Olympia 2024: Zitterpartie für Deutschlands Weitsprung-Star ...

6 Aug 2024

Olympia Leichtathletik

Zitterpartie für Deutschlands Weitsprung-Star Mihambo

Stand: 15:31 Uhr | Lesedauer: 3 Minuten

Mihambo - Figure 1
Foto DIE WELT

Die Erleichterung war Malaika Mihambo nach ihrem dritten Versuch anzusehen

Quelle: dpa/Michael Kappeler

Im Stade de France bahnte sich ein Drama an: Malaika Mihambo, Weitsprung-Olympiasiegerin von Tokio, hatte erhebliche Probleme in der Qualifikation. Im letzten Versuch verschenkt sie dann 30,9 Zentimeter, um das Aus abzuwenden.

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Eine Chance bleibt ihr. Es ist Dienstagvormittag, das Stade de France bebt und lebt, es ist gefüllt bis unters Dach. Nur wenige Plätze sind noch frei. Malaika Mihambo steht hoch konzentriert am Ende des Weitsprung-Anlaufs, jetzt muss sie liefern. Jetzt kommt es darauf an.

Mihambo - Figure 2
Foto DIE WELT

Zwei Versuche hatte die Olympiasiegerin und zweimalige Weltmeisterin bereits, zweimal hat sie den Balken übertreten. Nun muss sie den Balken treffen, Mihambo braucht einen gültigen und – für ihre Verhältnisse – passablen Sprung, um das olympische Finale am Donnerstagabend nicht zu verpassen. Die 30-Jährige ist bekannt für ihre Nervenstärke, hat so manchen ihrer Triumphe im sechsten Versuch errungen, auch das Olympiagold von Tokio.

Für den Anlauf zum letzten Versuch in der Qualifikation von Paris geht sie einen Meter zurück. Jetzt so schnell wie möglich von null auf 100 beschleunigen. Sie springt ab – und dieses Mal deutlich zu früh. Es ist ein Sicherheitssprung, den sich nur eine Weltklasse-Athletin wie Mihambo leisten kann. 30,9 Zentimeter springt sie vor dem Balken ab, verschenkt damit zwar eine Weitsprung-Welt, landet aber dennoch bei guten 6,86 Metern. Das wird problemlos reichen. Was für eine Zitterpartie.

Mihambo jubelt noch in der Weitsprunggrube, reißt danach die Arme hoch und schlägt die Hände vors Gesicht. Sie wirft Küsschen in die Kamera und umarmt dann erst mal ihren Trainer Ulrich Knapp. „Ein bisschen zu spannend“ fand Mihambo danach die Qualifikation.

Überragend bei der EM, dann eine Corona-Infektion

Mihambo war am Samstag direkt aus dem Vorbereitungscamp in Kienbaum nach Paris gereist – als eine der größten deutschen Hoffnungsträgerinnen der zweiten Olympiawoche. Ihre Bestleistung stammt von den Weltmeisterschaften 2019 in Doha, als sie 7,30 Meter weit sprang und Gold gewann.

Mihambo - Figure 3
Foto DIE WELT

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Bei den Europameisterschaften diesen Juni in Rom kam sie dicht heran und siegte mit überragenden 7,22 Metern – es war die zweitbeste Weite ihrer Karriere und ein Achtungszeichen in Richtung der Konkurrenz mit Blick auf Paris. Eine Corona-Infektion setzte ihr danach allerdings körperlich stark zu. „Meine Lunge hat gelitten. Die Gasaustauschkapazität ist reduziert und lag bei 60 Prozent“, erklärte die 30-Jährige nach ihrer Genesung Anfang Juli.

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An ihrer Fähigkeit, weit zu springen, ändert das zwar nichts, aber am Durchhaltevermögen. Sie musste ihr Training etwas einschränken, die Regeneration war schlechter, sodass sie mit Blick auf Paris sagte: „Es kann sein, dass ich da noch nicht wieder so fit bin, um alle Sprünge zu machen.“ Mittlerweile geht es gesundheitlich in die richtige Richtung. Mihambo stieg optimistisch in den Flieger, allerdings nicht hundertprozentig topfit. Bei der letzten Messung vor zwei Wochen, das erzählte sie nun nach der Qualifikation, lag die Kapazität bei 70 Prozent. „Ich bin noch nicht da, wo ich hin soll, kämpfe manchmal noch mit Husten“, sagte sie, „Ich weiß auch immer noch nicht, ob ich im Finale sechs Sprünge machen kann. Heute habe ich es allerdings nicht gemerkt, das gibt mir ein gutes Gefühl.“

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