Melania Trump: Ein zweites Mal First Lady

Melania Trump

Als Melania Trump das erste Mal für den Job ihres Mannes umzog, sprach sie ehrlich über die große Umstellung, die das Leben im Weißen Haus mit sich brachte. Sie vermisse die Anonymität New Yorks, sagte die First Lady damals – und das „Ganz- normal“-Sein. Diesmal weiß die gebürtige Slowenin, was sie erwartet, und vielleicht fällt der Umzug aus Florida weniger schwer als der aus New York City. Doch Melania Trump ist erst die zweite Präsidentengattin in der Geschichte der Vereinigten Staaten, die nach einer Pause ins Weiße Haus zurückkehrt.

Als sie und Donald Trump sich Ende der neunziger Jahre in einem Club in New York kennenlernten, war sie 28, er 52 Jahre alt, und der Immobilienunternehmer hatte schon vier Kinder aus zwei Ehen. Melania wiederum, Tochter einer Schneiderin und eines Bauunternehmers, war gerade als Model in die Vereinigten Staaten gekommen. Ein Architekturstudium in Ljubljana hatte sie zugunsten dieser Karriere im ersten Jahr abgebrochen. Das Paar heiratete 2005 und bekam 2006 den gemeinsamen Sohn Barron – im selben Jahr erhielt Melania die amerikanische Staatsbürgerschaft. Auf der Internetseite des Weißen Hauses hieß es während der ersten Amtszeit Trumps, sie habe sich einen Namen im Modelbusiness gemacht, sei jedoch „zuallererst Mutter und Ehefrau“.

Als First Lady fiel Melania Trump vor allem in zweierlei Hinsicht auf: durch ihre öffentliche Zurückhaltung und die Schlagzeilen, die sie dennoch immer wieder produzierte. Wie 2018 etwa, als sie auf dem Weg zu einem Kinderheim für Migranten an der Grenze zu Mexiko eine Jacke mit der Aufschrift trug: „Es ist mir echt egal, und dir?“ Später hieß es, sie habe damit die Medien gemeint.

Widerspruch bei Abtreibungen

Im Wahlkampf zeigte sich Melania in diesem Jahr so wenig an der Seite Trumps, dass es selbst dessen Haussender Fox News überrascht anmerkte. Die einzigen bemerkenswerten Äußerungen waren die Verschwörungstheorie, hinter dem Mordanschlag auf ihren Mann in Butler stecke „noch mehr“, und das überraschende Bekenntnis zu einem grundsätzlichen Recht auf Abtreibung, mit dem sie der Politik ihres Mannes kurz vor der Wahl offen widersprach. Melania Trump hat als First Lady viele historische Momente miterlebt, die Black-Lives-Matter-Bewegung etwa, die Pandemie und den Sturm auf das Kapitol.

In ihrer jüngst veröffentlichten Autobiographie bleibt sie im Bezug auf Politik jedoch vage und hebt vor allem die vielen netten Begegnungen hervor. Im Jahr 2016, schreibt Melania, habe sie ihrem Mann zur gewonnen Präsidentenwahl gratuliert. Er habe ihr daraufhin „Viel Glück“ gewünscht. Das sei seine Art gewesen, ihr zu sagen, „dass ich überragend sein werde“.

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