Aus nach 30 Jahren: Autozulieferer Vitesco stellt Produktion in ...
Unvergessen bleibt der Arbeitskampf vor drei Jahren mit Streiks, Demos und einem Sozialtarifvertrag. Danach wurde die Produktionshalle am Schadeberg nach und nach leergeräumt. Die beiden letzten Anlagen haben am Mittwoch die letzten Drosselklappen für Schiffs- und Automotoren hergestellt. Weil dafür der Bedarf bei VW, PSA und Renault drastisch zurückgegangen ist, muss Vitesco in Mühlhausen dicht machen.
Es war ein Abschied in Raten. Die Vitesco-Mitarbeiter wissen schon seit zwei Jahren, dass Ende 2024 Schluss ist. Auch ein Investor für den Standort hatte sich gemeldet. Der bekam aber bei der Abstimmung nicht die nötige Mehrheit der Belegschaft.
Wie es mit den Mitarbeitern weitergehtVon den 70 Mitarbeitern, die bis zuletzt noch da waren, gehen um die 60 in eine Transfergesellschaft. Das ist Teil des Sozialtarifvertrages, den sich die Belegschaft erkämpft hat. Vor drei Jahren gab es Warnstreiks und Demos gegen eine Schließung schon Ende 2022.
Dass es den Standort bis heute gegeben hat, ist von den Vitesco-Mitarbeitern gemeinsam mit der IG Metall erkämpft worden. Allerdings müssten die Mitarbeiter immer noch um ihre Abfindungen kämpfen, sagt Jenny Rotter von der IG Metall. Da werde um jeden Cent gestritten, was dem Zusammenhalt nicht gut tue. Viele seien aber auch bereits in Rente gegangen oder machen Altersteilzeit.
Mitarbeiter sollen sich weiterqualifizierenDie noch verbleibenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden noch ein Jahr lang in einer Transfergesellschaft weiterbeschäftigt. Das dient dazu, dass sich die Mitarbeiter qualifizieren können.
Die meisten von ihnen sind keine Metaller sondern Quereinsteiger. Darum sollen sie in der Transfergesellschaft fit gemacht werden, um bessere Chancen auf einen Job zu bekommen.
MDR (cg/jw)