Mihambo gewinnt Olympia-Silber im Weitsprung

Leichtathletik

Mihambo - Figure 1
Foto BNN - Badische Neueste Nachrichten

Nach Gold 2021 in Tokio kann Weitspringerin Malaika Mihambo bei den Spielen von Paris den Olympiasieg nicht wiederholen. Die Sechste von damals gewinnt in Paris. Speerwerfer Weber geht leer aus.

Diesmal Silber: Malaika Mihambo. Foto: Michael Kappeler/dpa

Malaika Mihambo schlug die Hände vor den Kopf und kniete nieder: Drei Jahre nach dem goldenen Satz von Tokio im letzten Versuch gelang der Weitspringerin und großen Olympia-Hoffnungsträgerin dieses Kunststück im Stade de France kein zweites Mal.

Mit Silber holte die Europameisterin aber immerhin eine Medaille, die Julian Weber am wichtigsten Olympia-Abend für die deutsche Leichtathletik in Saint-Denis bei Paris verwehrt blieb. Der Speerwerfer musste sich mit Platz sechs begnügen, nachdem er 2021 Vierter geworden war. 

Zwei deutsche Medallen

Mihambo landete bei 6,98 Metern. Damit sprang die 30-Jährige zwölf Zentimeter weniger als Tara Davis-Woodhall aus den USA. Das reichte immerhin zur zweiten deutschen Leichtathletik-Medaille nach Silber für Zehnkämpfer Leo Neugebauer.

Kugelstoßerin Yemisi Ogunleye und die deutsche Sprint-Staffel der Frauen gehen an diesem Freitagabend mit Außenseiterchancen auf Edelmetall in ihre Finals. Angepeilt hat der deutsche Verband bei den Spielen von Paris drei Medaillen.

Mit einem weiteren Erfolg hätte Mihambo als erste Weitspringerin der Olympia-Geschichte zweimal nacheinander Gold geholt. Die Athletin der LG Kurpfalz ist außerdem je zweimal Weltmeisterin und Europameisterin. 

Tokio-Sechste ganz oben

In eine US-Fahne gehüllt und mit einem bunten Cowboy-Hut feierte diesmal Davis-Woodhall. Die 25 Jahre alte WM-Zweite war 2021 in Tokio noch Sechste gewesen. Bronze bejubelte ihre US-Teamkollegin Jasmine Moore mit 6,96 Metern. 

Ihren EM-Titel vor zwei Monaten in Rom hatte sich Mihambo mit der Jahresweltbestleistung von 7,22 Metern gesichert. Damit brachte sie sich auch in die Favoritenrolle für Olympia. Eine Corona-Infektion bremste die dreimalige Sportlerin des Jahres danach in der Vorbereitung aus, trotzdem kam sie rechtzeitig wieder in Form. Die Qualifikation im Stade de France meisterte Mihambo nach zwei ungültigen Versuchen erst im letzten Sprung mit 6,86 Meter.

Verhaltener Start

Im Finale vor 70.000 Zuschauern, unter ihnen Rapper Snoop Dogg und Turn-Star Simone Biles, startete Mihambo verhalten. Sie hatte ihren Anlauf extra rund einen Meter nach hinten verlegt, um das Brett besser zu treffen als in der Qualifikation. 

Davis-Woodhall segelte im zweiten Durchgang als erste über die Sieben-Meter-Marke – auf 7,05 Meter. Mihambo tastete sich an die sieben Meter heran und sicherte damit immerhin ihre zweite Olympia-Medaille. „Komm schon“, sagte sie vor ihrem letzten Versuch – und lief dann durch.

Olympischer Rekord im Speerwerfen

Weber mühte sich vergeblich. Der 29 Jahre alte Mainzer warf 87,40 Meter und musste sich mit Rang sechs begnügen. Gold ging an den WM-Zweiten Arshad Nadeem aus Pakistan, dessen Speer auf bei der olympischen Rekordweite von 92,97 Metern landete.

Tokio-Olympiasieger und Weltmeister Neeraj Chopra aus Indien wurde mit 89,45 Metern Zweiter. Ex-Weltmeister Anderson Peters aus Grenada holte sich mit 88,54 Metern Bronze. Der Leverkusener Max Dehning war in der Qualifikation ausgeschieden.

Nadeem schocke im zweiten Durchgang die Konkurrenz mit einem olympischen Rekord. Weber konterte mit 87,33 Metern und schob sich auf Platz drei, büßte diesen Rang in der hochklassigen Konkurrenz aber postwendend wieder ein.

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