Abstimmung in Moldau: Proeuropäerin Sandu liegt vorn, aber wohl ...

2 Stunden vor
Moldau

In der Republik Moldau steht die proeuropäische Regierung um Präsidentin Maia Sandu vor einem schweren Rückschlag – obwohl Sandu selbst bei der Präsidentschaftswahl vorn liegt. Nach 76 Prozent ausgezählter Stimmzettel kam die 52-Jährige auf 36,5 Prozent, wie die Wahlkommission am Sonntagabend mitteilte.

Sie tritt damit am 3. November in einer Stichwahl voraussichtlich gegen Alexandr Stoianoglo an, der auf knapp 29 Prozent der Stimmen kam und damit deutlich besser abschnitt, als vorher erwartet worden war.

Erste Auszählungsergebnisse zur künftigen EU-Ausrichtung des Landes dürften die Stimmung bei proeuropäischen Wählern und Sandu jedoch dämpfen. Parallel zu den Präsidentschaftswahlen stimmten die Bürger der Republik Moldau über ein Referendum ab, wonach der EU-Beitritt des Landes als Ziel in die Verfassung verankert werden soll. Nach Auszählung von fast 80 Prozent der Wahlzettel lagen die Nein-Stimmen wider Erwarten vorn. Demnach stimmten rund 55 Prozent der Wählerinnen und Wähler gegen die Verfassungsänderung und rund 45 Prozent dafür.

An dem Referendum nahmen den Angaben zufolge fast 50 Prozent der Wahlberechtigten teil, womit das Quorum für die Gültigkeit deutlich überschritten wurde. Bei der Präsidentenwahl lag die Beteiligung laut Wahlkommission bei 51,6 Prozent.

Sollte sich das als Endergebnis bestätigen, wäre das ein herber Rückschlag für Sandu von der prowestlichen Partei Aktion und Solidarität (PAS) und ein Sieg für das prorussische Lager.

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