Technische Probleme: Microsofts neuer »Flight Simulator 2024« legt ...

6 Stunden vor
Technische Probleme Microsofts neuer »Flight Simulator 2024« legt Fehlstart hin

Seit Dienstagnachmittag steht Microsofts neuer Flugsimulator zum Download bereit, einige Fans haben dafür mehr als 200 Euro bezahlt. Doch vom Abheben können viele Spieler bisher nur träumen.

Microsoft Flight Simulator 2024 - Figure 1
Foto DER SPIEGEL

20.11.2024, 10.34 Uhr

Werbebild zum »Flight Simulator 2024«: Auf einen solchen Anblick warten viele Spieler seit Stunden

Foto: Microsoft

Microsoft inszeniert sich gern als Cloudspezialist. Gerade jedoch gerät die Digitalinfrastruktur des US-Riesen ausgerechnet bei einem seiner Vorzeige-Spieleprojekte ins Straucheln. Am Dienstagnachmittag deutscher Zeit ist weltweit der »Microsoft Flight Simulator 2024« erschienen, ein Videospiel, das noch stärker als sein Vorgänger auf Datenstreaming setzt, um eine optisch beeindruckende 3D-Welt auf den Computer- oder Konsolenbildschirm zu zaubern.

In der Praxis hat das Ganze bisher aber einen großen Haken: Viele Spielerinnen und Spieler haben die 3D-Welt des Spiels bisher noch kein einziges Mal gesehen. Sie stecken in Download-Bildschirmen fest, hängen in Log-in-Warteschlangen oder klicken sich genervt durch Spielmenüs, ohne je ins Cockpit zu kommen. Selbst wer mit dem neuen »Flight Simulator« bereits abheben konnte, stieß möglicherweise auf Grafikprobleme.

Blick auf eine Log-in-Warteschlange: Mit dem Traum vom Fliegen hat dieses Erlebnis wenig gemein

Foto: Microsoft

Microsoft hat bereits offiziell eingestanden, dass der Start des Spiels nicht wie geplant verläuft. Die Begeisterung für den neuen Simulator am Launchtag sei »überwältigend« gewesen, teilt das Unternehmen in einem Blogpost mit . Zugleich sei das Entwicklerteam jedoch auf ein Problem mit einem Service gestoßen, »der die neuen Systeme im Spiel wie den Karrieremodus und verschiedene Missionen handhabt«.

Microsoft Flight Simulator 2024 - Figure 2
Foto DER SPIEGEL

»Der für die Bearbeitung von Datenanfragen zuständige Server wurde überlastet, was zu Verzögerungen und Fehlern führte«, schreibt Microsoft. Infolgedessen sei es zu langen Ladezeiten und inhaltlichen Problemen wie fehlenden Flugzeugen gekommen. Für die Unannehmlichkeiten bitte man die Community aufrichtig um Entschuldigung.

Angeblich wird es jetzt besser

In seiner Stellungnahme aus der Nacht zum Mittwoch betont Microsoft, dass das Entwicklerteam die beschriebenen Probleme jetzt gelöst habe. Man werde die Spielerinnen und Spieler nun in einem gleichmäßigen Tempo ins Spiel bringen, so das Versprechen.

Der SPIEGEL kann bisher allerdings keine Entwarnung geben. Auf zweien unserer Testgeräte warteten wir Stand Mittwoch 9 Uhr weiter auf unseren ersten Flug. Nicht mal ein Besuch der Flugschule, also ein Spielen des Tutorials, war bisher möglich. Einen Vorabzugang für Journalisten hatte Microsoft dem SPIEGEL, anders bei anderen großen Game-Releases, nicht zur Verfügung gestellt.

Im Netz brach sich Frust über den Fehlstart des Spiels am Dienstagabend unter anderem auf Reddit Bahn: Dort wird der »Flight Simulator« zum Beispiel als »Download Simulator« verspottet.

»Tatsache ist aber, dass ich noch KEINE EINZIGE MINUTE spielen konnte«

Auf Valves Spieleverkaufsplattform Steam gibt es zum neuen Spiel bereits bei mehr als 2500 Rezensionen, von denen fast 2200 negativ sind. Selbst manche der positiven Besprechungen klingen nicht wirklich positiv, so wie diese: »Bei mir steht etwas von 5,3 Stunden Spielzeit. Tatsache ist aber, dass ich noch KEINE EINZIGE MINUTE spielen konnte. Weil das Herunterladen bis jetzt über 5 Stunden ging. Dann wurde es abgebrochen und jetzt bin ich in der Warteschlange... haha.«

Besonders ärgerlich sein dürften die Startschwierigkeiten, wie es sie bei Blockbuster-Games leider immer mal wieder gibt, für Fans, die für den »Flight Simulator« viel Geld ausgegeben haben. Das Spiel lässt sich zwar auch über das Flatrate-Paket Game Pass ausprobieren, das PC-Spieler zwölf Euro im Monat kostet. Als Kaufversion hat Microsoft neben einer »Standard«, einer »Premium« und einer »Premium Deluxe Edition« derweil aber auch eine »Aviator Edition« im Angebot – für satte 220 Euro.

Neben seinem Blogpost hat Microsoft zur Erklärung des Problems auch ein kurzes Video veröffentlicht.  Die Kommentarfunktion darunter hat das Unternehmen, anders als bei älteren Videos, offenbar deaktiviert.

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