Heftigster Sturm seit 100 Jahren: Präfekt befürchtet Tausende Tote ...
15.12.2024, 22:09 Uhr Artikel anhören
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Frankreich hat zusätzliche Soldaten und Rettungskräfte nach Mayotte entsandt.
(Foto: AP)
Der heftigste Wirbelsturm seit etwa 100 Jahren hat die Inselgruppe Mayotte verwüstet. Die Zahl der Opfer im französischen Überseegebiet wird vielleicht nie genau ermittelt werden können. Mehr als Hunderttausend Flüchtlinge ohne Papiere leben auf der Inselgruppe.
Nach dem Zyklon "Chido" im Indischen Ozean werden auf dem französischen Überseegebiet Mayotte Hunderte, möglicherweise sogar Tausende Tote vermutet. "Ich denke, es werden sicherlich mehrere Hundert sein, vielleicht sogar mehrere Tausend", sagte Präfekt Francois-Xavier Bieuville im lokalen Medienkanal "Mayotte La 1ere". Nach Angaben des französischen Innenministeriums leben auf der Inselgruppe mehr als 100.000 Flüchtlinge ohne offizielle Papiere. Den örtlichen Behörden zufolge ist es schwierig, die genaue Zahl der Todesopfer nach dem Wirbelsturm zu ermitteln.
Der heftigste Sturm seit etwa einem Jahrhundert hatte auf der französischen Inselgruppe eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Mindestens elf Menschen seien ums Leben gekommen, wie französische Meteorologen und Behörden mitteilten. Nach Angaben von Meteo-France fegte der Zyklon Chido in der Nacht über Mayotte hinweg, das nördlich von Madagaskar liegt. Dabei seien Windgeschwindigkeiten von mehr als 200 Kilometer pro Stunde gemessen worden. Dadurch seien unter anderem Behelfsunterkünfte, Regierungsgebäude und ein Krankenhaus beschädigt worden.
Der Zugang zu Nahrungsmitteln, Wasser und sanitären Einrichtungen ist Behördenangaben zufolge teils stark eingeschränkt. "Was die Zahl der Todesopfer angeht, wird es kompliziert werden, da Mayotte muslimisch ist und die Toten innerhalb von 24 Stunden begraben werden", sagte ein Vertreter des französischen Innenministeriums.
Mayotte liegt fast 8000 Kilometer von Paris entfernt. Der Lebensstandard ist deutlich geringer als im übrigen Frankreich. Die Insel hat seit Jahrzehnten mit Bandenkriminalität und sozialen Unruhen zu kämpfen. Die Spannungen wurden Anfang dieses Jahres durch eine Wasserknappheit verschärft.
Quelle: ntv.de, mbo/rts
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