Erklärung der Staatswanwaltschft Vater und Sohn aus Wuppertal wollten Michael-Schumacher-Familie erpressen

Wuppertal · Die Wuppertaler Staatsanwaltschaft hat sich am Montagmittag (24. Juni 2024) in einer Pressekonferenz zur Festnahme von zwei Wuppertalern geäußert, die mutmaßlich die Familie des ehemaligen Formel-1-Weltmeisters Michael Schumacher zu erpressen versucht haben.

Michael Schumacher - Figure 1
Foto Wuppertaler-Rundschau.de

Oberstaatsanwalt Wolf-Tilman Baumert.

Foto: Christoph Petersen

Demnach hatte die Kasseler Staatsanwaltschaft das Ermittlungsverfahren am 18. Juni an die Kolleginnen und Kollegen in Wuppertal weitergeleitet, nachdem zuvor in der Schweiz, wo die Familie Schumacher wohnt, Strafanzeige erstattet worden war.

Mutmaßlich hatten die Täter gegenüber Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Familie behauptet, über Dateien zu verfügen, an deren Veröffentlichung im Darknet die Familie kein Interesse habe. Sie forderten demnach eine Zahlung in Millionenhöhe. Um dies zu untermauern, schickten sie nach Angaben der Staatsanwaltschaft „Proben“ der Dateien an die Familie.

Mit Hilfe von „technischen Maßnahmen“ sei man den in Wuppertal gemeldeten Beschuldigten, einem 53-Jährigen und seinem 30 Jahre alten Sohn, schnell auf die Spur gekommen. Das Wuppertaler Amtsgericht erließ daraufhin am 19. Juni Haftbefehle und Durchsuchungsbeschlüsse. Die beiden Männer wurden am 20. Juni auf dem Parkplatz eines Supermarktes im hessischen Groß-Gerau festgenommen. Die Haftbefehle wurden umgehend in Vollzug gesetzt. Beide Beschuldigten stehen unter laufender Bewährung. Ihnen droht im Falle einer Verurteilung eine Geldstrafe oder Haftstraße von bis zu fünf Jahren.

Die Polizei durchsuchte insgesamt acht Objekte, darunter die Wohnsitze der beiden Personen sowie die Zweitwohnung und einen Arbeitsplatz des 53-Jährigen in Konstanz. Außerdem wurden weitere Räume von anderen Personen in Solingen unter die Lupe genommen. Insgesamt wurden mehrere Datenträger beschlagnahmt, die nun ausgewertet werden.

Die Ermittlungen laufen weiter. Aus taktischen Gründen will die Staatsanwaltschaft zum jetzigen Zeitpunkt keine weiteren Informationen zu dem Fall nennen.