb von Afrika

In Schweden war Mitte August der erste Fall mit der Mpox-Variante Ib außerhalb des afrikanischen Kontinents bestätigt worden. Infektionen mit der Klade IIb gibt es bereits seit Mai 2022 in vielen Ländern, auch in Deutschland. Todesfälle wurden dem RKI zufolge hierzulande nicht registriert.

„Das RKI geht aktuell weiterhin nicht von einer erhöhten Gefährdung durch Klade-I-Viren in Deutschland aus, beobachtet die Situation aber sehr genau und passt seine Empfehlungen bei Bedarf an“, hieß es auf der Webseite der Behörde.

Für Ansteckung (meist) Körperkontakt nötig

Mpox - früher Affenpocken genannt - sind nicht sehr ansteckend. „Für eine Übertragung von Mpox ist ein enger körperlicher Kontakt erforderlich», schreibt das RKI. Das Virus wird vorwiegend beim engen Haut-zu-Haut-Kontakt übertragen, etwa beim Sex oder beim engen Umarmen, Massieren und Küssen.

Zu den Mpox-Symptomen zählen ein typischer Hautausschlag sowie häufig auch allgemeine Krankheitssymptome wie Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen. Tödliche Verläufe sind selten, gerade in Ländern mit guten Behandlungsstandards. Bei Klade Ib treten vermutlich häufiger schwerere Krankheitsverläufe auf als bei Klade IIb, und sie soll ansteckender sein. Gesicherte Angaben dazu gibt die Datenlage derzeit allerdings nicht her.

Höchste Alarmstufe für mehr Aufmerksamkeit

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte im August wegen der zunehmenden Mpox-Verbreitung in Afrika eine «Gesundheitliche Notlage internationaler Reichweite» erklärt. Das ist die höchste Alarmstufe, die Behörden in aller Welt zu erhöhter Aufmerksamkeit bringen soll.

Seit Jahresbeginn gab es auf dem Kontinent bis Mitte Oktober nach Angaben der Behörde CDC Africa 42.438 Mpox-Verdachtsfälle, von denen 8.113 bestätigt wurden. Die Behörde registrierte 1.100 Todesfälle – 99,5 Prozent davon in Zentralafrika. Betroffen waren bis Ende vergangener Woche 18 Mitgliedstaaten der Afrikanischen Union.

Auch nach dem Bekanntwerden des im August registrierten Falls in Schweden hieß es, die betroffene Person habe sich zuvor in Afrika aufgehalten. Die europäische Gesundheitsbehörde ECDC rechnete schon länger mit weiteren eingeschleppten Fällen in Europa.

Was hilft gegen die Krankheit?

Es gibt Pockenimpfstoffe, die auch gegen Mpox wirken, das Risiko eines Krankheitsausbruchs reduzieren und den Krankheitsverlauf abmildern. Die deutsche Impfkommission STIKO empfiehlt die Verwendung derzeit nur bestimmten Risikogruppen. (cf/NaB/dpa)

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Deutsche Presse-Agentur (dpa)

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Quellen:

Deutsche Presse-Agentur (dpa), auf www.dpa.com (Abrufdatum: 22.10.2024)
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