Matthew Perry: "Ketamin ist nichts für mich"– ein Blick in den ...

17 Dez 2023

Der Schauspieler Matthew Perry im Jahr 2012 – er starb im Oktober 2023

Matthew Perry - Figure 1
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© IMAGO / PicturePerfect

Matthew Perry war süchtig. Seine gesamten Memoiren drehten sich um seine Süchte nach Drogen und Alkohol. Am Ende seines Lebens vor wenigen Wochen war er clean – sagte er. Die Gerichtsmediziner und der Autopsiebericht sagen etwas anderes.

Erst vor einem Jahr hatte Matthew Perry seine Memoiren veröffentlicht. Mit einer guten Portion Selbstkritik und sehr reflektiert räumte er öffentlich sein Leben auf. Er nahm seine Leser mit auf eine lebenslange Reise durch den Drogen- und Alkoholsumpf, ins Krankenhausbett und durch mehrere Reha-Aufenthalte. Zuletzt behauptete er, dass er bereits 19 Monate clean war. Zumindest an seinem Todestag stimmt diese Aussage nicht.

Am Morgen seines Todestages hatte seine gute Freundin Jennifer Aniston noch Kontakt per SMS mit ihm, sie sagte im Interview mit dem Magazin "Variety" auf die Frage, wie sie möchte, dass Perry in Erinnerung der Fans bleibt: "Wie er es selbst sagte, so würde er gerne in Erinnerung bleiben. Er war glücklich. Er war gesund. Er hatte mit dem Rauchen aufgehört. Er war in Form. Er war glücklich – das ist alles, was ich weiß. Ich habe an diesem Morgen mit ihm eine SMS geschrieben, lustiger Matty. Er hatte keine Schmerzen. Er hatte keine Probleme. Er war glücklich."

Matthew Perry - Figure 2
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Matthew Perry wies Ketamin-Werte wie bei einer Vollnarkose auf

Vielleicht war er glücklich, aber nüchtern war er nicht, als er in seinem Whirlpool am 28. Oktober ums Leben kam. Sein Autopsiebericht, der dem britischen Magazin "Daily Mail" vorliegt, besagt, dass Perry eine hohe Dosis des Betäubungsmittels Ketamin intus hatte. Die Werte lagen bei 3.540 ng/ml im peripheren Blut und bei 3.271 ng/ml im zentralen Blut. Eine Dosis, mit der man eine ganze Vollnarkose hätte verursachen können, die nötigen Mengen Ketamin liegen hierbei zwischen 1.000 – 6.000 ng/ml, so der Gerichtsmediziner. 

Die Experten vermuten, dass Perry erst durch das Ketamin bewusstlos wurde und dann ertrank. Die Auswirkungen des Betäubungsmittels sind als erste Position auf dem langen Autopsiebericht genannt, weiter unten folgen noch weitere Ursachen, die ebenfalls von der Gerichtsmedizin zusammengefasst wurden: "Zu Herrn Perrys Tod haben unter anderem Ertrinken, eine koronare Herzkrankheit und die Wirkung von Buprenorphin (zur Behandlung von Opioidkonsumstörungen) beigetragen." Die Buphrenorphin-Werte sind zwar nicht im toxischen Bereich gewesen, jedoch schließt der Mediziner eine Wechselwirkung mit Ketamin nicht aus, die Auswirkung auf die Atmung gehabt haben könnte.

Matthew Perry - Figure 3
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Manchmal wird Ketamin jedoch in einer weitaus geringeren Dosierung auch in schweren Fällen von Depressionen verordnet. So auch bei Matthew Perry. Seine letzte Dosis beim Arzt war jedoch bereits anderthalb Wochen her, und kann somit nicht im Zusammenhang mit den Werten in seinem Blut zum Zeitpunkt des Todes zusammenhängen. 

"Angesichts der hohen Ketaminwerte, die in seinen postmortalen Blutproben gefunden wurden, sind die tödlichen Auswirkungen sowohl auf eine Überstimulation des Herz-Kreislauf-Systems als auch auf eine Atemdepression zurückzuführen", schlussfolgerte der Gerichtsmediziner Raffi Djabourian aus Los Angeles.

Doch trotz Autopsie gibt der Tod Matthew Perrys noch ein weiteres Rätsel auf. In seinen 2022 veröffentlichen Memoiren "Friends, Lovers, and the Big Terrible Thing" schrieb der "Friends"-Schauspieler bereits über Ketamin. Er berichtete von einer Ketamin-Kur während eines Reha-Aufenthaltes in der Schweiz: "Ketamin ist nichts für mich". Er sprach von veränderter Atmung, wie gewaltiges Ausatmen, und dass er manchmal das Gefühl hatte, während dieser Kur zu sterben. Offenbar gewöhnte er sich jedoch an das Betäubungsmittel, wurde womöglich gar süchtig.

Der Tod wird als Unfall eingestuft, da es sich nicht abschließend klären lässt, wie bewusst Perry eine derart hohe Menge Ketamin nahm, die ihn vermutlich bewusstlos machte. Perry wurde am 28. Oktober in seinem Whirlpool, leblos und mit dem Kopf unter Wasser von seiner Assistentin gefunden. 

Quellen:  "Daily Mail" (Autopsiebericht), "Daily Mail" (Memoiren), "Variety", CBS

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